Kapitel 69 - Ihr dürft nicht nett zu mir sein

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Nun war auch Efeukralle der Meinung, dass sie wieder aus der Höhle sollten. Jedoch wollte er nur etwas jagen gehen und danach wieder zu Nachtschweif zurück. Kleetau nickte, in der Hoffnung, dass ihr Bruder es sich doch noch anders überlegen würde und nicht mehr hierhin zurückkehrt.

Doch dabei hat sie sich geirrt. Ihr Bruder war zu neugierig. Er wollte um jeden Preis herausfinden, was es mit Nachtschweif auf sich hat. Efeukralle jagte zusätzlich noch ein Eichhörnchen für Nachtschweif.

Als sie wieder in die Höhle kamen, war der schwarze Kater nicht mehr da. Sie mussten noch ein Stück weiter nach hinten, wie zuvor, bis sie ihn fanden. Seine Augen glühten traurig. »Hier, dieses Eichhörnchen ist für dich.« Efeukralle legte es ihm hin. »Ihr dürft nicht nett zu mir sein. Ich bin Abschaum.«, knurrte der Kater und schnüffelte am Eichhörnchen herum. »Ihr müsst verschwinden.« zischte er weiter, während er vorsichtig ein paar Bissen von Eichhörnchen nahm.

»Du warst einst auch mal im WellenClan. Wieso hast du ihn verlassen?«, fragte Kleetau, ohne auf seine Worte zu reagieren. »Ich bin böse, der WellenClan wäre auch böse geworden. Ich musste es tun. Ich mussten ihn schützen. Böse! Ich bin böse! Nachtschweif ist böse! Schreckliche Dinge habe ich getan.«

»Erzähle uns von diesen Dingen.«, forderte Efeukralle ihn heraus. 

 »Das darf ich nicht sagen. Er würde mich rächen.«, flüsterte Nachtschweif dann. 

Irgendwie tat Nachtschweif Kleetau langsam leid. Er hat irgend etwas erlebt oder gemacht, das ihn dermassen bedrückt und fertig macht, sodass er sich wie ein Verrückter verhält und sogar glaubt, dass wir Rache an ihm nehmen wollen.

Immer wieder sagte er, dass sie verschwinden sollten, da sie sonst vom Bösen und von ihm verfolgt werden. Doch unterdessen war sogar Salbeiklang der Meinung, dass sie bleiben sollten, da Nachtschweif Hilfe brauchte. Sie glaubten nicht an seine Worte, da er oft verrückte Dinge sagte. Man konnte manchmal nur Mäusedreck verstehen.

»Wer würde dich rächen?«, fragte Efeukralle. »Welkstern«, fauchte Nachtschweif und drückte sich darauf unterwürfig auf den Boden. »Er beobachtet mich. Ich werde Dinge tun, die ihr nicht wollt, ich bin böse. Verschwindet! Sofort!« Sein Fauchen wurde zu einem Kreischen.

Welkstern! Kleetau konnte es nicht glauben. Wieso sollte eine SternenClan-Katze einem Kater solch ein Leiden zufügen? Sie selbst hatte schon von Welkstern geträumt und mochte ihn ebenfalls nicht. Doch es waren nur Träume. Kleetau glaubte nicht an die besonderen Kräfte vom SternenClan. Es sind tote Katzen, die nicht stärker sind, als lebende Katzen. Wieso also beten alle den SternenClan an, als ob er allmächtig wäre?

Efeukralle schaute verwirrt zu Salbeiklang und Kleetau. »Kommt, wir sollten den Kater ein Weilchen in Ruhe lassen und uns ein neues Schlafplätzchen suchen. So können wir auch in Ruhe nochmals über diese Dinge reden.«

Die finstere RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt