„Hallo Aiden, ich bin es, Dr. Spin. Ich habe deine SMS erhalten. Wieso willst du heute nicht kommen? Du warst die letzten drei Male auch schon nicht da.", eine professionell klingende Frauenstimme von der anderen Seite des Hörers. Verdammt!
„Wissen Sie, heute scheint einfach alles ... falsch. Und ich habe nicht die Geduld mich momentan mit jemanden hinzusetzen und über meine Gefühle zu sprechen." Ich wollte nicht mit ihr reden, denn das letzte was ich im Moment gebrauchen konnte, war meine Psychologin. Langsam schlenderte ich zur Eingangstür der Schule. Mein zweites Ich, meine bessere Hälfte, nagte währenddessen unheimlich an meinen Nerven. Das Stechen in meinem Hinterkopf machte das Denken nicht gerade leichter. Lass das, mahnte ich gedanklich. Dr. Spin redete währenddessen weiter. Sie redete über eine Aufgabe, die sie mir geben wollte, nichts großes, meinte sie. Irgendein Tagebuch oder eine Geschichte, in der ich meine „seltsamen Erlebnisse" dokumentieren soll. Das soll mir beim Verarbeiten der Dinge helfen. Ich hörte nur halb hin, denn als ich die Tür öffnete um nach draußen zu gehen, drückte etwas gegen meine Brust und hob mich fast von den Füßen. „Verdammte Scheiße, Second! Was soll das?", fragte ich wütend, nicht darauf achtend, dass ich es laut ausgesprochen hatte.
„Sag Aiden, bist du alleine?", Besorgnis schwang in der Stimme der Frau mit, auch wenn das Rauschen der schlechten Verbindung sie beinahe übertönte.
„Ja, bin nur fast ausgerutscht...", murmelte ich und fluchte. Dann öffnete ich die Tür ein zweites Mal und ging nach draußen. Ein stechender Schmerz breitete sich in meiner Brust aus, als mein zweites, nun nicht mehr ganz so sympathisches, Ich ein weiteres Mal versuchte mich davon abzuhalten, das Gebäude zu verlassen. Das Atmen fiel mir immer schwerer. Langsam wurde ich richtig sauer. „Second! Geh und erschreck doch kleine Kinder, ist mir doch egal, aber lass mich in ruh! Verschwinde! Hau ab!", zischte ich zu meiner Rechten und fuchtelte ein wenig mit der Hand in der Luft herum. Der Schmerz in meiner Brust verebbte und ich konnte wieder problemlos Atmen. Was immer es war, eines stand fest: es war verdammt nervig und anstrengend in manchen Momenten und es brauchte auch eine Menge Aufmerksamkeit.
Natürlich war mir klar, dass Second mich nur vor etwas warnen wollte, doch musste er jetzt unbedingt aufs Ganze gehen und mir solche Schmerzen bereiten. Für gewöhnlich reagierte er nicht so über, sondern Stieß mich nur leicht an oder zwickte mich. Manchmal war es auch ein einfaches Frösteln oder ein leichter Windhauch. Aber das hier, war was ganz anderes. Was auch immer ihn so aufwühlt, es musste gewaltig sein. Schweigend ließ ich meinen Blick über den Hof gleiten. Was stimmt hier denn nicht? Was macht dich so ängstlich? Es sieht doch alles ganz ru-
Ich zuckte zusammen. Dr. Spins Stimme holte mich ins hier und jetzt zurück, „Aidon, ist alles ok?"
„Ähm ja, ja... Wissen sie, ich hab grad Stunde, somit...-" Ich vergaß, was ich gerade sagen wollte, als ich das kleine Mädchen auf der anderen Straßenseite sah. Sie war sehr blass, nicht ungewöhnlich für die Leute hier, doch...
Das Mädchen war etwa acht, oder zehn Jahre alt und trug ein zerfetztes rosa Kleid, was eher einem schlichtem Nachthemd ähnelte. Das rosa Kleid war mit dunkelroten Flecken, und Schmutz übersäht. An ihre zarte Brust drückte sie einen brauen, anscheinend schon ziemlich alten, Teddybär. Er war bereits einige Male geflickt worden und ihm fehlte sein linkes Knopfauge.
Der Kopf des Kindes war leicht zur Seite geneigt und ihr Gesicht wurde von einer braunen, welligen Haarmähne umrahmt. Ihre grünen, glasigen Augen starrten mich direkt an. Doch das, was diesen Anblick erst so richtig schlimm machte, war die Wunde auf ihrem Kopf. Direkt sehen, konnte ich sie nicht, doch sie musste gewaltig und schlimm sein, da dem kleinem Kind eine Menge Blut über das liebliche Gesicht rann. Ich schluckte. Unbehagen und der Drang zur plötzlichen Flucht, ergriffen mich.
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Hidden - Insidious Friend (Creepypasta FF)
FanfictionIch konnte ihre Blicke in meinem Rücken spüren. Wie sie nach etwas lechzen, und doch nicht wussten, wonach sie greifen sollten. Gründe, mich mobben zu können, gab es genug. Doch es traute sich niemand. Sie hatten alle Angst. Das konnte ich in der Sp...