22.

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Bevor ich etwas anderes tue: ich bin mal wieder nicht zuhause ... und dann gleich für mehrere Wochen. Sollte sich eine W-LAN-Möglichkeit bieten, werde ich sie natürlich nutzen, aber versprechen kann ich nichts.

Für die, die es immer noch nicht heraus haben: slow Up-dates.

Ansonsten noch ein schönes Dasein,
Lg, ZH

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„Na Ben? Schon wieder verlaufen? Wo ist denn der mickrige Rest des Kindergartens abgeblieben? Keine Angst, nicht mehr lange und du musst dir darum nie wieder sorgen machen.", meinte Roseane und ein hässliches Grinsen trat auf ihre Züge.

Ich schluckte, als ein weiteres ekelhaftes Kichern die Kehle des Jungen verließ.

Second? Wo zur Hölle bist du?

Schweigend wartete ich. Nach einer Weile beschloss ich meinen Kopf ein wenig nach draußen zu stecken und nachzusehen, ob er sich vielleicht mit diesem Monstrum von der Mauer angefreundet hatte – eine andere Erklärung fiel mir gerade nicht ein. Und in der Tat, ich hatte recht gehabt. Diese Freundschaft bestand zwar mehr darin, dass Second versuchte es von der Mauer zu stoßen, als aus Gerede, aber was Besseres war wohl nicht drin. Vorsichtig zog ich mich wieder zurück und stieg zurück in den Raum. Interessanterweise trat der blonde Junge sogar einen Schritt nach hinten, um mir mehr Platz zu machen. Ließ mich jedoch nicht los.

Ich blickte zu Roseane zurück, welche ihre bunten Haare mit einigen geschickten Handgriffen zu einem Zopf zurückband. Anschließend nahm sie wieder das Messer in die Hand, welches sie bis dahin zwischen ihren Beinen geklemmt hatte.

„Weißt du Aiden, es hätte so viel einfacher ablaufen können. Aber jetzt kann ich für nichts mehr garantieren.", sagte sie unnatürlich ruhig und sah mir mit festem Blick in die Augen. „Ich weiß zwar nicht, was deine Besonderheit ist, aber ich glaube nicht, dass da-." Ein dumpfes „Klonk" und sie sank zu Boden. Der kleine Link begann heftig loszulachen, als Roseane unsanft aufschlug und hinter ihr mein Kindermädchen mit einer Pfanne in der Hand stand. Doch irgendetwas stimmte nicht mit ihr.

„Ich nehme mal an: gusseisern? Jap, sowas sollte wehtun. Eventuell.", meinte mein Kindermädchen und blickte auf das Mädchen herab, „Ich sagte dir doch, dass das auch so funktioniert." Hinter Nora trat eine Gestalt aus dem Schatten. Sie war zur Gänze in Blau gekleidet und aus den tiefschwarzen Löchern in der ebenso blauen Maske rann eine zähe schwarze Flüssigkeit. Irgendetwas an ihm schien ... falsch.

„Ich weiß, dass man damit Leute niederschlagen kann ... habs ja selbst schon getan, aber es ist nicht ganz so effektive die ein Messerstich oder ein tiefer Schnitt an der Kehle.", stellte er fachlich fest. Mhm, jetzt war ich mir zu einhundert Prozent sicher, der war nicht normal – mal ganz abgesehen von seiner unnatürlichen Art sich zu bewegen.

Vollkommen perplex und verwirrt blickte ich die zwei Neuankömmlinge an. Dann fiel mir wieder die Stichwunde in Noras Körper ein. Schweigend begann ich ihr auf den Bauch zu starren.

„Alles ok?", fragte mich Nora, die immer noch nicht wie sie selbst wirkte.

Vorsichtig deutete ich auf die Wunde, „Ähm wie lange genau beabsichtigst du noch mit der Wunde herumzulaufen?"

Schweigend blickten alle auf den Blutfleck in Noras Shirt.

„Oh", kam es von Nora.

„Oh", kam es vom Blaumaskierten. Der Junge legte nur den Kopf schräg.

„Äh, ja", begann ich, „Oh." Beendete ich diese unnütze, vollkommen nichts aussagende Konversation.

„Shit!", fluchte Nora und drehte sich um.

Hidden - Insidious Friend (Creepypasta FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt