Achtung: Coverbildänderung!
___Als ich aufwachte, lag ich in einem Bett. Die warme Mittagssonne schien mir ins Gesicht und es schien, als seien all die schlimmen Dinge nur ein böser Traum gewesen. Dass die Realität jedoch anders aussah, bewiesen mir mein tauber Körper und der pochende Schmerz in meiner rechten Seite. Meine Kehle war staubtrocken und das husten machte es nicht besser. Ich schluckte und blickte mich blinzelnd um. Es vergingen ein paar Sekunden, bis ich realisierte, dass ich in meinem Zimmer, in meinem Bett, lag. Zwar war alles verschwommen, doch das war Nebensache. Ein warmes Gefühl durchströmte mich, als ich Second irgendwo in meiner Nähe breitmachte.
„Hey...", meine Stimme klang wie ein schwaches Krächzen und erneut musste ich husten. Leicht krümmte ich mich dabei und ein dünnes Stechen erinnerte mich daran, dass ich am besten möglichst ruhig liegen bleiben sollte. Wie ein Blitz schlug die letzte Erinnerung ein, die ich vor meiner Ohnmacht noch im Gedächtnis hatte: ich war ja nicht alleine gewesen! Ein weiteres Mal schluckte ich, dann versuchte ich, etwas ungeschickt, mich aufzusetzen. Ganz vorsichtig setzte ich mich an die Bettkante. Jemand hatte mich umgezogen, stellte ich ein wenig verwundert fest, als ich an mir herabblickte. Langsam hob ich das graue Shirt an. Zum Vorschein kam ein weißer Verband, welcher mehrmals um meinen Bauch gewickelt war, und über der Wunde eine dunkle Verfärbung aufwies. Ein metallischer Geschmack breitete sich in meinem Mund aus, als ich mit Bedacht meine Finger über die dunkle Stelle gleiten ließ. Ich zuckte zusammen, als der, wenn auch nur leichte Druck, eine dünne Schmerzwelle durch meinen Körper schickte. Schwer hing mein unsichtbarer Partner irgendwo in der Luft. Ich konnte sein Bedauern spüren.
„Hör auf dich fertig zu machen, das hier war nicht deine Schuld.", ich holte einmal, vorsichtig, tief Luft, „Na wenigstens ist es nicht wieder mein Bein..." Matt lachte ich und bereute es sofort wieder. Anschließend erhob ich mich wankend. Solange ich nicht sofort auf die Fresse flieg, ist alles ok. Ein leichtes Schwindelgefühl ergriff mich und wackelnd versuchte ich das Gleichgewicht zu halten. Mit Seconds Hilfe gelang es. Bevor ich auch nur daran dachte, durch meine Zimmertür zu gehen, begann ich vorsichtig ein paar nette Kreise in meinem Zimmer zu ziehen. Es waren schöne Kreise. Eher Kornkreise, bei denen jeder Außerirdischer neidisch gewesen worden wäre, da war ich mir sicher.
Nachdem ich wieder einigermaßen sicher auf den Beinen war - ich war mindestens gegen drei für mich kaum sichtbare Tischbeine, und andere harte Dinge gelaufen -, und einen weiteren schmerzhaften Hustanfall überstanden hatte, begann ich mich umzuziehen. Der Kleiderkasten, den ich bei meiner Flucht aus dem Haus verschoben hatte, stand jetzt wieder neben der Tür zum Badezimmer. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in mir aus, als ich die Tür betrachtete. Auch wenn es eigentlich nur ein Stück Holz war, ging trotzdem etwas Unheimliches davon aus. Außerdem erinnerte es mich daran, dass ich mich am liebsten duschen würde, doch mit dem Verband war gar nicht daran zu denken. Und mit einem Schlag begann mein gesamter Körper zu kribbeln. Widerlich! Als hätten sich abertausende kleine Käfer auf meiner Haut breitgemacht und entschieden einen Marathon zu veranstalten. Hätte das nicht später passieren können?
Den Brechreiz unterdrückend öffnete ich die Kleiderschranktür und kramte schnell ein paar frische Sachen zum Anziehen heraus. Second schob währenddessen vor meiner Tür wache, man konnte ja nie wissen und in letzter Zeit hatte ich so einige Scheiße bereits erlebt. Ich brauchte fast fünfzehn Minuten um mich umzuziehen, da ich mehrere Male durch bloße Ignoranz meine Verletzung zu ignorieren versucht, was, wie man sich denken kann, kein sehr gutes Ende nahm und mindestens drei Mal ein Shirt mit einer Hose verwechselte. Als ich dann endlich fertig war, trat ich vor die Zimmertür. Ich wartete, bis Second sich noch einmal gründlich umgesehen hatte und mir das „Ok" zum verlassen meiner Räumlichkeiten gab. Heimlich, still und leise trat ich auf den Flur. Wie ein Fuchs bei der Jagd, hielt ich mich in der Nähe von den Wänden auf und blickte mich immer wieder verstohlen um, auch wenn es nicht viel nutzte, da ich nur verschwommen sah.
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Hidden - Insidious Friend (Creepypasta FF)
FanficIch konnte ihre Blicke in meinem Rücken spüren. Wie sie nach etwas lechzen, und doch nicht wussten, wonach sie greifen sollten. Gründe, mich mobben zu können, gab es genug. Doch es traute sich niemand. Sie hatten alle Angst. Das konnte ich in der Sp...