Kapitel 5

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Allie war nun wieder bei ihrem Haus angekommen. Sie kletterte durch das Küchenfenster, im Erdgeschoss, ins Haus. Da sie genau wusste, dass sich ihre Eltern nie dort aufhielten. Wenn waren dort nur die Haushälterin oder die Putzfrau, die davon wussten, dass Allie sich heimlich hinaus schlich.

Wieder schmerzte ihr Rücken. Eine Massage konnte ihr bestimmt helfen. Aber dann müsste sie ihrer Mutter davon erzählen und die würde wissen wollen, wie Allie sich verletzt hatte und das wollte ihr Allie nicht verraten.

Allie verdrängte die Gedanken und lief sie ins Wohnzimmer, wo ihre Mutter sie bereits erwartete. "Hallo Allie. Guten morgen. Ich habe dich gar nicht herunterkommen sehen. Naja wie auch immer. Dein Vater und ich haben beschlossen dir einen Englisch Nachhilfelehrer zu organisieren. Er wird mit dir jeden Tag üben. Und zwar so lange, bis du gut genug bist."

Sie funkelte ihre Mutter böse an. Jeden Tag Englisch Nachhilfe. Darauf hatte sie alles andere als Lust. Wütend drehte Allie sich um und stapfte in ihr Zimmer. "Ich schicke ihn dir hoch. Er ist nämlich schon da," hörte sie ihre Mutter von unten rufen. Allie war stinksauer auf ihre Mutter.

Sie zog ihre Jogginghose und den Pulli aus und knallte die Klamotten auf den Boden. Dann ließ sie sich auf das Sofa fallen. Diese Frau war wohl verrückt. Sie wollte sich wieder hinsetzen, aber ihre Rückenschmerzen liessen es nicht zu. Deshalb blieb sie auf dem Bauch liegen.

Sie presste ihren Kopf in ihr Kissen und dachte über ihre Mutter nach. Ungefähr fünf Minuten später klopfte es an der Türe. "Allie? Kann ich rein kommen? Ich bin dein Nachhilfelehrer," hörte sie eine raue, dunkle Stimme, die ihr irgendwie bekannt vor kam. Sie antwortete nicht.

Wieder zog sich ein stechender Schmerz durch den Rücken. Sie wollte nicht, dass dieser Typ die ganzen Ferien mit ihr lernte. Sie wollte weg. Sie spielte mit dem Gedanken einfach aus dem Fenster zu klettern.

Abzuhauen. Wie immer. Sie lief immer weg, wenn es Probleme gab.

Doch dieses mal blieb sie einfach liegen. Ihr Rücken tat ihr eh zu weh um aufzustehen und um irgedwo herum zu hangeln. Es klopfte erneut. "Allie? Darf ich reinkommen?"

"Meinetwegen," knurrte sie in ihr Kissen. Die Türe öffnete sich und Allie drückte ihren Kopf noch fester in ihr Kissen. Sie verhielt sich wie ein bockiges kleines Kind fand sie. Allie merkte, dass sich der Nachhilfelehrer neben sie setzte.

Er wartete einfach, bis Allie den Kopf hob, um fest zu stellen, wer er war.

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