Prolog

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Mit langsamen Schritten ging ich den langen Hotelflur entlang. Meine schwarzen, kniehohen Stiefel ließen ein Klacken bei jedem meiner Schritte da. Der rote, weiche Umhang fiel an meinem Körper herunter und meine braunen, langen Haare schauten aus der Kaputze hervor. Vor dem Zimmer 51 blieb ich stehen und klopfte an. Der braunhaarige, reife Mann öffnete die Tür und sah an mir herunter. "Mr. Boker?", fragte ich in einer rauen Stimme und sah ihn an. Ich merkte wie er skeptisch wurde, da meine Augen nur schwer zu erkennen waren, dennoch trat er bei Seite und öffnete die Tür für mich. Innerlich war ich stolz, dass er mich nicht weggeschickt hatte, aber äußerlich veränderte sich meine Mimik um keinen Prozent. "Wie ist Ihr Name, wenn ich fragen darf?", fragte er und schloss die Tür, worauf ich die Kaputze abnahm. "Miss Red", antwortete ich und fuhr mit meiner Hand meinen Oberschenkel entlang, ob zu prüfen, ob ich meinen Dolch in meinem Strumpfband stecken hatte. "Was führt Sie denn zu mir Miss Red?", fragte er misstrauisch und holte zwei Gläser aus einer der Vitrinen, jedenfalls hörte es sich so an, da ich mit meinem Rücken zu ihm stand. "Ich wurde geschickt, es ist eine Art Auftrag", sagte ich und grinste schadenfroh, da er es sicher falsch verstand. "Und wer hat Sie geschickt?", fragte er und öffnete eine Flasche, wenn mich meine Ohren nicht täuschten. "Ein sehr guter Freund von Ihnen, sehen Sie es als Geschenk", sagte ich und ließ meinen roten Mantel zu Boden fallen. Ich trug nur rote Unterwäsche unter dem Mantel und drehte mich um. "Lust zu spielen Mr. Boker?", fragte ich verführerisch und ging auf ihn zu, während er mich musterte. Grob schubste ich ihn auf das Bett, als er die Flasche auf dem Tisch hinterließ und stieg auf ihn. "Du warst böse", flüsterte ich in sein Ohr und fuhr mit meiner rechten Hand wieder meinen Oberschenkel entlang und umklammerte leicht den Griff des Dolches. Mit der anderen Hand fuhr ich seinen Oberkörper entlang, während ich einen Kuss auf seiner Wange hinterließ, weswegen ein Abdruck meines Lippenstiftes an seiner Wange klebte. Im nächsten Moment zog ich den Dolch aus meinem Strumpfband und rammte ihm diesen genau in den Hals. Er keuchte und Blut strömte aus seinem Hals, ich aber zog nur den Dolch aus der Blutlarche, die sich gerade um seine Haut bildete und stand auf. Er hörte auf zu Keuchen, gar zu atmen und ich hob meinen Mantel vom Boden auf. Ich hörte Schritte, die immer näher kamen und zog mir den Mantel hastig über. Als ich am offenen Fenster stand, haftete ich mein Seil fest und war kurz davor zu springen, da mein Zimmer ein Fenster darunter war. Die Tür sprang auf und ich grinste die drei Jungs schelmisch an. "Wer zu erst kommt, mahlt zu erst", sagte ich und winkte ihnen, bevor ich sprang.

Red Death - The girl in red |Jason McCannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt