zweite Chance?

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Auch nachdem Tommy weg war, habe ich noch viel nachgedacht. Über die jetzige Situation und generell über Taddl und mich.
Was, wenn er alles nur vorgespielt hat und mich nie geliebt hat?
Das glaubst du doch selbst nicht!
Ja, ich glaube es nicht, aber ich weiß aus Erfahrung, dass ich keine gute Menschenkenntnis habe. Das hatte meine Schwester schon immer. Morgen werde ich sie mal besuchen gehen. Mit dem Gedanken an den morgigen Tag schlafe ich ein.

NÄCHSTER TAG

Als ich, wie eigentlich immer, seit ich wieder in die Schule gehe, gut gelaunt ankomme, erwartet Tommy mich bereits. Leider gehen wir nicht in eine Klasse, aber ich denke das wird an unserer Freundschaft nichts ändern.
Wir begrüßen uns mit einem Handschlag und einer brüderlichen Umarmung.
Wieder einmal spüre ich einen gewissen Blick, aus mir nur gut bekannten eisblauen Augen auf mir. Ich kann mir bildlich vorstellen, wie sein Blick nur so vor Eifersucht trieft, aber das interessiert mich, bevor ich mit meiner Schwester geredet habe, herzlichst wenig.
Als sich Tommy's und meine Wege vorerst trennen, laufe ich zielstrebig auf meinen Klassenraum zu, um Taddl aus dem Weg zu gehen, aber vergebens. Ich bin kaum zehn Schritte gelaufen, da spüre ich eine Hand auf meiner Schulter, die ich durch das Kribbeln was sich von dieser Stelle aus in meinem ganzen Körper ausbreitet, eindeutig dem Herrn mit dem Neid zerfressen, eisblauen Blick zuordnen.
"Ardy, es tut mir leid... Ich-" "Spar's dir.", unterbreche ich ihn kalt, schüttel seine Hand ab und gehe weiter.
"Bitte", haucht er verzweifelt und FAST hätte ich mich bei seinem flehenden Ton umgedreht. Fast.

Nach einem Schultag des Ignorierens jeglicher Form von Aufmerksamkeitserregung Taddls, begebe ich mich auf den Weg zu dem nicht weit entfernten Krankenhaus, wo meine Schwester momentan untergebracht ist.
Das Krankenhaus, in dem ich noch bis vor kurzen fest gesessen hatte.
Ein Schauer läuft mir über den Rücken. Wie ich diesen Ort hasse.
Schnell Laufe ich den gewohnten Weg entlang. Er ist so seltsam gewohnt, aber doch so fremd. So sind Krankenhäuser halt.
Ich öffne die Tür und sehe meine Schwester, mit einem kleinen, mir bis zu diesem Zeitpunkt fremden, Mädchen auf dem Schoß.
Sahra blickt mir freudig entgegen. "Hey Ardy! Guck mal, das ist Melody. Wir teilen uns jetzt ein Zimmer.", begrüßt sie mich. Ich betrachte das Mädchen genauer. Ihre Haare... Sind an einigen Stellen ausgefallen. "Hat sie...-", fange ich den Satz an, will ihn aber gar nicht beenden. Sahra versteht und nickt. Ich gehe zu Melody und sehe sie an. Ich schätze sie fünf Jahre. Sie ist noch so ein junger Mensch und hatte noch so viel vor... Wie Sahra...
Nachdem Melody vom Arzt zu ihrer Behandlung abgeholt wurde, beginne ich Sahra zu schildern, wo mein Problem liegt. Sie hat alles gut aufgenommen.
"Du musst die Entscheidung selber treffen, aber... gib ihm eine Chance. Er wird dich sicherlich nicht enttäuschen.", das sind ihre letzten Worte bis ich wieder nach Hause gehe und die Geschehen Dinge zu verarbeiten versuche.

00:07 Uhr, Bitches! Ich muss um 05:45 Uhr aufstehen... Hat was, oder?
Rechtschreibfehler schenke ich euch, dürft ihr behalten, cute Cutties

Mobbing und Liebe || Tardy FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt