"Du nervst". (Überarbeitet)

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H A V E F U N

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"Halley alles gut?", mein Vater zog mich zurück in die Realität.
"Emm.. klar", murmelte ich und ließ den Zettel sinken. Gespielt lächelte ich munter auf. 
"Was steht auf dem Zettel drauf Schatz? Bist du sicher, dass alles gut ist? Du bist total blass", stellte meine Mom besorgt fest.
"Klar ich emm.. ich hab kein Hunger mehr. Ich gehe hoch. Emm.. ins Zimmer", stammelte ich, stand auf und rannte schnurstracks in mein Zimmer hinauf, ehe meine Familie mich hindern konnte. Den Zettel hielt ich dabei fest in der linken Hand. Als ich oben ankam, las ich ihn mir nochmal genau durch und schmiss ihn weg. Sollte das ein dummer Scherz sein oder drohte mir da jemand? Vielleicht wollten Zayn und Louis mir auch einfach nur Angst einjagen? Möglicherweise waren sie sauer.
Angepisst da ich sie nicht rangelassen habe.
Irgendwie konnte ich mir dies aber auch nicht vorstellen. Diese zwei Idioten waren zu vielem möglich, aber sowas? Das passte irgendwie nicht zu denen.
Also, wer zum Teufel ist H??
Außerdem kann keiner mein Gehei..
Fuck.
Dann viel er mir wieder ein.
Braune hochgestylte Locken, fester Blick mit dunkelgrünen Augen. Ein dreckiges wie auch süßes Grinsen, welches von Grübchen dominiert wird. Dieser verdamme Kerl aus der Nachbarschaft konnte es nur sein!
Nervös begann ich durchs Zimmer zu laufen.
Was sollte ich denn jetzt tun?
Es einfach ignorieren?
Vielleicht ist es die beste Lösung.
Doch was wenn dieser Kerl jemanden davon erzählt. Was wenn er meine Freunde oder so kennt. Es würde eine Katastrophe sein.
Ok, nein. Am besten ich mache mir jetzt einfach keinen Kopf mehr. Möglicherweise handelt es sich einfach nur um einen dummen Scherz!
Innerlich betete ich, dass es sich dabei um einen dummen Streich von Louis und Zayn handelte.
Mein Handy ließ plötzlich ein piepen von sich vernehmen. Genervt legte ich mich aufs Bett und öffnete die Nachricht.

Hey Süße, alles klar bei dir? Warst heute nicht in der Schule, vermisse dich schon total.
Es ist so langweilig ohne dich!
Was hast du eigentlich??
Waren Louis und Zayn ein bisschen too much?;)
Hoffe du kommst morgen wieder.
Love you Mia. x

Wütend ließ ich das Handy auf dem Bett fallen.
Gott das konnte nicht wahr sein.
Definitiv waren mal wieder neue fake news unterwegs. Ich wollte dieses Jahr doch einfach mein Abitur machen und weniger ins Gerede gelangen. Das konnte ich anscheinend vergessen.
Morgen würde ich definitiv auch nicht zur Schule gehen! Never ever.
Meine Mom meinte ja auch selbst, ich soll mich erst mal richtig "ausruhen".
Ich legte mein Handy zur Seite und antwortete Mia einfach mal nicht auf diese scheiß dämliche Nachricht. Kurz überlegte ich noch mal über alles nach, aber ließ es dann doch bleiben.
Ich schnappte mir mein neues Buch und begann wieder zu lesen.
Bis 4 Uhr Morgens las ich und schlief letztlich mit dem Buch auf dem Gesicht ein.

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Der nächste Tag gegen etwa 13 Uhr.

Langsam öffnete ich die Augen, da kräftige Sonnenstrahlen diese kitzelten.
Ausgeschlafen und zufrieden gähnte ich auf und streckte meinem Körper.
Doch plötzlich schrie ich erschrocken auf.
Marcel stand mitten in meinem Zimmer vor meinem Schreibtisch. Mein Herz ist mir wortwörtlich im die Hose gerutscht.
"WAS MACHST DU VERDAMMT NOCHMAL IN MEINEM ZIMMER!", schrie ich und umklammerte meine Bettdecke fester, als mir klar wurde, dass ich im Bh geschlafen habe, zog ich mir die Decke bis ans Kin.
"Beruhige dich doch mal. Deine Mom hat mich reingelassen. Ich sollte dir mal wieder die Hausaufgaben bringen", er legte tatsächlich ein Paar Blätter auf meinem Schreibtisch ab.
Was sollte das bitte? Wieso ließ meine Mutter, einfach einen fremden in unser Haus? Besser gesagt, wie konnte sie diesen, einfach in mein Zimmer lassen, obwohl sie wusste ich würde noch schlafen?!
Ein wenig skeptisch beobachtete ich ihn dabei.
"Mh und viel zu sehen gibt's da bei dir auch nicht wirklich", zwinkerte er und deutete mit seinen Augen auf meine hochgezogene Bettdecke. Entgeistert sackte mir der Mund auf. Bitte was?
Ich konnte nicht glauben, was er da gesagt hat.
Nicht weil ich wirklich kleine Brüste habe, sondern weil dieser Spruch von ihm kam! Von Marcel!
Wie oft soll ich mich denn bitte noch darüber wundern, was mit diesem Kerl nicht ok ist?!
"Sei froh, dass du überhaupt mal nen Mädchen so sehen darfst", murmelte ich wütend und deutete zu meiner Zimmertür hin.
"So?", erkundigte er sich recht amüsiert. 
Genervt rollte ich die Augen. 
"Sei froh, dass du überhaupt mal Brüste im Bh sehen durftest".
Er sollte endlich verschwinden. 
„Da wäre ich mir nicht so sicher", lachte dieser dreckig auf und musterte mich amüsiert. 
Eine kleine Rauheit lag in seiner Stimme.
"Du bist widerlich Marcel!", murmelte ich und war von seiner Anwesenheit deutlich genervt. 
"Naja die Haustür wirst du doch sicherlich alleine finden oder etwa nicht?", fügte ich schnell zuckersüß hinzu, als meine Mom plötzlich ins Zimmer platzte. Sie wollte grade etwas in den Raum werfen, bemerkte jedoch, wie ich mir die Brüste mit der Decke zuhielt.
„Ich habe nichts getan", unschuldig hob Marcel die Hände und grinste leicht.
Amüsiert begann meine Mutter darüber zu lachen.
Also ich fand die gesamte Aktion hier nicht so amüsant!
"Ich wollte dich eigentlich nur fragen ob du nicht heute mal Lust hast, mit uns zu Essen?
Ich habe eh etwas mehr gekocht als sonst", grinste sie. Entsetzte sackte mir der Mund auf und ich suchte böse ihren Blick.  
Wie konnte sie ihn nur erneut einladen.
Das war mir so unangenehm. Marcel musste auch denken, dass meine Mutter auf der verzweifelten Suche nach Gesellschaft war.
Seit gestern musste sie doch wissen, dass ich Marcel nicht leiden kann und diesen hier nicht haben will.
"Oh em.. Wenn es kein Problem ist dann gerne", lächelte er und schaute mich mit einem siegessicheren Lächeln an. Was stimmte nur nicht mit ihm?! Ich meine halllooo?
War dies nun ein Wettbewerb? Wer kann Halley am besten nerven. 
"Ach nein Quatsch! wir freuen uns doch immer über Besuch. Habe ich nicht recht Halley?", grinste meine Mom mit einem bestimmten Unterton in der Stimme, der so viel hieß wie, sag jetzt ja nichts falsches.
Wie ich sie doch manchmal hasste!
"Klar", brummte ich auf.
„Würdest du kurz vor meiner Zimmertür warten? Ich würde mich liebend gerne umziehen", murmelte ich, woraufhin dieser mit meiner Mom aus dem Zimmer verschwand und ich mir schnell etwas bequemes überziehen konnte. Da ich diesen nun an der Backe hatte, öffnete ich die Tür wieder und ließ Marcel rein  Patzig über seine Anwesenheit, setzte ich mich an den Rand meines Bettes. Was sollte ich denn jetzt mit dem machen? Über Videospiele schwärmen?
Da bin ich jedoch leider raus.
"Bilde dir jetzt bitte nichts darauf ein. In der Schule werde ich dich weiterhin ignorieren. Wir können sowieso keine Freunde sein".
Ich war so genervt von seiner Anwesenheit.
Was wenn einer aus der Schule davon Wind bekommen würde?
"Hm schon klar", antwortete er halb abwesend und fing an, sich in meinem Zimmer umzusehen. Genau musterte er meine Sachen.
Was sollte das denn bitte werden?
"Sag mal wieso kannst du mich eigentlich nicht leiden?", plötzlich blieb er vor mir stehen.
Sein fester Blick fixierte mich.
"Ich em..", murmelte ich unsicher.
Ja genau.. Wieso konnte ich ihn eigentlich nicht leiden?
Er hatte mir ja eigentlich nichts getan.
Außer das er manchmal ziemlich seltsam ist.
Wenn nicht sogar schon angsteinflößend..
"Du bist halt ein Nerd. Wir sind verschiedene Menschen und em..", ich versuchte so eingebildet wie möglich zu klingen, doch es klappte nicht. Ich wollte ihn abschrecken.  
In meiner Stimme lag eine bestimmte Unsicherheit. Marcel fing kurz an zu grinsen.
Doch dann beugte er sich zu mir herunter.
Er stützte seine Arme neben meinen Oberschenkeln ab. Sein Gesicht kam meinem nahe.
Zu nahe.
"Und nur weil ich anders bin, heißt das also für dich automatisch, dass du mich hassen musst?", hauchte er leise.
"I-Ich em..", er verschlag mir die Sprache.
Nervös schluckte ich und wich ihm mit meinem Oberkörper nach hinten aus, um ein wenig Distanz zu erhaschen. Er fing an zu lachen.
"Wusste ich's doch. Ohne deine ganzen super tollen Freunde" - er betonte Freunde besonders herablassend - „bist du nicht's weiter als ein verunsichertes Mädchen", er baute sich wieder gerade auf. Eine peinliche röte stieg mir ins Gesicht. Ich ließ den Kopf hängen.
ich wusste nicht was ich sagen sollte. Immerhin hatte er recht und ich hatte keine Lust, mich jetzt noch wirklich mit diesem anzulegen. Er war definitiv nicht dumm. 
Er sollte meine röte nicht sehen. Doch da er amüsiert auflachte, war mir ziemlich klar, dass er es bemerkt haben muss.
Nun stieg die Wut in mir. 
Oh er sollte bloß abwarten, bis ich wieder in der Schule bin.
Da wird ihm das dumme lachen noch vergehen.
"Ich kann deine ganze Art und Weise einfach nicht haben! Ok? Du nervst mich", knurrte ich kurzerhand wütend auf und erhob mich von dem Bett. Ich ging zur Zimmertür und verließ dieses einfach. Was besseres ist mir in diesem Moment halt nicht eingefallen. 
Ich joggte die Treppen hinunter und schaute in der Küche nach, wie weit das Essen wohl schon war. Ich war hungrig. 
Da es fast fertig war, durfte ich wieder hoch ins Zimmer gehen und Marcel zum Essen holen..

Bad turns into good☽ Harry/Marcel Styles (wird zurzeit überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt