Kapitel 60 - Der goldene Stern sinkt hinter den Horizont

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»Kommt.«, sprach Schattenkern und lief aus den Ruinen heraus. Mehrere Hügel ragten vor ihnen auf. »Dort ist der Hügel mit der Grossen Eiche, der Versammlungsort. Von dort aus könnt ihr in eure Territorien zurück. Doch mein Weg führt über die vielen anderen Hügel ins Unbekannte. Denn ich bin hier nicht mehr willkommen.« Die anderen Katzen schüttelten den Kopf. »Ich folge dir. Ich spürte schon immer die Sehnsucht danach, dieses Gebiet hier zu verlassen und neue Gebiete zu entdecken.«, sprach Sonnenpracht. Die anderen Katzen stimmten ihr zu. »Nun, wenn das so ist, dürft ihr mir gerne Gesellschaft leisten. Und was ist mit euch dreien?«, fragte Schattenkern und schaute zu Kleetau, Efeukralle und Salbeiklang.

»Wir folgen dem Pfad eurer Worte.«, miaute Kleetau. »Welchen Worten?«, fragte Schattenkern. Die anderen Katzen schauten ebenso fragend zu Kleetau. »Du hast gesagt Der goldene Stern sinkt hinter den Horizont.« Schattenkern schüttelte den Kopf. »Ich mag mich nicht erinnern, je so etwas gesagt zu haben. Efeukralle knurrte. »Sonnenpracht hat gesagt, dass die Wolken hinter Zäunen weiden.« Sonnenpracht schüttelte den Kopf. »Ihr drei müsst geträumt haben. Aber manchmal sagen Träume mehr aus, als man denkt. Also folgt diesen komischen Worten.«

Schattenkern begann seine Reise mit Sonnenpracht, Wisperpfote, Kastanienwind und Löwenpfote, die ihm folgten. Kleetau schaute zu ihren Geschwistern. »Ich glaube, sie haben die Wahrheit gesagt. Sie wissen nicht, was sie gesagt haben. Erinnert ihr euch an die Worte von Perlentanz, der Katze des Schicksals? Fünf Clans, fünf Katzen, Mächte, die höher als der SternenClan sind, Worte, die in einem Zustand in Trance gesprochen werden, von fünf Katzen, in der dunkelsten Nachtzeit, am dunkelsten Ort. Folgt dem Pfad eures Instinktes und sucht nach den fünf Katzen, die euch den Weg zu eurer Bestimmung weisen. Ihr werdet jede der fünf Katzen erkennen, da der Weg ihrer Bestimmung den euren kreuzt. Alle diese Worte ergeben nun Sinn. Die Worte wurden in einem Zustand in Trance gesprochen. Wenn diese Katzen in Trance waren, haben sie es nicht mitbekommen. Der Weg ihrer Bestimmung hat den unseren gekreuzt. Denn der Weg ihrer Bestimmung leitete sie fort von den Clans, in ein anderes Gebiet. Und nur durch sie können wir nun unserer Bestimmung folgen.«

Efeukralle schnurrte. »Das ist einfach so aufregend! Aber wohin sollen wir jetzt gehen?« Salbeiklang schaute in den Himmel. »Wir folgen dem Pfad ihrer Worte. Der goldene Stern sinkt hinter den Horizont. Ich habe da eine Vermutung. Mit dem goldenen Stern könnte die Sonne gemeint sein. Denn sie sinkt jeden Abend hinter den Horizont und ihre Farbe ist mit golden eigentlich gut beschrieben.« »Das muss es sein! Wir laufen in diese Richtung, wo die Sonne hinter den Horizont sinkt.« Kleetau schnurrte. »Na dann mal los!« Auch Efeukralle schnurrte.

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Wie ihr wahrscheinlich merkt, bin ich gerade sehr motiviert, Kapitel um Kapitel zu schreiben. Unsere drei Katzen sind ebenfalls gerade sehr motiviert. Sie sind sehr motiviert, in ihr Abenteuer zu starten. Es hat zwar eigentlich schon begonnen, aber seit sie in das Gebiet der Clans gekommen sind, verlassen sie es das erste Mal wieder.

Zwei Dinge sind vielleicht noch etwas unklar. Nun, also eigentlich mehr als nur zwei Dinge. Aber hier ne kleine Auflösung:

Wieso haben die Clans gegeneinander gekämpft? Die Erklärung ist ganz einfach. Wie bei vielen anderen Kämpfen, handelte es sich bei diesem hier wieder mal um Beute. Wenn ihr die Karte betrachtetet, dann seht ihr, dass das Territorium des RuinenClans genau dort endet, wo der Wald anfängt. Der Wald gehört jedoch schon zum FinsterClan Territorium. Nicht wenig ist es vorgekommen, dass der RuinenClan es zu verlockend fand, dort etwas zu jagen. Das konnte der FinsterClan jedoch nicht akzeptieren. Obwohl sie es so viel wie möglich meiden, bei Tageslicht herauszukommen, konnten sie nicht länger damit warten, den RuinenClan zu rächen. Der BlätterClan stand natürlich an der Seite des FinsterClans, da sie gleich benachbart sind und damit rechneten, dass der FinsterClan nun ihnen Beute stehlen würden, wenn es durch den RuinenClan im FinsterClan Territorium nun nicht mehr genug Beute geben würde. Die restlichen zwei Clans (WellenClan und SumpfClan) waren aber eher weniger davon betroffen und halfen dem RuinenClan beim Kampf. Gesiegt hat der FinsterClan mit dem BlätterClan, da sie durch ihre Überlegenheit in Waldgebieten kämpferisch viel besser waren und der RuinenClan schliesslich Rückzug machte.

Die zweite Sache ist die mit den Worten in Trance. In Trance ist man, wenn man hypnotisiert wird. Wie Perlentanz sagte, waren dabei Mächte, die höher als der SternenClan sind im Spiel. Und höher als der SternenClan ist Perlentanz, da sie die Katze des Schicksals ist. Sie selbst hat die fünf Katzen hypnotisiert und durch sie die Worte ausgesprochen, die Kleetau, Salbeiklang und Efeukralle den Weg leiten. Die fünf Katzen bekamen dies nicht mit. Schon bevor sie diese Worte sprachen, waren sie in Trance. Denn Schattenkern wusste von der Prophezeiung, was er eigentlich nicht wissen konnte. Aber eigentlich wusste er es auch nicht. Perlentanz verlieh ihm in seinem hypnotisierten Zustand das Wissen über diese Prophezeiung, das er danach wieder vergass.

Die dritte Frage, die ihr euch stellt, lautet wahrscheinlich: Was ist mit Schattenkern los und weshalb wurde er aus seinem Clan verbannt? Aber diese Frage beantworte ich euch noch nicht. Das ist eine andere Geschichte.

Falls ihr sonst noch Fragen habt, könnt ihr diese mir gerne stellen.

PS: Omg, mein eigener Kommentar ist genau so lang wie das Kapitel xD

LG Sprenkel

Die finstere RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt