Kapitel 9 - Glück im Unglück

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»Ich höre etwas Riesiges näher kommen. Es stinkt grauenhaft!«, flüsterte Efeu in ängstlichem Ton und machte wenige Schritte näher zu Klee und Salbei. Klee wollte sich schnell in einem Busch verstecken, doch es war schon zu spät. Wie gelähmt schauten die drei auf das riesige rötliche Tier mit der langen Schnauze. Rosenduft hatte ein Tier namens Fuchs mal so beschrieben. Da stand wahrscheinlich einer vor ihnen. Sie hat gesagt, dass diese Tiere sehr gefährlich sind und man sich von ihnen fern halten sollte, sobald man eines sieht, hört oder riecht. Knurrend zog er seine Schnauze nach oben und kam immer näher. Nur noch eine halbe Schwanzlänge vor ihnen blieb er stehen, riss gewaltig seine Schnauze auf und...

Dann geschah etwas Merkwürdiges. Klee konnte keine klaren Gedanken mehr fassen, als sie wie in Zeitlupe ein hellbraunes Tier auf den Fuchs springen sah, das ihn auf die Seite drückte. Der Fuchs schrie sein Kriegsgeheul und wand sich an die fremde Katze, die mit ihm kämpfte. Geschickt drehte sie sich von seinen großen Pranken weg und sprang auf seinen Rücken. Klee wusste nicht, ob das wirklich wahr sein konnte. Noch zwei weitere fremden Katzen sprangen dazu. Eine war braun und schwarz getigert und die andere war so grau wie Salbei, hatte aber keinen weißen Bauch. Sie kämpften zusammen, als ob sie eins wären. Die Bewegungen waren so schnell und stark, ihre Körper bewegten sich so geschickt und leicht. Es war wie eine Welle, die über den Fuchs dahin schoss und ihn zähmte. Dann gab er nach und verschwand so schnell er konnte zwischen den Büschen. Zwei Katzen rannten ihm nach und die getigerte blieb stehen und drehte sich zu Klee, Efeu und Salbei um.

Zuerst stand sie nur da und blickte mit ihren grünen Augen zu ihnen. Dann trat sie vor und sprach: »Ihr drei habt gerade so richtig Glück gehabt, wisst ihr das? Der SternenClan hat dafür gesorgt, dass wir euch retten. Aber ein zweites Mal wird so etwas wahrscheinlich nicht geschehen.« Sie hielt kurz inne und sprach weiter. Klee schaute sie einfach nur an und bewegte sich nicht. Sie wagte keinen Laut von sich zu geben. »Wo ist eure Mutter?«, fragte die fremde Katze. Es verging eine Weile, bis Efeu vortrat und mit zittriger Stimme antwortete. »S-sie ist nicht hier, sie ist weg.« Die getigerte Katze trat zu ihm und strich ihm mit dem Schweif über den Kopf. »Wieso seid ihr alleine hier im Wald? Wisst ihr nicht, wie gefährlich das für so junge Katzen wie euch ist?« Efeu senkte den Kopf. »Ich werde euch wohl nicht einfach so hier zurücklassen können. Kommt mit«, sprach die fremde Katze weiter.

Klee, Efeu und Salbei folgten ihr, ohne zu widersprechen. Sie hätten nicht gewusst, was sie sonst tun könnten. Und schliesslich hat diese Katze ihnen das Leben gerettet.

Die finstere RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt