Kapitel 47

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Allie wurde davon wach, dass sie verschiedene Stimmen durcheinander reden hörte. Sie schlug langsam die Augen auf und betrachtete die um sie versammelten Ärzte. Für einen Moment konnte sie sich nichtmehr daran erinnern, was passiert war, aber schlagartig erinnerte sie sich wieder an alles.

Ihre Mutter beugte sich zu ihr hinunter: "Allie Schätzchen was machst du denn für Dinge?," fragte sie mit zuckersüßer Stimme, aber mit einem hinterlistigen Unterton. Allie war plötzlich hellwach. "Was ich für Dinge mache?," schrie sie entgeistert, "Frag dich besser, was ihr für Dinge macht! Ihr seid so grausam. Ich HASSE euch!," brüllte sie und fing an zu weinen.

Ihre Mutter gab ihr eine Ohrfeige. Es schallte laut. "So redest du nicht mit uns!," zischte sie scharf. "Oh doch! Ihr habt es nicht anders verdient! Ihr könnt mich mal!," keifte Allie weinend. Der Arzt starrte sie geschockt an. "Ich denke es ist besser, wenn Sie jetzt gehen Mr und Mrs Harris. Kommen Sie morgen wieder. Der Zustand Ihrer Tochter ist schlecht. Sie braucht jetzt Ruhe," sagte er streng.

Allies Vater nickte und die Eltern verließen das Zimmer. Der Arzt setzte sich auf die Kante von Allie Bett. "Alles okay bei dir Allie?," fragte er besorgt. Allie nickte erst, doch dann schüttelte sie langsam den Kopf. "Was ist los? Willst du es mir erzählen? Vielleicht kann ich dir helfen und ich darf auh keinem davon erzählen. Du kannst mir vertrauen."

Sie dachte zuerst nach, dann nickte sie. "Ich habe mich verliebt. In meinen Lehrer und er sich in mich. Es klingt vielleicht absurd, aber es ist so. Irgendwann sind wir dan  zusammengekommen und ich bin schwanger geworden. Meine Eltern wussten nichts davon. Sie haben sich noch nie für mich interessiert. Sie haben ja geshen, wie meine Mutter mich geohrfeigt hat. Und jetzt wollen sie Harry ins Gefängnis bringen."

Allie weinte wieder los. Der Arzt sah sie nachdenklich an. "Und das wird ihnen vermutlich auch gelingen, weil dein Vater der nahezu berühmteste Anwalt Amerikas ist und sie für dich entscheiden dürfen, weil du noch nicht volljährig bist." Sie nickte.

"Wenn du Glück hast kommt er mit einer anderen Strafe davon und muss nicht in den Knast. Auch wenn das eigentlich verboten ist, ich kenne einen Richter, der deinen Vater nicht mag und ich werde dafür sorgen, dass er in Harrys Fall die Entscheidung fällt. Ich hoffe es hilft. Wahrscheinlich wird Harry trotzdem eine Strafe bekommen, aber ich hoffe, eine nicht so harte. Ich muss dann mal. Viel Glück."

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2 1/2 Monate später

Allie wurde von ihren Eltern in den Verhandlungsraum des Gerichts gebracht. Ihr Vater im Anzug auf der linken Seite, ihre Mutter in Blazer, Bluse und Rock. Allie hatte eigentlich eine Jeans mit Löchern und ein Top anziehen wollen, aber ihre Mutter hatte sie dazu gezwungen einen Rock anzuziehen.

So hatte Allie nun einen gemusterten Maxirock und ein weißes Top angezogen, dazu trug sie noch eine Lederjacke. Ihre Haare hatte sie in einen unordentlichen Dutt gebunden. Allie wurde von ihrem Vater auf einen unbequemen Stuhl gedrückt. Er sah sie warnend an.

In den letzten fast drei Monaten durfte Allie Harry nicht sehen, nicht mit ihm telefonieren oder mit ihm schreiben. Ihre Eltern hatten sie in ihr Zimmer gesperrt und einen Wächter engagiert, der aufgepasst hat, dass sie nicht wegging. Sie war auch nicht in die Schule gegangen und durfte Jessy und Zayn nur einmal für 15 Minuten unter Aufsicht des Wachmanns sehen. Sie hasste ihre Eltern.

In diesem Moment öffneten sich die Türen des Gerichtssaals. Harry betrat den Raum. Zwei Polizisten an seinen Seiten. Er wurde behandelt wie ein Schwerverbrecher. Allie startte ihn an. Er sah müde und kaputt aus. Trotzdem hatte er sich schick gemacht. Er trug er einen schwarzen Anzug, ein weißes Hemd und eine ebenfalls schwarze Krawatte.

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