Zögerlich zog ich das Plüschtier etwas näher an mein Gesicht heran. Nun konnte ich die dünnen, goldbraunen Härchen des Teddyfells erkennen. Mein Blick wanderte höher. Die Augen des Teddys glitzerten in einem unheilvollen Schwarz. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte ich mir eingebildet, die Linse einer Kamera darin sehen zu können. Aber nein. Es waren stink normale schwarze, runde Augen. Augen, welche mich nachts solange unheimlich anstarren würden, bis ich Albträume bekam.
Second meldete sich ein weiteres Mal.
Ich wusste, dass es ihm nicht gefiel, aber ich hatte die ungute Vorahnung, dass mich noch etwas Schlimmeres als meine Albträume erwarten würde, wenn ich ihn nicht behielt ...
Wie ein gehetztes Tier sah ich mich im Zimmer um.
„Das Ding ist von ihr, nicht wahr?", meine Stimme klang heiser und hohl.
Mein unsichtbarer Gefährte schwieg, doch mehr, war auch nicht nötig.
Dann schüttelte ich den Kopf und setzte den Bär auf dem Nachtkasten, zu meiner Linken, ab. Unangenehme Gedanken beschlichen mich und machten sich irgendwo im hinteren Teil meines Kopfes breit.
Ich fröstelte. Wiederwillig stand ich auf. Ein dünner Schmerz machte sich auf der rechten Seite meiner Hüfte breit. War ich falsch gelegen? Und wieso genau an der Stelle, wo es war? Mit den Schultern zuckend verließ ich den Raum. Es war das erste Mal, doch der Schmerz würde verschwinden.
Mein unsichtbarer Schatten dicht an meine Fersen geheftet. Sein Unwille, meine Entscheidung, bezüglich des Teddys zu akzeptieren, ging wie eine schlechte Aura intervallenmäßig von ihm aus. In immer größer werdenden Wellen breitete sich diese aus und verschlang jegliche gute Laune, die bis dahin versucht hatte irgendwie zu überleben. Dass es ihm Missfiel konnte ich so deutlich spüren, wie den Schmerz an meiner Hüfte. Dagegen wirkte die Realität selbst, wie ein schlechter Scherz.
Als ich die Stelle über meinem, eigentlich recht ungesund hervorragenden, Hüftknochen rieb, merkte ich, dass es gar nicht der Knochen selbst war, der mir Probleme bereitete, sondern ein Fleck auf meiner Haut.
Ein bitterer Geschmack machte sich in meinem Mund breit und dieses unangenehme Jucken auf meiner Haut kehrte wieder zurück.
„Wie ekelhaft...", murmelte ich und stieg schnell die kühle Treppe hinab. Das Esszimmer betrat ich mit einem gähnen.
Das „Frühstück" selbst, hatte nicht gerade lang gedauert und wäre ich früher gegangen, hätte ich wahrscheinlich jetzt nicht mit Nora ins Dorf fahren müssen, sondern wäre vor meinem Computer gesessen.
Zuerst hatte ich abwehren wollen, wer weiß denn schon, ob sie es wirklich ernst meint, doch dann hatte sie mir einen ihrer Blicke zugeworfen. Dieser Bist-du-dir-wirklich-sicher-Blick. Das, hatte mich ja sagen lassen. Fuck, so ein Scheiß...Man, war das andere Geschlecht seltsam. Das Schlimmste ist ja, dass alle Frauen diesen Blick besaßen. Unheimlicherweise hatten sie nicht nur einen dieser Blicke drauf, denn es gab da noch Sachen wie den Tu(beziehungsweise Sag)-das-noch-einmal-dann-schneid-ich-dir-die-Eier-und-den-Schwanz-ab-Blick. Und ich habe versucht es noch nett auszudrücken. Solche Blicke scheinen zu den Grundlagen des weiblichen Geschlechts zu gehören ... Was für eine unheimliche Fähigkeit und wieso können wir das nicht auch haben?
Gemütlich schlenderte ich die Treppe hoch.
„Ach ja... ", murmelte ich an Second gewandt, "hast du meine Brille gefunden?"
Schweigen.
„Tz, dann halt nicht..." Wie ein ungebetener Gast machte sich die schlechte Laune in mir breit. Nachdem ich in meinem Zimmer angekommen, und mindestens fünf Minuten einfach nur dämlich in die Luft geblickt hatte, suchte ich meine Kleidung für heute zusammen und ging damit ins Bad.
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Hidden - Insidious Friend (Creepypasta FF)
ФанфикIch konnte ihre Blicke in meinem Rücken spüren. Wie sie nach etwas lechzen, und doch nicht wussten, wonach sie greifen sollten. Gründe, mich mobben zu können, gab es genug. Doch es traute sich niemand. Sie hatten alle Angst. Das konnte ich in der Sp...