Alternativ Ende 2 - Happy End

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Freitag.
Der letzte Tag der Woche.
Der letzte Tag, an dem ich das Geschirr spülen und abtrocknen musste.
Nur heute ohne die Hilfe von Lucas und Alison, da diese länger Schule hatten als ich.

Ich begab mich in die Kantine, wo Mr. Martin schon auf mich wartete.
Er wartete auf mich jeden Tag dort, um sich zu vergewissern, dass ich da war und das Geschirr auch spülen würde.
Er nickte nur und verließ dann die Kantine.
Ich lief in die Küche und sah schon von weitem den riesigen Haufen an dreckigen Gläsern und Tellern.
Wieso musste das heute so viel sein, wenn ich das Geschirr alleine machen musste?

Ich sollte mich nicht länger beklagen, ich sollte mal anfangen, sodass ich schneller fertig wurde.
Ich nahm den ersten Teller in die Hand und begann ihn zu spülen.
Dabei kreisten meine Gedanken mal wieder um Jackson.
Ich hatte ihn das letzte Mal am Montag gesehen.
Und gesprochen am Sonntag.
Wie schnell sich doch alles verändern konnte.
Seitdem hatte ich nichts mehr von ihm gehört, weder gesehen noch mit ihm geschrieben, oder gesprochen.
Abends saß ich auf meinem Balkon mit meinem E-Reader in der Hand und wartete, dass ich zumindest einen kurzen  Blick auf ihn erhaschen konnte, doch leider bekam ich ihn nie zu Gesicht.
Es war, als wäre er plötzlich verschwunden.

Mittlerweile hatte ich schon 20 Teller und 10 Gläser gespült.
Und der Geschirr Haufen wurde auch nicht kleiner.

Plötzlich wurde die Tür geöffnet und fiel kurz daraufhin wieder ins Schloss.
Ich zuckte zusammen und drehte mich zur Tür herum.
Jackson.
Jackson stand da lässig an den Türrahmen gelehnt und starrte mich an.

"Was willst du hier?"
"Dir bei dem Geschirr helfen, schließlich ist es ja auch meine Schuld und dann möchte ich mit dir reden. Bitte."

"Danke, dass du mir hilfst", sagte ich, als Jackson hinter mir stand und mich von hinten umarmte.
Verdammt.
Mein Bauch fing an zu kribbeln und mein Herz schlug schneller.
Was war, wenn er mir sagen wollte, dass das zwischen uns nicht klappte?

Jetzt nicht daran denken, ich musste schließlich erst einmal das Geschirr spülen und wenn mir Jackson dabei seine Hilfe anbot, lehnte ich das wohl schlecht ab.

Ich entfernte den Müll von den Tellern und spülte diese und Jackson trocknete die Teller ab und räumte sie in die Schränke.
Die ganze Zeit über war es still, niemand sagte etwas.
Wir wussten beide nicht was wir sagen sollten.
Doch zum Glück war es keine Stille, die man unbedingt mit einem Gespräch durchbrechen musste.

Nach zwei Stunden waren wir dann endlich fertig.
Zwischendurch haben wir dann doch ein bisschen Smalltalk geführt, aber wir beide kamen nicht auf unserer Gefühle, oder auf den Kuss zu sprechen.

Ich teilte Mr. Martin mit, dass ich fertig war und ging danach mit Jackson zu seinem Auto.
Er machte das Radio an und drehte die Lautstärke höher, um mir so zu signalisieren, dass ich jetzt noch nicht mit ihm reden sollte.

Nach ein paar Minuten hielt Jackson dann auch schon vor seinem Haus und schaltete das Radio aus.
Wir stiegen aus und er sah mich fragend an:" Sollen wir zu dir oder lieber zu mir?"

Wir fingen beide plötzlich an zu lachen, da wir die Zweideutigkeit dieses Satzes bemerkt hatten.
"Zu dir", sagte ich mit dem Hintergedanken, dass ich so einfach schnell in mein Haus rennen konnte, wenn er meine Gefühle nicht erwiderte.

Ich folgte ihm in sein Haus.
Logan und seine Mutter waren anscheinend noch nicht da, was von Vorteil war.
"Möchtest du etwas essen?", fragte er und durchbrach somit die Stille.
"Ich würde gerne lieber mit dir reden."
"Das können wir auch, wenn wir Pizza bestellt haben."
"Okay, dann ja", sagte ich und machte es mir auf der Couch im Wohnzimmer gemütlich.

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