Kleetau war ebenfalls geschockt. Sie konnte ihren Blick nicht von Welkstern abwenden. Durchgehend schossen ihr Bilder durch den Kopf. Bilder von ihren Träumen in Welksterns Vergangenheit. Welkstern hat den Glauben an den SternenClan verloren, als viele Unwetter und Krankheiten seinen Clan heimsuchten. Doch er wusste nicht, dass der SternenClan nicht alles retten kann. Manchmal muss der Clan auch schwere Zeiten ertragen, die ihn danach stärker machen. Er dachte, es wäre das beste für den Clan, seinen Glauben an den SternenClan zu vernichten. Noch besser wäre es, wenn dies alle Clans einsahen. Doch dazu musste er die Macht über alle Clans haben.
Er dachte, er würde richtig handeln. Er dachte, die Clans wären stärker ohne den Glauben. Doch damit lag er falsch. Aber kann es nicht jedem passieren, eine falsche Entscheidung zu treffen? Sollte er nicht nochmals eine Chance bekommen, seine Meinung zu ändern? Er musste schon so viel Leid über sich ergehen lassen. Er hat seinen Vater verloren und wurde von seiner Mutter und seinen Geschwistern verlassen. Denn diese wurden durch den fehlenden Schwanz und die fehlende Pfote im Clan nicht akzeptiert.
Bevor Kleetau weiter in ihren Gedanken und Erinnerungen umherstocherte, sah sie, wie Efeukralle in den Kreis der SternenClan-Katzen sprang und sich vor Welkstern stellte. Kleetau überlegte nicht lange und tat es ihm nach. »Welkstern hat es nicht verdient, seine Existenz zu verlieren«, sprach Efeukralle mit fester Stimme. Kleetau war überrascht, dass er die gleichen Gedanken hatte wie sie. Hat Perlentanz uns diese Gedanken geschickt?
Die SternenClan-Katzen schauten überrascht zu ihnen. »Haltet euch da raus.«, miaute eine dieser Katzen. Kleetau schüttelte den Kopf. »Welkstern hat nochmals eine Chance verdient. Er soll sich nochmals für einen Glauben entscheiden.«, miaute sie mit ebenso fester Stimme. Nachtschweifs Worte drangen aus der Menge. »Wie könnt ihr es nur wagen, euch auf seine Seite zu stellen?«
Welkstern wimmerte vor sich hin. Schon sehr viele Bluttropfen klebten in seinem Fell. Er schaute Efeukralle und Kleetau mit unterwerfendem Blick an. »Wieso seid ihr so gütig zu mir? Ich habe eure Schwester in den Tod geleitet und in den Wald der Finsternis gebracht.« Kleetau wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Der Gedanke, dass Salbeiklang in diesen finsteren und einsamen Wäldern umherirrte machte sie fertig.
Doch plötzlich traten zwei Katzen aus der Menge der SternenClan-Katzen. Kleetau erkannte die beiden sofort. Auch Efeukralle erkannte sie und rannte auf sie zu. »Rosenduft! Salbeiklang!« Die beiden schnurrten. »Mama hat mich gerettet, als ich auf dem Weg in den Wald der Finsternis war. Sie kam zu mir und leitete mich auf die Wege des SternenClans.«, miaute Salbeiklang. »Ich bin sehr stolz auf euch.«, miaute Rosenduft.
Welkstern kam mit dieser Situation nicht mehr klar. »Ihr seid viel stärker und gutmütiger, als ich mir je denken konnte! Bitte vergebe mir, oh heiliger SternenClan. Ich möchte alle meine schrecklichen Taten hinter mir lassen und mich euch anschliessen. Ich möchte mein altes Ich aufgeben.«
Salbeiklang trat vor. »Ich vergebe dir, dass du mich getötet hast. Obwohl ich am meisten den Grund dazu hätte, dich nicht aufzunehmen, möchte ich dich trotzdem im SternenClan willkommen heißen. Du solltest eine neue Chance bekommen. Doch um deine dunkle Seele zu verbannen, geben wir dir einen neuen Namen. Von nun an wirst du Sonneneis heißen. Denn die eiserne Kälte in dir wird von der Wärme der Sonne vernichtet.
Sonneneis war so glücklich über Salbeiklangs Güte und seinen neuen Namen, auch wenn er nicht die ehrenhafte Endung eines Anführers hatte. Doch er fühlte sich auch nicht wie ein Anführer. Er fühlte sich wie ein frisch geborenes Junges, dessen Mutter der SternenClan ist.

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Die finstere Rache
FanfictionIn der Geschichte geht es um drei junge Katzen, die den Namen Klee, Efeu und Salbei tragen. (Aus Klee's Sicht wird erzählt x3) Sie sind auf sich alleine gestellt, seit ihre Mutter ihr Leben für sie gab. Doch eine Katze erwartete sie bereits. In eine...