Kapitel 29 - Den eigenen Clan zerstört

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"Was möchtest du mir denn zeigen?" Kleepfote sprang neugierig hinter ihm her. »Das wirst du schon sehen.« Er beschleunigte sein Thempo und Kleepfote musste aufpassen, dass sie ihn nicht aus den Augen verlor. Anscheinend schien er dieses Territorium sehr gut zu kennen.

Er blieb am Ufer stehen und blickte auf den weiten See hinaus. Die Wellen peitschten an die Felsen und schäumten im spiegelnden Mondlicht auf. »Ist der Anblick dieser Wellen nicht wunderbar?«, fragte der fremde Kater. Kleepfote nickte und setzte sich neben ihn. »Und was möchtest du mir nun zeigen?« »Etwas mächtiges und großes, das schon auf dem Weg hierher ist.«

Kleepfote wurde plötzlich übel. Ein lautes Rauschen erfüllte sich um sie und umhüllte sie. Ein kühler, starker Wind schoss an ihr vorbei. Kleepfote versuchte verzweifelt etwas um sich zu erkennen. Doch da war nur Wasser. Der weiße Kater war ebenfalls verschwunden. Kleepfote sah nicht mal mehr ihren Körper. Doch etwas an ihrem Körper war anders. Er fühlte sich viel größer, gar riesig an und war mit einer starken Macht erfüllt. Mit einem Schwung schlug sie aufs Wasser, das hoch in den schwarzen Himmel spritzte. Eine gewaltige Welle ergab sich um sie und wühlte das Wasser in die Höhe.

Da erkannte Kleepfote, was mit ihr geschehen ist. Sie selbst war die Welle, die immer schneller und größer wurde. Tausende von einzelnen Tropfen schlossen sich an sie heran und schossen mit ihr über das dunkle Meer. Für einen Moment glaubte Kleepfote, diese Stärke und Freiheit zu genießen. Mit einer Wucht schlug sie wieder auf die Wasseroberfläche und spritzte erneut hoch in den Himmel hinauf. Sternenlicht glitzerte und funkelte spiegelnd an ihr. So wunderschön leuchtete auch das Mondlicht auf ihrer Oberfläche.

Doch dann sah sie plötzlich Land vor sich. Es war nicht irgendein Land, sondern das Ufer vom WellenClan, an dem sie vorhin gestanden hatte. Angst umhüllte sie, denn sie wusste, was gleich passieren würde. In dieser Größe, in der sie sich befand, überflutete sie das Ufer, riss zahllose Bäume mit sich und durchschwemmte ihr eigenes Territorium, ohne ihren Willen. Sie konnte nichts dagegen tun, sie konnte sich nicht steuern. Hilflos sah sie zu, wie Teil um Teil ihres Territoriums vernichtet wurde - wie sie es vernichtet, in Form einer riesigen Welle. Sie sah das Lager vor sich, mit allen Katzen, die schreiend und mit gesträubtem Fell hilflos probierten zu flüchten. Doch keine Katze entkam ihr. Kleepfote riss alle mit sich, zerstörte das Lager und schickte jede einzelne Katze in den Tod. Wie eine leere Sehle fühlte sie sich, so verzweifelt und voller grausamer Schuldgefühle. Ich habe meinen eigenen Clan zerstört und vernichtet!

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Ich weiß, es ist gerade etwas schwierig zu verstehen. Aber ich hoffe, dass es nach dem nächsten Kapitel klarar ist, was gerade passiert ist. xD

LG Sprenkel

Die finstere RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt