Kapitel 27 - Sorry

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Kapitel 27 - Sorry

Seine Worte hallten die ganze Zeit in meinen Kopf wieder.
Küss mich. Küss mich. Küss mich.

Doch ich war wie gelähmt.
Mein Körper war stocksteif.
Mir fiel das Atmen schwer und mein Herz schlug unregelmäßig.
Beruhig dich Madison.
Jackson darf nicht wissen, dass er dich damit so aus der Fassung bringt.
Aber ich konnte ihm nicht auf die Lippen küssen.
Er würde mich auslachen und wegdrücken und mir sagen, dass ich doch so naiv bin.
Dass er mich testen wollte und jetzt endlich den Beweis hatte, dass ich ihm verfallen war, wie jedes andere Mädchen zuvor.
Doch das war ich nicht.
Noch nicht.
Ich durfte keine Gefühle für Jackson entwickeln, da ich mit Sicherheit wusste, dass er mir mein Herz brechen würde, wie den ganzen anderen Mädchen zuvor.
Wieso sollte er bei mir eine Ausnahme machen und vielleicht sogar Gefühle für mich entwickeln ?
Es war Schwachsinn alleine daran zu denken.
Doch ich musste ihn küssen, was anderes blieb mir nicht übrig.

Ich kam Jackson Gesicht immer näher und er mir auch.
Oder bildete ich mir das nur ein?
Ich spürte seinen heißen Atem auf meinem Gesicht.
Doch dann bemerkte ich eine Lücke in seinem Wunsch.
Er hatte nicht gesagt, dass ich ihm auf seine Lippen küssen sollte.
Sondern lediglich, dass ich ihn küssen sollte.
Und dann als ich nur noch ein paar Zentimeter von seinen Lippen entfernt war, die schon leicht geöffnet waren, hob ich meinen Kopf und platzierte meine Lippen auf seiner Stirn. Ich löste meine Lippen von seiner Stirn und sah, wie er mich verwundert und geschockt ansah.
Damit hatte er anscheinend nicht gerechnet.
Doch er fasste sich recht schnell wieder.

"Zum Glück hast du mich nur auf meine Stirn geküsst. Du kannst deine Bakterien gerne bei dir behalten."

Seine Worte schnitten mir wie Messer in mein Herz und ich versuchte einen neutralen Gesichtsausdruck zu behalten.

"Wäh, jetzt hab ich die Bakterien eines Schnurrbarts von einem alten stinkenden Mann an mir", sagte er und rieb sich mit seiner Hand über seine Stirn.

"Er hat immer noch viel weniger Bakterien an sich, als du Jackson", gab ich leicht sauer von mir und lief zurück zum Parkhaus.

Ja okay, ich gebe es schon zu, es hat mich verletzt, dass Jackson erst wollte, dass ich ihn küsse und er mir danach sagt, wie froh er darüber ist, dass ich es nicht getan habe.

Aber wollte ich Jackson überhaupt küssen?
Jaaa und wie du das willst.
Ach, gib doch Ruhe. Aber ich durfte ihn nicht küssen.
Niemals.
Es war schließlich bei immer so bei mir, ich verliebte mich in den Jungen und er brach mir mein Herz.
Wie ihr vielleicht noch wisst, hatte ich bisher drei Beziehungen.
Meine erste in der Grundschule mit einem kleinen süßen Jungen mit Locken.
Wir kamen im zweiten Halbjahr der letzten Grundschulklasse zusammen und mussten uns dann trennen, da wir auf verschiedene Schulen gingen.
Ja, es war keine richtige Beziehung aber zählen konnte man das ja irgendwie schon.

Meine zweite und dritte Beziehung war dann in der weiterführenden Schule.

Die zweite mit einem Jungen, mit dem ich eine Woche zusammen war, bevor er ans andere Ende des Landes zog und die dritte mit einem Jungen, mit dem ich immerhin einen Monat zusammen war, bevor er mich mit meiner damaligen besten Freundin betrog.

Doch genug von meinen Beziehungen, kommen wir zurück zur Gegenwart.
Ich stand neben Jacksons Auto und wartete, bis er endlich da war und aufschloss.

"Wieso bist du von mir weggelaufen? "

"Anscheinend laufen dir doch nicht alle Mädchen hinterher, sondern eher von dir weg", gab ich immer noch leicht sauer zurück.

"Was ist denn mit dir los?"

"Nichts und jetzt fahr mich bitte nach Hause", sagte ich, schnappte mir den Autoschlüssel aus seiner rechten Hand und schloss das Auto auf.
Ich setzte mich ins Auto und wartete bis Jackson einstieg.

"Nein."

"Was nein?"

"Ich fahr dich nicht nach Hause. Jetzt noch nicht. Und keine Wiederrede", sagte er und ließ sich auf dem Fahrersitz nieder.

Er startete das Auto und fuhr, nachdem er das Ticket in den Automaten mit den Schranken gesteckt hatte, aus dem Parkhaus.
Er musste, bevor er zu mir ans Auto kam, die Parkgebühr bezahlt haben.

"Wohin fährst du?", fragte ich ihn dann schließlich nach einer Zeit.
"Wir gehen jetzt etwas essen.
Ich muss es ja wieder gut machen, ich habe ein bisschen übertrieben", sagte er und fuhr sich durch seine dunklen Haare.
"Ja, das hast du."
"Estutmirleid", gab er schnell von sich.
"Was hast du da gerade gesagt", sagte ich und musste leicht grinsen.
"Es tut mir leid."
"Geht doch", gab ich zufrieden von mir.
"Jaja", sagte er und hielt vor einem riesigen Felsen am Meer.

"Du sagst mir jetzt aber nicht, dass wir jetzt angeln werden und uns danach unsere gefangenen Fische braten werden, oder?
Oder dass du mich womöglich sogar noch ins Meer schmeißt.
Möglich ist bei dir alles.
Oh Gott, wieso bin ich heute Morgen nicht einfach gelau..", ich wurde durch Jacksons Hand unterbrochen, die meinen Mund zuhielt.

" Sei doch mal bitte für eine Minute leise.
Ich habe weder vor dich zu ertränken noch mit dir angeln zu gehen.
Das halte ich doch nicht aus neben dir stundenlang zu hocken und darauf zu warten, dass ein Fisch anbeißt."
Er löste seine Hand wieder von meinem Mund und ich stieg beleidigt aus seinem Auto aus.
Er stieg selbst aus seinem Auto aus und schloss es ab.

"Ich traue dir alles zu", gab ich dann noch schließlich von mir.

Ich folgte ihm, als er auf einmal loslief und zu einem kleinen versteckten Eingang in der Klippe ging.
Als wir hineingingen musste ich schockiert feststellen, dass es sich tatsächlich um ein Restaurant handelte.
Um ein Restaurant in einem riesigen Felsen.
Ein Kellner brachte uns zu unserem Tisch und ich musste mir stark ein auf quieken unterdrücken.
Wir bekamen einen Tisch mit Blick auf das Meer.
Es sah einfach nur so traumhaft schön aus und ich war Jackson nicht mehr böse.

Wir setzten uns an den Tisch und der Kellner brachte uns die Karte, woraufhin ich und Jackson uns eine Cola bestellten.
Ich musste leicht lächeln, als er sagte "für mich das gleiche".

Nachdem wir unsere Getränke bekamen und Jackson sich ein Steak und ich mir einen großen Salat bestellt hatte, da ich nicht so gerne Fleisch aß, stellte er mir diese eine Frage.
Diese eine Frage worauf ich keine Antwort wusste.

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