Kapitel 35 - Hast du mich vermisst, Kleine?

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Steppenpranke, Kleepfotes Mentor und Sanftflosse, Flutpfotes Mentorin standen schon beim Lagereingang. Flutpfote kam vom Schmutzplatz zurück und Kleepfote gesellte sich ebenfalls zu ihnen. Ihre Mentoren hatten es erlaubt, ein Training zusammen zu machen.

Der Tag verging sehr rasch. Flutpfote zeigte Kleepfote ein paar gute Kampftricks und Kleepfote lernte mit Hilfe der beiden Mentoren schnell dazu. Auch fühlte sie den Instinkt, besonders gut zu trainieren, um Flutpfote möglichst beeindrucken zu können. Beim Schwimmtraining gelang ihr das mit links. Denn Schwimmen war ihre Stärke. Sie konnte nicht glauben, dass sie einmal Wasser verabscheut hatte. Denn nun war der See einer ihrer Lieblingsorte. Noch nie hatte sie so viel Spaß beim Training. Mit Flutpfote zu trainieren machte sie irgendwie glücklich.

Ein paar weitere Sonnenaufgänge vergingen und im Clan war rasch klar, dass sich Kleepfote und Flutpfote mehr als nur mochten. Hin und wieder warf Salbeipfote einen vergnügten Blick hinüber. Doch unterdessen kümmerte sich Kleepfote nicht mehr darum, was ihre Schwester wusste und was nicht. Ihre Gedanken gehörten ganz alleine Flutpfote.

Kleepfote war nun auch schon öfters mit Flutpfote zusammen jagen. Kleepfote fing dann oft Fische, da sie am liebsten beim Wasser jagte. Flutpfote jagte zwar auch sehr gerne beim Wasser, konnte es aber genau so gut auch an Land. Nur in der Höhe hatte er Schwierigkeiten. Das Fangen der Vögel war grundsätzlich nicht die Stärke des WellenClans. Dies überliessen sie dem BlattClan. Doch ab und zu erwischte eine WellenClan-Katze trotzdem einen Vogel. Dieser fühlte sich auf dem Frischbeutehaufen, zwischen allen diesen Fischen bestimmt einsam, war aber zwischendurch auch immer mal eine gute Abwechslung.

Es schien alles perfekt zu sein und Kleepfote war unendlich glücklich, hier im WellenClan mit Flutpfote zu leben. Doch das blieb nicht lange so.

Kleepfote legte sich müde in ihr Moosnest und kuschelte an Flutpfote, der ihr Wärme gab. Doch plötzlich hörte sie von ausserhalb des Baus ein knirschendes Geräusch, das sich immer wiederholte und sie zu verfolgen schien. Kleepfote versuchte es zuerst zu unterdrücken und wollte einschlafen. Doch es gelang ihr nicht. Sie blickte zu Flutpfote, der in gleichmässigen Atemzügen den Bauch hob und senkte. Dann rappelte sie sich geräuschlos auf und schlich aus dem Bau. Kahles Mondlicht schimmerte auf das Lager hinab. Frost lauerte auf jedem einzelnen Blatt. Bald würde die Blattleere beginnen. Kleepfote suche jedoch nach dem störenden knirschenden Geräusch. Es schien, an allen Orten gleichzeitig zu sein, wie ein Echo, das von Wand zu Wand abprallt.

Doch dann spürte sie eine Kralle auf ihrer Schulter. Ein kalter Schauer lief ihr den Rücken hinunter. Sie wagte sich nicht umzudrehen. »Hast du mich vermisst, Kleine?«, flüsterte eine tiefe Stimme in ihr Ohr.

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Stellt euch den letzten Satz mit so einer heiseren langsamen Stimme vor! xDD

Aber kriegt ja keine Albträume! xD

LG Sprenkel

Die finstere RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt