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"Gucci oder Chanel?", fragte ich Joanna, worauf sie anfing zu grübeln. "Sie sind beide wunderschön", sagte sie und verzog das Gesicht, während sie die beiden Taschen ansah. Tatsächlich gönnten wir uns heute wieder einen Shoppingtrip, und was meine Auswahl anbelangte, gönnte ich es mir wirklich sehr. "Okay, sagen wir es mal so. Gucci ist der hübsche Typ, der nebenan in der Bank arbeitet, jeden Tag einen Anzug trägt, äußerst charmant ist, aber seine Mutter wirklich sehr liebt", sagte ich und hielt die braune Gucci Tasche hoch. "Okay, ich bin dran", sagte Joanna und überlegte. "Chanel ist der draufgänger, er ist ein richtiger Macho, aber er würde alles für dich tun. Außerdem ist er fantastisch im Bett", sagte sie grinsend, worauf ich ebenfalls grinste. Allerdings erinnerte mich das sofort an Jason. "Ich nehme Chanel", sagte ich, weswegen sie lachte. "Das war sowas von klar, du hast irgendeinen Schwäche für Bad Boys", lachend folgte sie mir, während ich weiter ging. "Ja und du für Sensibelchen", meinte ich, worauf sie konterte:"Frankie ist einfach nett. Er ist fantastisch und er nennt mich immer Zuckerpopo". Mit hochgezogenen Augenbrauen sah ich sie an. "Zuckerpopo?", fragte ich skeptisch, was sie zum schmunzeln brachte. "Ja, total süß, nicht?", sagte sie, allerdings erwartete sie keine Antwort, da sie so oder so dachte, es wäre total süß. "Na los, lass uns zu Victoria Secret", sagte ich, als wir an der Kasse waren und ich meine Kleidungsstücke bezahlte. "Super Idee, ich bräuchte ein paar neue Höschen", murmelte sie und holte ihr Handy heraus. "Warte, hier ist ein Smoothie Stand, ich will einen", sagte ich, worauf sie nickte. Nachdem ich mir einen Smoothie gekauft hatte, hörte ich, wie sie telefonierte. "Hey mein Engelchen", sagte sie und grinste über beide Ohren. Da war es wieder, dieses Funkeln. "Ich bin in ungefähr zwei Stunden da", sagte sie anschließend, daraufhin grinste sie nur noch mehr. "Ich liebe dich auch, bye", sie steckte ihr Handy wieder in die Tasche und grinste. "Ich liebe ihn einfach", sagte sie, weswegen ich kicherte und dann vorraus ging. "Und was ist jetzt mit Jason und dir?", fragte sie neugierig, allerdings fragte sie mich relativ vorsichtig, da wir nicht so häufig über ihn sprachen. "Die Situation ist angespannt. Ich habe ihn seit einer Woche nicht mehr gesehen, wir haben zwar ein mal telefoniert, aber nur kurz, er musste etwas erledigen. Trotzdem vermisse ich ihn sehr", wies ich sie hin und betrat den Laden. "Dann rede doch mit ihm. Ich finde eine Woche ist genug Auszeit, bevor aus der Entfernung die endgültige Distanz wird", riet sie mir, weswegen ich zögernd nickte. "Mal schauen. Ich rufe ihn nachher an und rede mit ihm. Vielleicht fahre ich auch hin", sagte ich und schaute mir die Unterwäsche an. "Tu das. Ihr beiden passt einfach perfekt zueinander. Und jeder streitet mal, mal mehr, mal weniger. Das gehört dazu", sie tätschelte meine Schulter, als sie versuchte mich aufzumuntern, worauf ich abwinkte. "Klar, das wird schon irgendwie werden", meinte ich locker und hoffte nur, dass es irgendwie werden würde. 

Jason's P.O.V

Hier saß ich nun, total fertig. Die hundert Liege Stützte waren zu viel, davor war ich ja am Sandsack beschäftigt. Sport war eine meiner Ablenkungen, sowie Essen, Fernsehen, Videospiele und trinken. Ich vermisste Cara sehr, ich hatte schuldgefühle nach dem letzten Telefonat, aber ich musste so schnell auflegen. Aber verdammt, sie hatte mich zu einem anderen Menschen gemacht. Wenn sie nicht da war, kam der alte Jason wieder. Der kalte, herzlose Jason, der Frauen nur als Nebenbeschäftigung sah, aber sie, sie war alles für mich. Mein Ein und Alles, mein Leben. Wieso saß ich dann hier? Ich musste es ihr zeigen und ich wusste auch schon was wir als nächstes machen würden. Es würde ihr ganz sicher gefallen. Nachdem ich geduscht hatte, nahm ich meine Reisetasche und packte Klamotten und anderes nützliches Zeug hinein. In mein Portmonee packte ich einen Batzen Geld, anschließend zog ich mich an und verließ das Haus. Ich stieg in meinen schwarzen Range Rover und richtete die Spiegel, danach schnallte ich mich an und fuhr los.

Cara's P.O.V

Nach einem langen Tag im Einkaufszentrum kam ich im Hotel an und ließ die ganzen Tüten, voll mit Kleidung, Schuhen und Accesoires, die ich aus Verzweiflung und Langweile gekauft hatte, auf den Boden. Danach nahm ich mein Handy und wählte Jasons Nummer. Verwundert schaute ich auf mein Handy, als nur die Mailbox ran ging. Schultern zuckend verließ ich wieder das Hotel und machte mich auf den Weg zu ihm.

Jason's P.O.V

Als ich bei ihr Zuhause ankam, klingelte ich sicher tausende male, aber keiner öffnete mir die Tür. Ich rief laut ihren Namen, aber absolut keiner Antwort kam. Als ich mein Handy aus meiner Tasche holen wollte, zischte ich, denn scheinbar hatte ich es Zuhause vergessen, weswegen ich das Gesicht verzog und zurück zum Auto ging. Meine Pläne würden wohl etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen.

Cara's P.O.V

Nachdem ich bei ihnen angekommen war, klingelte ich. Chad öffnete die Tür und sah mich verwundert an. "Hey Chad, wie gehts?", fragte ich, weswegen er nickte. "Kann mich nicht beschweren und dir?", fragte er, worauf ich nickte. "Ja, auch, aber ich bin hier, weil ich Jason sehen wollte", wies ich ihn hin, worauf er die Augenbrauen hoch zog. "Jason hat gerade seine Sachen gepackt und ist abgehauen, bevor ich fragen konnte, war er weg", sagte er, was mich dazu brachte die Augenbrauen zusammen zu ziehen. "Er hat seine Sachen gepackt?", fragte ich, weswegen er nickte. "Okay, danke", sagte ich enttäuscht und merkte, wie er unsicher nickte. "Machs gut", er schloss die Tür und ich setzte mich wieder ins Auto. War er wirklich abgehauen?

Jason's P.O.V

Hastig klingelte ich, worauf Chad die Tür öffnete. "Du bist ja schnell wieder da", meinte er, worauf ich an ihm vorbei huschte und oben mein Handy suchte. Unten angekommen gab ich ihm erst eine Antwort. "Ja, und ich werde jetzt hoffentlich eine Weile nicht mehr wiederkommen", wies ich ihn hin und schaute auf mein Handy, woraufhin ich zischte, den Cara hatte mich mehrere male angerufen. "Willst du dich gar nicht von Cara verabschieden, sie sah ganz schön niedergeschlagen aus, als sie dich gesucht hat", meinte er, weswegen ich meine Augenbrauen hoch zog. "Sie war hier?". "Ja, sag ich doch". "Und was hast du ihr gesagt?", fragte ich worauf er antwortete:"Na das du deine sieben Sachen gepackt hast und auf und davon bist", meinte er locker, weswegen ich mein Gesicht verzog. "Du Idiot, ich bringe dir keine Souveniers mit", meinte ich und verließ danach das Haus. "Was?!", hörte ich ihn danach rufen, aber ich stieg ins Auto und wählte Caras Nummer. "Cara", sagte ich, als ihre Stimme ertönte. "Jason, wo bist du?", fragte sie besorgt, worauf ich los fuhr. "Die Frage ist wo bist du, ich suche dich", sagte ich und merkte, das sie laut ausatmete. "Ich bin im Sally Hotel, am Rande der Stadt, wieso willst du verschwinden?", gab sie unsicher von sich, worauf ich grinste. "Nicht ich verschwinde, sondern wir. Pack deine Sachen", forderte ich sie auf und fuhr geradewegs auf den Highway, um schnellstmöglich bei ihr anzukommen. "Hast du irgendwas geraucht?", fragte sie, worauf ich lachte. "Nein, vertrau mir. Pack deine Sachen, ich bin in zehn Minuten da", danach legte ich auf und beschleunigte.

Cara's P.O.V

Total verwirrt ließ ich mein Handy sinken, als er einfach aufgelegt hatte und atmete tief aus. Schultern zuckend packte ich meine neuen Klamotten, sowie meine älteren in eine Tasche, danach alles andere, was ich mit genommen hatte ins Hotel. Als ich merkte, dass jemand an meiner Tür klopfte, ging ich hin und öffnete sie. Davor stand Jason, der mich sofort in seine Arme schloss. Nach einem langen und sehensüchtigen Kuss, sah er mich an. "Bist du soweit?". Ich sah ihn an und hob die Augenbrauen. "Wohin gehen wir?". "Wohin du willst", sagte er und ich grinste. Ich nahm meine Taschen und wir verließen das Hotel. "Also, wo gehts zuerst hin?", fragte ich, als wir im Auto saßen und ich mich anschnallte. "Nach Rio", grinsend startete er den Motor und ich sah ihn glücklich an. "Na dann los".

Red Death - The girl in red |Jason McCannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt