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"Musst du wirklich gehen?", fragte ich Jason jammernd und zog einen Schmollmund, weswegen er laut ausatmete und nickte. "Ich komme morgen wieder, okay?", fragte er und umarmte mich fest, während ich nickte. "Okay, schlaf gut", sagte ich und drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf den Mund, als er ging. Jason war zwei Tage hier geblieben, diese zwei Tage vergingen wie im Fluge, denn wir lagen die ganze Zeit nur im Bett oder auf der Couch, endlich konnte ich einfach mal meinen Kopf abschalten und an alles andere als an Arbeit denken. Nun dachte ich wieder daran, denn heute war der letzte Tag, an dem ich den Auftrag ausführen sollte. Wahrscheinlich würde sich der Unbekannte Auftragsgeber morgen melden, dachte ich jedenfalls. Inzwischen war es 21:56 Uhr, weswegen ich hinauf ging und mich ins Bett legte. Nach kurzer Zeit schlief ich ein.

Die Sonne schien durch die Spalten meiner Jalousien, weswegen ich meine Augen verkniff und mich aufsetzte. 8:34 Uhr. Es war lange her, seit dem ich wieder so früh aufgestanden war, worauf ich gähnte und nach meinem Morgenmantel griff. Ich ging hinunter und runzelte die Stirn, als alles so ruhig war. Eigentlich würden Lana und Nala jetzt auf mich zu rennen, aber ich hörte nichts. "Lana?! Nala?!", rief ich, aber ich hörte immer noch nichts. Es erschien mir sehr seltsam und ich bekam ein ungutes Gefühl, als wäre ich nicht alleine. Ich blieb an der Theke stehen und schaute mich um, meine Hand wanderte langsam zu der Schublade, die ich vorsichtig öffnete und ein Messer heraus holte. Ich umgriff dieses und lauschte ganz genau, die Nervosität stieg in mir. Totenstille herrschte. Ich sah mich um. Alles leer, keiner war zu sehen, weswegen ich schnaubend lachte und das Messer wieder in die Schublade legte. Danach ging ich in den Wohnbereich, als ich aber eine Hand auf meinem Mund spürte, zuckte ich zusammen. Schreiend versuchte ich die große Hand von mir zu nehmen, aber die Person war zu stark. "Halt die Klappe", zischte er und ich sah noch einen Mann, er war allerdings maskiert und kam auf mich zu. Mir blieb die Luft weg, ich schrie immer lauter, ich zappelte wie verrückt, aber als der andere auf mich einschlug, verstummte ich. "Na geht doch, man muss nur etwas grober zu dem Miststück sein", sagte er in einer rauen Stimme und schlug noch mal zu. Keuchend sackte ich zu Boden und der erste Mann, denn ich jetzt auch sah, fing an auf mich einzutreten. Mein Kopf schlug auf dem Boden auf und plötzlich wurde alles schwarz.

"Ja Dad?", ich ging an mein Handy und nahm die Einkaufstüte in die andere Hand. "Schätzchen, bist du auf dem Weg?", fragte mein Vater, während ich das Parkhaus betrat. "Ja, steige jetzt in den Wagen ein", wies ich ihn hin und schloss das Auto auf. "Alles klar, bis gleich", sagte er und legte auf, während ich den Kofferraum öffnete und die Tüte darin verstaute. Nachdem ich ins Auto gestiegen war, steckte ich den Schlüssel ins Zündloch, als ich aber jemanden auf den hinteren Sitzen sah, bekam ich einen Schock. "Hallo Prinzessin", sagte er in einer rauen Stimme und ich stieg hektisch aus, Panik überkam mich, aber sofort wurde mir ein Tuch auf den Mund gedrückt und ich war weg.

Laute Stimmen weckten mich, allerdings sah ich nichts. Ich spürte etwas auf meinen Augen, was mich wissen ließ, das meine Augen verbunden waren. Mein Kopf dröhnte und ich stöhnte schmerzvoll auf. "Ey Adriano, sie ist wach!", hörte ich jemanden rufen und spürte, wie mein Kopf hin und her schwank, als das Auto über einen scheinbar steinigen Weg fuhr. Außerdem spürte ich, dass ich gefesselt war, denn ich konnte meine Arme und Beine nicht bewegen. "Stell sie ruhig, wir müssen noch eine Weile fahren", hörte ich und würgte, als mir plötzlich ein Tuch in den Mund gesteckt wurde. Hustend versuchte ich mich zu wehren, aber der Mann neben mir würgte mich und öffnete mir gewaltsam den Mund, weswegen ich keuchte und es zu ließ. "Siehst du, war doch gar nicht zu schlimm Baby", sagte er nun und ich spürte etwas an meiner Wange, worauf ich den Kopf weg zog und zur anderen Seite drehte. "Es reicht, betäub sie irgendwie", sagte die andere Stimme wieder, weswegen der neben mir antwortete:"Klar Boss", und sofort spürte ich ein Tuch auf meiner Nase, was mich schlafen ließ.

"Ey! Reich mir mal die Chips rüber!", ich schreckte auf, als ich mehrere Stimmen hörte, alles männliche. "Schaut mal, unsere kleine Maus ist wach!", rief einer, denn ich erst verschwommen sah, dann aber richtig. Panisch setzte ich mich im großen Van auf und sah mich mit verkniffenen Augen an. Panik, Angst, Schmerz. Alle negativen Gefühle holten mich ein, denn ich musste bitter feststellen, dass mich jemand entführt hatte. "Was ist denn los? Keine Angst Täubchen, wir bringen dich zu Jack, er wird gut auf dich aufpassen, bis dein Daddy kommt", sagte ein älterer Mann, der einige Pfunde zu viel drauf hatte und grinste. "Jack wird sehr gut auf dich aufpassen", höhnte der andere, worauf alle grinsten. Ich konnte es kaum glauben und ich hoffte, dass mein Vater wusste, wer mich hatte.

Jason's P.O.V

"Jungs, ich fahre zu Cara, wir sehen uns in ein paar Tagen", wies ich sie hin und zog mir meine Schuhe an. "Viel Spaß, richte Cara einen Gruß aus", sagte Ryan und konzentrierte sich weiterhin auf sein Videospiel. Das erste, was er sich mit seinem Geld gekauft hatte, eine niegel nagel neue Playstation und dutzende von Spielen. Chad hatte sich ein neues Auto gekauft, und danach noch eins, während ich noch nichts ausgegeben hatte, genauso wie Cara. Ich fand die Idee, dass wir beide einfach verschwinden sollten immer noch großartig, aber dafür musste ich Cara noch überzeugen. Nach einer kurzen Autofahrt kam ich bei ihr an und parkte den Wagen. Als ich die Hunde auf dem Boden liegen sah, runzelte ich die Stirn. Ich hockte mich zu ihnen und versuchte sie zu wecken, aber sie schliefen tief und fest. Oder waren sie eventuell bewusstlos? Schultern zuckend stand ich auf und ging auf die Haustür zu, als ich diese aber sah, zog ich die Augenbrauen hoch, denn sie stand offen. Langsam trat ich ein und sah mich um. Meine Hand legte ich an den Griff meiner Waffe, als ich aber diese Unordnung sah, spürte ich, dass etwas faul war. "Cara?!", rief ich und suchte über all nach ihr. "Cara!", schrie ich dieses mal lauter und rannte hinauf, aber sie war nirgendwo. Brüllend schlug ich in die Wand und ging wieder hinunter, dabei holte ich mein Handy heraus. "Jason?", hörte ich Ryan sagen und setzte mich auf die Couch. "Du musst sofort her kommen". "Ist alles okay?". "Nein. Cara wurde entführt".

Red Death - The girl in red |Jason McCannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt