Die Schule war ebenso grau wie der Rest dieser beschissenen Welt. Zumindest in meinen Augen. Ich immer noch geschockt von der seltsamen Begegnung mit diesem, hoffentlich eingebildeten, Psycho, und meine Freundin betraten die Schule. Roxi ließ meinen Arm los und gab mir einen schnellen Kuss auf die Wange. "Bis später. Und denk nicht zu viel nach."
"Wie kommst du jetzt darauf?"
"Du schiebst deine Brille nun schon zum fünften Mal in den letzten 60 Sekunden wieder zurück, das tust du immer, wenn dich was beschäftigt." Ein warmes Lächeln zeichnete sich auf ihren perfekten, verständnisvollen Zügen ab.
"Aha.", war alles, was ich zurückgab. Mit einer warmen Hand fuhr sie mir noch einmal über die Wange. Ein aufmunternder Blick. Dann ging sie, ein Lächeln auf den Lippen und die Haare hinter die Ohren streichend.
Ich sah ihr hinterher. Verdammt, selbst beim gegen sah sie heiß aus. Ihre langen, schlanken Beine. Ihr perfekter Hintern. Diese Taille und die sportliche Tasche, welche sie über der linken Schulter trug. Sie war mehr, als ich meiner Meinung nach verdiente. Ich hatte wirklich beschissen viel Glück, doch der Preis war hoch. Mit dem rechtem Ärmel wischte ich mir über die Stellen, an denen sie mich berührt hatte. Nichts gegen sie, einfach nur so.
Jemand tippte mir gegen die Schulter und ich fuhr zusammen. "Oh, hey. Sorry wollte dich nicht erschrecken.", eine freundliche Mädchenstimme mit einem frechem Unterton. "Verdammt, Mira... Was soll das? Willst du, dass ich einen Herzinfarkt bekomm?" Ich rieb mir die Schulter, an der sie mich berührt hatte. Nicht weil sie schmerzte, sondern einfach nur so. Wahre dein Gesicht, ging es mir durch den Kopf, spiel deine Rolle. "Einen Herzinfarkt? Du bist doch noch viel zu jung für sowas.", gab sie belustigt zurück. Bevor ich etwas erwidern konnte, was einer Beleidigung gefährlich nahe kam, kam mir ein brünettes Mädchen zuvor, "Na los, komm schob. Ansonsten kriegen wir noch nen Anschiss von Fr. Prof. Bisk. Und du weißt ja, was die von unserer Klasse hält."
"Also mich, findet sie super.", murmelte ich. Langsam setzte ich mich in Bewegung. Ein kurzer, jedoch lauter Lacher entfuhr der Kehle des Mädchens. "Ja, ja. Jeder findet dich erste Klasse." Sie unterdrückte ein Lachen. Ich musste grinsen, "Natürlich." Mit diesen geradezu bedeutungslosen Gesprächen schlenderten wir durch die belebten Gänge zu unserem Klassenzimmer. Langsam wurde das nette Lächeln anstrengend.
Ich hielt Mira die Tür auf und mit einem gespielten Knicks trat sie ein. Dicht hinter ihr, ich. Schweigend setzte ich mich an meinen gewohnten Platz neben dem Fenster in der hintersten Reihe. Dort saß ich immer. Zwei Plätze weiter saß Denise und neben ihr Mira. Mit einem energischem, schon fast gesellschaftlich erzwungenem "Hi" begrüßten sich die beiden Freundinnen. Sie waren Freundinnen. Sehr gute sogar. Doch an manchen Tagen fiel es selbst den Besten schwer sich zu begrüßen, besonders wenn eine auf jemanden stand, der bereits in einer Beziehung steckte. Aber etwas später mehr dazu.
Mira Anslow war einen sehr energiegeladenes Mädchen. Scherzte gern mit den Jungs, blieb ihrer Freundin jedoch treu. Mit den Zicken der Klasse, einem speziellen Dreiergespann aus dicken Makeup-Schichten und blödem Gekichere, hatte sie nichts zu tun. Hin und wieder sprachen wir miteinander, denn immerhin gehörte ich auch zum männlichen Teil dieser Klasse.
Denise Scolly hatte es nicht nur wegen ihrem Nachnamen schwer. Sie war... Nett. Zu ihr kann ich nicht viel sagen, denn sie übernimmt eine klassische Background-Rolle wenn es um die Beschreibung dieser Klasse ging.
Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Schule die Strafe für meine Existenz ist. Schweigend setzte ich mich an meinen Platz. Das erste was ich herausholte war mein glatter Block, dann kamen meine Schreibsachen und zum Schluss widmete ich mich erst meinen Englischunterlagen, welche ich soweit von mir wegschob wie möglich. Schweigend schlug ich den Block auf. Ich suchte eine leere Seite und begann anschließend darin herumzukritzeln. Noch zwei Minuten, bis die Stunde begann. Mehr als genug Zeit um alles einzuräumen und das Schulgebäude zu verlassen.
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Hidden - Insidious Friend (Creepypasta FF)
Hayran KurguIch konnte ihre Blicke in meinem Rücken spüren. Wie sie nach etwas lechzen, und doch nicht wussten, wonach sie greifen sollten. Gründe, mich mobben zu können, gab es genug. Doch es traute sich niemand. Sie hatten alle Angst. Das konnte ich in der Sp...