14.

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Mit Seconds Hilfe - und der Decke - schaffte ich es den Jungen auf das beige Sofa im Wohnzimmer zu legen, ohne ihn dabei großartig berühren zu müssen. Davor schmutzig zu werden, bewahrte es mich trotzdem nicht. Das Rauschen des Blutes in meinen Ohren machte mich fast taub. Es machte es mir schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Neugierig betrachtete ich den Jungen vor mir etwas genauer.

Vom ersten Eindruck her, hätte ich gesagt, dass er einen guten halben Kopf größer war als ich - was mich dezent anpisste. Braune, zerzauste Haare. Wahrscheinlich auch um ein paar Jahre älter als ich.
Das Auffälligste an ihm war jedoch eine seltsame Maske - die ich irgendwie nicht beschreiben kann - , welche dem Jungen bis unter die Nase reichte und seine Fliegerbrille mit den orangenen Brillengläsern. Des Weiteren trug er noch einen braunen Kapuzenpulli mit dunkler Kapuze und gestreiften Ärmeln. Zum Abschluss waren dann da noch das paar mitgenommener Schuhe und zerschlissenen Jeans. Alles in allem ein wenig beunruhigend, aber nicht weiter schlimm.

Das, was mir richtig Sorgen bereitete, war die Axt, welche immer noch an seinem Handgelenk hing. Mindestens ebenso imposant, war jedoch auch das große Loch in Bauchhöhe und der rote Fleck, der beinahe seinen gesamten Kapuzenpullover und das, anscheinend einstmalig weiße, Shirt überzog.

Ich fuhr zusammen, als der Fremde sich plötzlich bewegte. Ein wenig bescheuert kam ich mir schon vor, als ich bemerkte, dass ich mindestens eineinhalb Schritte zurückgewichen war, vor einem Typen, mit einem gigantischen Loch im Bauch, welcher, selbst wenn er gewollt hätte, sich nur schwer bewegen konnte.

Kurz schloss ich die Augen und schüttelte einmal kurz den Kopf. Schnell und vorsichtig nahm ich ihm das Ding ab und ließ es rasch unter das Sofa gleiten. Wenn mein Kindermädchen die sehen würde, konnte er lange auf Hilfe warten.

„En-en-entschuldigen Sie d-die St-st-störung...", die Stimme des Jungen klang leise und schwach. Ein leichtes Zucken durchfuhr den Jungen. Ein leises „Verdammt..." folgte der Zuckung, dann öffnete er langsam blinzelnd die Augen.

„Kein Problem, ich hab so wie so nicht schlafen können ... Bleib liegen, ansonsten ist am Ende nicht nur deine Kleidung sondern auch die Sofa rot.", sagte ich, während ich fieberhaft nachdachte, wie ich ihm mit seinem Loch-Problem helfen konnte. Dann fiel mir Second wieder ein.

Immer noch vollkommen von der Rolle, zog er seine Luftkornkreise über uns. Ein wenig genervt wies ich ihn darauf hin, dass er mit dem Mist aufhören soll und in der Theorie dazu fähig war, das Blut im Körper des Jungen zu halten, indem er die Wunde irgendwie abdichtet.

Nach mehreren Sekunden stille folgte Second meinem Hinweis und zerquetschte beim ersten Versuch beinahe den Brustkorb des Verletzten. Der Junge schrie auf.

„Oh, shit!", entfuhr es mir, dann scheuchte ich Second weg. Verständnislos und beleidigt verzog sich das Es nach draußen.

„Tut mir lei-leid...", begann der Junge erneut.

„Weswegen?", die Überraschung war mir deutlich anzuhören, denn immerhin war es mein unsichtbarer Partner gewesen, der ihn beinahe zerquetscht hätte.

„D-das So-Sofa. Scheiße.", meinte er trocken.

„Ach, mach dir deswegen jetzt lieber keine Gedanken, es war so wie so schmutzig. Warte, ich nehm dir die Brille ab und was diesen äußerst kreativen Mundschutz angeht ... nun ja, kriegst du überhaupt noch Luft?" Mit diesen Worten zog ich ihm die Fliegerbrille vom Kopf und legte sie auf den kleinen Couchtisch hinter mir. Gerade in dem Moment, als ich zu seiner Maske griff, packte er mein Handgelenk. Ich zuckte zusammen. Sein Griff war fest und irgendwie befürchtete ich, wenn er nur noch ein wenig fester zudrücken würde, dass er mir das Handgelenk brechen könnte.

Hidden - Insidious Friend (Creepypasta FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt