Kapitel 61 - Fremd im eigenen Clan

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Der Himmel war dunkelblau, mit dutzenden von Sternen übersät. Die Nacht brach ein. Kleetau, Efeukralle und Salbeiklang waren nun schon einige Zeit in diese Richtung gewandert, in der die Sonne unterging.

»Sollen wir hier irgendwo einen Schlafplatz suchen?«, fragte Kleetau. »Nee, ich bin noch nicht müde. Können wir nicht bis die Sonne wieder aufgeht weiterreisen? Es ist gerade so schön kühl«, miaute Efeukralle. »Das soll doch ein Witz sein, oder?« Salbeiklang schaute ihren Bruder schräg an. »Ne, ich bin wirklich nicht müde. Ich gehe noch bisschen jagen. Ihr könnt ja schon mal ein Plätzchen suchen, wenn euch gleich die Augen zufallen.« Kleetau nickte.

Nachdem sie eine moosige Fläche unter einigen Sträuchern als Schlafplatz einrichteten, kam Efeukralle mit zwei Mäusen angetrabt. Dankbar teilten sie sich diese und legten sich hin. Efeukralle machte Nachtwache.

Plötzlich hörte Kleetau ein Knistern. Na bravo, war ja klar, dass mich irgend ein Mist wieder aus dem Schlaf holt. Sie setzte sich auf und bemerkte, dass Efeukralle und Salbeiklang ebenfalls schon wach waren.

Vor sich sahen sie viele Katzen umher huschen. Sie hatten einen Duft, der Kleetau sehr bekannt vorkam. Auch der Ort, an dem sie sich befanden, war Kleetau sehr bekannt. »Waren wir schon mal hier?«, fragte Efeukralle und schaute zu Kleetau. Er findet diesen Ort wohl auch sehr vertraut.

»Natürlich waren wir schon mal hier!«, miaute Salbeiklang. »Das ist das WellenClan-Lager und diese Katzen hier riechen nach WellenClan.«

»Was? Wie zum SternenClan kann das sein? Wir reisten doch von den Clans weg!« Efeukralle schaute ungläubig umher. Kleetau merkte jedoch, dass Salbeiklang recht hatte. Das hier war wirklich das WellenClan-Lager. »Wanderten wir etwa im Kreis?«, fragte Kleetau. Salbeiklang zuckte mit den Schultern. »Wahrscheinlich«

Plötzlich hörten sie nur wenige Schwanzlängen hinter ihnen mehrere Katzen, die in schnellem Tempo näher kamen. »Birkenfell ist so weit, sie wird endlich ihre Jungen bekommen«, miaute eine der Katzen ganz aufgeregt. »Wie viele werden es wohl sein?«, fragte eine andere. »Das werden wir gleich sehen«, miaute die erste wieder und huschte gleich neben Kleetau vorbei, ohne sie nur eines Blickes zu würdigen.

»Ich kenne diese WellenClan-Katzen nicht. Aber sie riechen eindeutig nach WellenClan.«, flüsterte Salbeiklang und zuckte nervös mit dem Schwanz. Efeukralle nickte. »Den Namen Birkenfell habe ich ebenfalls noch nie gehört.«

Kleetau stand auf und folgte den Katzen ins Lager. Sie warteten vor der Kinderstube. Nach einiger Zeit kam ein Kater mit bernsteinfarbenem Fell und blauen Augen aus der Kinderstube. »Echoauge! Sind alle Jungen gesund?« »Wie viele sind es?« »Wie geht es Birkenfell?« Die Katzen bestürmten diesen Kater mit vielen Fragen. Doch dieser schaute nur in den Himmel. »Das erste Junge ist gesund. Es ist ein schneeweisser Kater. Doch die anderen zwei...« Er brach ab und blickte in die Kinderstube hinein.

Kleetau blickte, genau so wie ihre Geschwister zur Kinderstube und den Katzen. Doch irgend etwas stimmte nicht. Nur schon die Sache, dass sie hier im WellenClan-Lager bei WellenClan-Katzen waren, die sie nicht kannten. Und dazu kam noch, dass alle diese Katzen ihnen keinen einzigen Blick der Aufmerksamkeit schenkten. Sie konnten sich mitten in die Katzenmenge setzen, niemand würde sie bemerken. Sind wir für die unsichtbar? Gerade als Kleetau dies gedacht hat, rief eine Katze nach ihnen.

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Na, was denkt ihr? Wo sind sie? Was ist mit diesen Katzen los? Kommt euch der Name »Echoauge« bekannt vor? Wenn nicht, dann lest mal in der ersten Hierarchie. Und welche Katze hat wohl nach ihnen gerufen? Das erfährt ihr in den nächsten Kapitel xD

LG Sprenkel

Die finstere RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt