Kapitel 11 - Umhüllt von Katzen

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Plötzlich tauchte ein großer und muskulöser Kater zwischen den Klematis auf. Er war schwarz mit einer weißen Schnauze, einem weißen Bauch und weißen Vorderpfoten. Sein schwarzer Schwanz schwang er in einem majestätischen Schwung und sein Kopf streckte er erhoben in die Weite des Himmels. Dies muss wohl Moosstern sein. Schilfherz folgte ihm. Man konnte ihr ihre Aufregung ansehen, da sie nervös mit den Pfoten am Felsen kratzte.

»Alle WellenClan-Katzen, die alt genug sind, ihre eigene Beute zu fangen, sollten sich unter dem Felsen des tropfenden Sternes versammeln.« Die Worte sprangen aus Moosstern, wie es die Glut aus einem Vulkan tun würde. Von allen Seiten strömten Katzen vor den Felsen und blickten zu ihrem Anführer. Schilfherz sprang vom Felsen. »Kommt mit«, flüsterte sie Klee, Efeu und Salbei zu. Die drei sprangen ebenfalls vom Felsen und setzten sich neben Schilfherz.

Moosstern sprach weiter. »Schilfherz hat mir eben einen Bericht erstattet. Sie war mit Elsternschweif und Silberteich auf einer Jagdpatrouille und ist plötzlich auf drei Junge Katzen gestoßen, die wenige Atemzüge später von einem Fuchs zerfleischt worden wären, hätten sie nicht eingegriffen.« Klee stockte das Blut, als Moosstern diese Worte sprach. Von einem Fuchs zerfleischt. »Tretet vor Schilfherz, Elsternschweif und Silberteich.« Schilfherz erhob sich und trat vor den Felsen. Klee erkannte auch den grauen Kater und die hellbraune Katze wieder, die ebenfalls gegen den Fuchs gekämpft haben. Sie gingen zu Schilfherz und schauten auf den Clan, der sich vor ihnen versammelt hatte. »Silberteich, konntest du mit Elsternschweif den Fuchs aus unserem Territorium vertreiben?«, fragte Moosstern. Die hellbraune Kätzin erhob den Kopf. »Ja, wir verfolgten ihn bis zur Grenze und sorgten dafür, dass er nicht so schnell wieder in unser Territorium kommen wird.« »Danke euch. Ebenfalls danke ich Schilfherz dafür, dass sie sich um die jungen Katzen gekümmert hat und mir sofort davon berichtete. Da sich schon viele Katzenaugen auf sie gerichtet haben, kannst du gleich dem ganzen Clan davon berichten.«

Klee schaute ängstlich auf die vielen Katzen hinter ihnen. Alle hatten ihre Augen auf sie gerichtet. Klee fühlte sich nicht wohl, so beobachtet zu sein. Doch das konnte sich nicht ändern. Auch Efeu duckte sich unsicher und schaute verlegen auf seine Pfoten. Salbei zitterte und schaute ängstlich zu Moosstern. Schilfherz beendete ihren Bericht und Moosstern fuhr fort. »Es ist gut, dass du die jungen Katzen in unser Lager gebracht hast, wo sie sicher vor weiteren gefährlichen Tieren sind. Doch leider können wir sie nicht in unserem Lager behalten. Sie kennen unsere Gesetze nicht und es wäre einen großen Aufwand, sie zu trainieren.« Zustimmendes Gejaule kam von den Clankatzen. Doch plötzlich wurden sie durch die Stimme einer lohfarbenen Katze unterbrochen und das Gejaule verstummte.

Die finstere RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt