Kapitel 28 - Fake relationship?

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Kapitel 28 - Fake relationship?

"Wieso warst du eigentlich so angepisst und bist zum Auto gelaufen? Ist es, weil ich dich nicht geküsst habe?"

Oh Gott. Was sollte ich jetzt bitte darauf antworten?
Was konnte ich denn darauf antworten?

"Ich hab dich nicht geküsst, nicht du mich", sagte ich, da mir im Moment nichts Besseres einfiel.
Ich konnte Jackson doch nicht sagen, dass ich Angst hatte Gefühle für ihn zu entwickeln.

Er sah mich stirnrunzelnd an und fuhr sich gedankenverloren durch seine braunen Haare.
"Die Frage ist doch eher, wieso warst du so angepisst. Und lenk nicht schon wieder ab."

Was sollte ich den jetzt bitte antworten? Konnte das Essen jetzt nicht bitte mal langsam kommen und uns genau jetzt bei diesem Gespräch unterbrechen.
Doch unser Essen war anscheinend noch immer in der Küche und wurde gerade zubereitet.
" Bist du plötzlich verstummt?"

"Nein. Ach, ich weiß einfach nicht wieso ich so angepisst war. Können wir es nicht einfach dabei belassen, bitte?"
" Du warst angepisst, weil ich dir gesagt habe ,dass du mich küssen sollst, aber du dann doch nicht deinen Kuss bekommen hast. Du stehst auf mich, oder?", sagte Jackson und grinste mich dabei an.
"Ich hab dir doch gesagt, kein Mädchen kann mir wiederstehen, noch nicht einmal du."

" Ich stehe nicht auf dich."
"Oh doch und wie du das tust, gib es doch endlich zu."
"Nein verdammt, oder wäre ich sonst mit Christian zusammen?"
Dicke fette Lüge.
Die mir trotzdem leicht über die Lippen rutschte.
Ich konnte einfach nicht anders.
Sonst würde er mir doch nie glauben, dass ich nichts von ihm will.

" Du bist was?", fragte er und hatte sich dabei beinahe an seiner Cola verschluckt.

"Mit Christian zusammen", nuschelte ich.
"Seit wann das denn?", fing er an zu lachen.
Er glaubte mir anscheinend immer  noch nicht. Würde ich mir aber auch nicht.
"Noch nicht so lange."
"Aha okay. Dann würde es deinem Freund ja nichts ausmachen, wenn wir uns morgen zu dritt treffen.
Ich glaube immer noch nicht, dass ihr zusammen seid."

" Okay, kein Problem, ich schreibe ihm schnell."
Verdammt. Wo hatte ich mich jetzt schon wieder reingeritten?
Aber ich musste jetzt einfach so tun, dass Christian mein Freund war.
Früher oder später wird es eh auffallen.
Doch solange konnten Christian und ich ja so tun, als ob wir zusammen waren, dann würde Jackson auch endlich aufhören mich damit zu nerven, dass ich in ihn verknallt war.
Was wirklich nicht stimmte.
Ich war mir da sehr sicher.
"Dann schreib mal deinem Freund", sagte er und betonte dabei das Wort Freund besonders.

Ich holte mein Handy aus der Tasche und schrieb Christian.
Hey, hast du morgen Zeit?
Und wenn ja, kannst du dann bitte meinen Fake Freund spielen.
Ich erklär es dir ein anderes Mal.

Er antwortete mit einem kurzen 'Okay' und dass er morgen um drei Uhr bei mir wäre.

"Geht klar, mein Freund kommt morgen um kurz nach drei zu mir", wandte ich mich an Jackson.

Ja, ich hatte Jackson gesagt, dass er kurz nach drei kommt, sodass ich noch ein paar Minuten hatte um Christian alles zu erklären und wir uns schon mal ein bisschen in unsere Rolle einleben könnten.
Doch wie weit würde ich gehen?
Händchenhalten?
Definitiv ja.
Kosenamen?
Wieso denn nicht.
Verliebt anlächeln und sagen, dass man einen liebt?
Kann nicht schaden, wir wissen ja beide, dass wir uns nicht lieben.
Küssen?
Nein. Das geht mir dann doch zu weit. Wenn dann nur auf die Stirn oder Wange.
"Okay, dann kommt morgen einfach, wenn er da ist, zu mir", sagte Jackson und musste sich noch immer sein Lachen verkneifen.

"Einmal einen großen Salat", sagte der Kellner und lächelte mich an.
" Ja, hier", sagte ich und lächelte zurück.

Und jetzt genau in diesem Moment kam das verräterische Essen.
Hätte es nicht schon früher kommen können?
Es hätte mir einiges erspart.
Trinkgeld wird dieser Kellner keins von mir bekommen.

"Also dann einmal den Salat für die schöne Frau, und das Steak für ihren Freund, wie ich annehme."

"Ja", sagte Jackson sofort, ohne dass ich Einwände erheben konnte, dass er nicht mein Freund war.

Der Kellner stellte das Essen auf den Tisch und wünschte uns noch einen guten Appetit.

" Wieso hast du dem Kellner nicht gesagt, dass wir nicht zusammen sind?"
" Weil er dir schöne Augen gemacht hat und du anscheinend ja schon einen Freund hast."
"Gibt dir aber immer noch nicht das Recht zu behaupten, dass du mein Freund bist", sagte ich und führte die Gabel mit Salat zu meinem Mund.
" Gib es doch endlich zu Madison, dass du auf mich stehst und du dir wünscht, dass ich dein Freund bin."
"Wenn ich auf dich stehen würde, wäre ich dann mit Christian zusammen?"
"Ja, du musst ja nichts für ihn empfinden um mit ihm zusammen zu sein. Vielleicht willst du mich ja auch nur mit ihm eifersüchtig machen, aber das kriegst du nicht hin."
" Will ich nicht",sagte ich mit fester Stimme und sah ihm dabei in seine braunen Augen, die mich anfunkelten.

Nachdem wir aufgegessen hatten, rief Jackson den Kellner um zu bezahlen.
Ich wollte gerade meinen Geldbeutel rausholen um zu bezahlen, als Jackson schon dem Kellner das Geld von unserem Essen gab.
Jetzt durfte ich noch nicht einmal mehr selbst mein Essen bezahlen.
Der Kellner lächelte mir noch einmal zu und ging dann zu einem Tisch in unserer Nähe, um die nächste Bestellung aufzunehmen.

Wir verließen das Restaurant und liefen zu Jacksons Auto.
Ich schloss meine Arme um meinen Körper und begann leicht zu zittern.
Es war aber auch echt kalt für Anfang Mai.
Selbst in Los Angeles.
Und genau in diesem Moment wünschte ich mir einen Jungen, der einfach super süß war und mir ganz Gentlemanlike seine Jacke geben würde.
Doch neben mir befand sich nun mal Jackson und nicht der supersüße Junge aus meinen Gedanken.
Gab es denn überhaupt noch Jungs die so waren?
Christian wäre bestimmt so ein Junge.
Ich musste Christian morgen einfach schonend beibringen, dass er mein Fake Freund ist und darauf hoffen, dass er mitspielte.
Wenigstens für eine Woche oder auch zwei.
Und danach würde ich es einfach so aussehen lassen, als hätten wir Schluss gemacht.
Hoffentlich wird es nicht schon früher auffliegen.
Wie würde ich dann vor Jackson dastehen?
Wir stiegen in Jacksons Auto ein, indem es zum Glück viel wärmer war.
Die Autofahrt über redeten wir nur über die Klassenfahrt und andere nicht erwähnenswerte Dinge.
Und dann hielten wir endlich vor Jacksons Haus.
Wir stiegen aus und ich lief zu ihm.

"Na dann, danke für das Essen. Wir sehen uns ja morgen", sagte ich und zog ihn in eine kurze Umarmung.

"Ja, mit deinem Freund."
Ich löste mich aus der Umarmung und drehte mich um und lief zu meinem Haus.

"Madison?", rief Jackson.
Ich drehte mich um und schaute ihn an.
Im Dunkeln war er nur unschwer zu erkennen.

"Was ist?"
" Egal, vergiss es. Gute Nacht", sagte er und verschwand in seinem Haus.

"Gute Nacht, Jackson", flüsterte ich.
Ich werde wohl nie erfahren, was er mir eigentlich sagen wollte.

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