Mit großen Augen starrte sie den zwei Katzen nach. Sie flüchteten in schnellem Tempo aus dem Lager und verschwanden. Das laute, verzweifelte und wütende Gejaule um sie begann sich zu dämpfen. Ihr Kopf drehte sich vor Übelkeit. Sie hatte noch immer das grausame Bild vor sich, wie ihr Anführer Welkstern mit einem Aufschrei von der Klippe stürzte und Nachtschweif durch die versammelten Katzen drang, um ihm endgültig das Leben zu nehmen. Wie herzlos musste eine Katze sein, um so etwas zu tun? Und was nützte es ihm, wenn er danach verschwand? Was war der Grund, seinen eigenen Anführer zu ermorden? Tausende von Fragen schwirrten ihr im Kopf herum.
Sie zitterte am ganzen Körper und ihre Beine konnten sie kaum noch halten. Alle Katzen des WellenClans schrien ihr Trauergeheul in die dunkle Nacht und saßen um ihren ehemaligen Anführer, dem das Blut unter dem noch warmen Körper hervorfloss. In den einen Augen blitze Wut, in anderen Angst. Doch niemand konnte verstehen, wieso das geschehen musste.
Sie schaute zu den Sternen. Ach SternenClan, wie konnte das nur passieren? Plötzlich brach sie zusammen. Schwärze. Nach einiger Zeit öffnete sie die Augen und die Lichtung lag leer vor ihr. Da erkannte sie den vertrauten Duft von Echoauge, dem alten Heiler - ihrem ehemaligen Mentor. »Hallo Weidensee«, begrüßte er sie. »Ich habe dich schon erwartet. Es tut mir leid, was Welkstern betrifft. Doch wir konnten nichts dagegen tun. Es war seine Zeit, zu gehen.« Angst spiegelte sich in den Augen von Echoauge und sein Fell sträubte sich. »Ist etwas nicht in Ordnung?«, fragte Weidensee. Echoauge schaute sie kurz an und senkte dann den Kopf. »Es tut mir leid. Doch wir haben dir etwas verschwiegen. Es ist noch nicht lange her. Und wir wussten, dass es kommen würde. Wir haben ihn davor gewarnt. Doch er wollte nicht auf uns hören.« Weidensee sah ihn fragend an. »Was meinst du damit?« Echoauge fuhr fort: »Wir haben vor wenigen Monden die Verbindung zu Welkstern verloren. Doch da er sein letztes Leben lebte, taten wir nichts dagegen, da wir wussten, dass es bald vorbei sein würde.« Weidensee schaute mit großen Augen zu Echoauge. »Er hat aufgehört, an den SternenClan zu glauben? Aber er ist...er war doch Anführer!« Was war nur mit ihm los? Wusste Nachtschweif davon? Doch jetzt gab es keine Möglichkeit mehr, das herauszufinden, da er geflüchtet war.
Echoauge seufzte. »Ich möchte dir aber noch etwas zeigen. Es handelt sich um eine neue Prophezeiung. Folge mir.« In Weidensees Augen spiegelte sich Neugier. »Eine neue Prophezeiung?« Sie folgte Echoauge zum See hinunter. »Schaue aufs Wasser«, forderte er sie auf. Sie blickte aufs Wasser.
Zuerst erkannte sie nichts außer den rauschenden Wellen. Doch dann sah sie, wie sich in den Wellen drei junge Katzen spiegelten. Eine schwarze, eine braune und eine graue Katze. Sie liefen, blieben stehen und schauten sich um. Dann liefen sie weiter. Echoauge schaute mit glänzenden Augen auf die Wellen. Dann sprach er, ohne sich an Weidensee zu wenden: »Drei unbewusste Junge, in denen ein großer Krieger steckt, Blut des WellenClans, in eine finstere Rache verwickelt. Doch sie werden unseren Clan retten.«
Weidensee schaute fragend zu Echoauge. »Was meinst du damit? Was für eine Rache?« Doch Echoauge löste sich langsam in Nebel auf und verschwand. Blinzelnd machte Weidensee die Augen auf. Sie befand sich wieder auf der Lager-Lichtung. Der Mond stand mitten über ihr. Alle Katzen waren vor ihr um Welkstern versammelt und hielten seine Totenwache. Auch sie stand auf und legte sich zu ihm, um ihm die letzte Ehre zu erweisen. Dabei gingen ihr nochmals die Worte von Echoauge durch den Kopf. Drei unbewusste Junge, in denen ein großer Krieger steckt, Blut des WellenClans, in eine finstere Rache verwickelt. Doch sie werden unseren Clan retten.
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Joa, ein Prolog halt, muss man noch nicht so verstehen x3 Hoffe, ihr lest trotzdem weiter. Und falls nicht... *mich in Blaustern verwandel und euch aus dem Lager vertreib*

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Die finstere Rache
FanfictionIn der Geschichte geht es um drei junge Katzen, die den Namen Klee, Efeu und Salbei tragen. (Aus Klee's Sicht wird erzählt x3) Sie sind auf sich alleine gestellt, seit ihre Mutter ihr Leben für sie gab. Doch eine Katze erwartete sie bereits. In eine...