60

962 35 0
                                    

"Okay, Buttercreme oder Schokolade?", fragte mich Ryan, während ich auf der Couch lag und meine Schläfen massierte. "Was überhaupt?", fragte ich erschöpft und er zeigte mir Bilder von Torten. Jason und ich waren zwar der Meinung, dass wir schnell heiraten würden, aber so schnell alles zu organisieren war wirklich stressig. Außerdem hatte ich nicht mal eine Idee, wie mein Kleid aussehen würde. Bis jetzt hatten wir nur einen Termin und der war nächsten Monat. Wir hatten noch eine Menge zu planen, kein Tag verging ohne  an die Hochzeit zu denken. Wenn es nach mir ginge würde ich es am liebsten so machen wie Joanna. Klein mit den engsten, keinen großen Kravall und danach irgendwohin fliegen. Am liebsten nach Bali. "Hallo, Cara, bist du noch anwesend?", fragte er mich, als ich scheinbar in meinen Gedanken versunken war, worauf ich verträumt den Kopf schüttelte. "Was?", fragte ich verwundert und er hielt mir wieder den Katalog hin. "Schokolade oder Buttercreme?", fragte er wieder und ich sah mir die riesen Torten an. "Schokolade ist immer gut", sagte ich und sah danach wieder auf den Fernseher. "Okay, dann nehmen wir die. Jetzt müssen wir noch das Essen aussuchen", wies er mich hin und ich stöhnte genervt auf. "Können wir das nicht wann anders machen? Du hast mich schon mit Locations voll gequatscht", jammerte ich und er verdrehte die Augen. "Die Hochzeit plant sich nicht von alleine, wenn du die Location nicht aussuchst, tu ich es", meinte er genervt und ich sah ihn ernst an. "Warum hilft Jason uns nicht?", fragte ich genervt und er blätterte weiter durch den Katalog. "Er sucht gerade Anzüge für uns, außerdem musste er die letzten Tage zu Aufträgen", wies er mich hin und ich zog die Augenbrauen hoch. "Und ich muss mich um den ganzen Kram kümmern?", fragte ich und er nickte. "Keine Sorge, in den Flitterwochen kannst dich genug entspannen", meinte er und ich verdrehte die Augen und lehnte meinen Kopf zurück. "Das ist noch voll lange hin, außerdem haben wir die auch nicht geplant", meckerte ich und er sah mich sauer an. "Hör auf rum zu meckern und hilf mit, damit wir schneller fertig sind", meinte er nur und ich gab genervt nach. "Ist ja gut, ich hab mit Joanna abgemacht, dass wir morgen die Kleider kaufen gehen", wies ich ihn hin und setzte mich auf. "Das ist gut, aber wie findest du die Location?", fragte er und zeigte mir die Bilder. Es schien so, als wäre ihm das ganze Fiasko um die Hochzeit wichtiger als der Braut. "Die sind beide gut, aber mir gefällt die Ausstattung von der Location besser", sagte ich und er nickte. "Stimmt, sieht nicht so langweilig aus", meinte er und wählte danach eine Nummer in seinem Handy. Während ich gähnend die Treppe hinauf ging, telefonierte er und ich betrat Jasons Zimmer. Es war endich Zeit, dass wir zusammen zogen. Patricia hatte wieder angerufen, weil die beiden gerne vorbei kommen würden, da wir nicht nein sagen konnten, luden wir sie für nächste Woche ein. Was sie wohl denken würden, wenn sie sehen, dass wir mit Jasons Freunden zusammen wohnen? Es waren ja auch meine Freunde, aber sie würden tausende Fragen stellen. Woher kennt ihr euch zum Beispiel. Als ich daran dachte, kam mir in den Sinn, dass sie wahrscheinlich etwas derartiges fragen würden. Wie, wann und wo habt ihr euch kennegelernt, wie habt ihr euch verliebt, bla bla bla. Nicht zu vergessen, woher habt ihr so viel Geld. Für diese Fragen musste ich mir unbedingt etwas einfallen lassen.

Nach einer Weile hörte ich, dass mein Handy Geräusche von sich gab. Neugierig sah ich auf den Display und nahm ab, als ich Jasons Namen sah. "Hallo?", fragte ich und stand vom Bett auf. "Hey Baby, bist du beschäftigt?", fragte Jason und ich zog die Augenbrauen hoch. "Nein, was ist-". "Gut dann komm raus", unterbrach er mich und ich schüttelte lachend den Kopf, während ich mir eine Jacke nahm, mein Handy mit nahm und hinunter ging. "Bis später", sagte ich zu Ryan, der telefonierte und mir schnell zu winkte, als ich das Haus verließ. Jasons Wagen stand da und er wartete bereits auf mich. "Was ist los?", fragte ich, als ich ins Auto gestiegen war und mich anschnallte. "Nichts, ich wollte dir nur etwas zeigen", meinte er und ich nickte überrascht, als er los fuhr. Ungefähr zehn Minuten vergingen und das Auto hielt vor einem Gebäude. Es war noch in Arbeit und es mussten noch ein paar Dinge gemacht werden. "Wo sind wir hier?", fragte ich, als wir ausstiegen und auf das Gebäude zu gingen. "Das hier ist unser neues Zuhause", sagte er und führte mich zum Eingang, während ich ihn überrascht ansah, allerdings war ich eher geschockt. "Was? Das hier?", fragte ich misstrauisch und er nickte. Verwundert betrat ich das Gebäude und sah mich um. Es war groß, es hatte große Fenster und eine Treppe hinauf. "Gefällts dir?", fragte er und ich war sprachlos. Völlig sprachlos. "I-Ich weiß nicht was ich sagen soll. Es ist so groß, so hell und einfach großartig, aber es ist ja noch gar nicht fertig", wies ich ihn hin und er nickte wissend, während er durch den Raum ging. "Es muss nich gestrichen werden, der Boden muss noch gelegt werden und die Wände tapetziert. Außerdem fehlen natürlich noch alle Möbel. Eigentlich hatte ich vor es dir nach der Hochzeit zu zeigen, aber ich konnte nicht anders", sagte er und ich grinste. "Es ist unglaublich, wirklich, du hast dich selbst übertroffen", schwärmte ich und ging auf ihn zu, worauf ich meine Arme um ihm legte. "Das habe ich eindeutig, aber es wird super, hier ist das Wohnzimmer, dort hinten die Küche und da kommt der Esstisch hin, oben sind die restlichen Zimmer", wies er mich gespannt hin und ich kicherte. Er freute sich wie ein kleines Kind, aber ich, ich war glücklich wie noch nie.


Red Death - The girl in red |Jason McCannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt