Kapitel 80 - Leben und Tod

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Nachtschweif und Kleetau kicherten weiter. Nun trat Kleetau an den Abgrund. »Ich möchte auch springen.« Nachtschweif feuerte sie an. »Los! Spring!« Doch Efeukralle hielt es nicht mehr aus. Er packte seine Schwester am Nacken und zog sie zurück. Er war um einiges stärker als sie, weswegen sie sich nicht gross wehren konnte. Nachtschweif fauchte. »Lass sie springen!«. Doch Efeukralle merkte, dass etwas nicht stimmen konnte. »SternenClan, Hilf mir!«, jaulte er in den Himmel.

»Salbeiklang ist tot. Wie konnte sie nur...«, seine Stimme brach ab. Ein lautes Trauergeheul stieg aus seiner Kehle empor. Er hielt Kleetau jedoch noch immer fest. Er drückte sie zu Boden, sodass sie sich nicht bewegen konnte. Ihre Augen waren geschlossen. Ihr Atem war schnell. Nachtschweif sass ein paar Schwanzlängen daneben und putzte sein Fell. Das brachte Efeukralle aus der Fassung.

»Wie konntest du nur! Salbeiklang ist deine Tochter! Was für ein herzloser Vater bist du? Und jetzt sitzt du da, als ob nichts geschehen wäre.« Doch dieser fing nur wieder an zu kichern. Efeukralle entschied sich dafür, ihn ebenfalls nicht mehr zu beachten. Seiner Meinung nach hatte er keinen Vater. Traurig leckte er Kleetau über ihr schwarzes Fell. Diese wehrte sich nicht mehr. Sie schaute ihn nur an. Efeukralle versuchte aus ihrem Blick etwas herauszulesen. Manchmal sah er Wut, manchmal Trauer, manchmal Nachdenken und manchmal Verstehen.

Sie blieben an diesem einen Ort, bis die Sonne begann, unterzugehen. Noch immer hat niemand ein Wort gesagt. Hätte Efeukralle gewusst, dass die Reise so ausgehen würde, wäre er nie dazu aufgebrochen. Was haben wir gefunden? Einen dämlichen Kater, der meine Schwestern dazu anfeuerte, sich in den Tod zu stürzen.

Efeukralle merkte, dass Kleetau nicht mehr so kräftig war, wie zuvor. Trotzdem rappelte sie sich auf und lief neben ihm weiter, während sie die Reise fortsetzten. Sie suchten sich einen Schlafplatz unter einer Eiche. »Wage es ja nicht, dich zu uns zu legen.«, fauchte Efeukralle Nachtschweif an. Er legte seinen Schwanz auf seine Schwester, damit er es merken würde, wenn sie sich bewegte. Er würde sich nie verzeihen, wenn sie sich auch noch das Leben nehmen würde. Und das, obwohl er davon überzeugt war, dass nicht sie selbst dahinter steckte. »Möge der SternenClan dich beschützen.«

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Ja, ich weiss, ich habe mal aus der Sicht von Efeukralle geschrieben. Doch es ging einfach nicht anders. Ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel. Das nächste Kapitel wird wieder aus der Sicht von Kleetau geschrieben.

Die finstere RacheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt