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"Und? Habt ihr es schon getan?", fragte Joanna, als ich über die weiche Seide der Unterwäsche strich, die an der Wand ging auf einem Bügel. "Was getan?", fragte ich nur und suchte mir meine Größe aus. "Na miteinander geschlafen", sagte sie, weswegen ich sie ansah und meine Augenbrauen hoch zog. "Wir sind gerade erst zusammen gekommen, wäre es wirklich okay so früh den nächsten Schritt zu wagen?", fragte ich und suchte mir danach auch den passenden BH aus. "Es geht doch nicht unbedingt um die Länge eurer Beziehung, ich finde es ist wichtig, dass man sich liebt, sich vertraut und sich will", sagte sie, ich aber verzog das Gesicht. "Das ist auch so eine Sache, wir haben es noch nicht gesagt", gab ich zu und merkte, wie sie ihre Augenbrauen hoch zog. "Dann mach du den ersten Schritt", sagte sie locker und folgte mir, während ich mich umsah. "Zieh die Fummel an, sag ihm die Wahrheit und er wird dir zu Füßen liegen", meinte sie, worauf ich schnaubend lachte. "Ich weiß nicht", sagte ich unsicher und griff nach noch einem Paar. "Wenn das so ist, geh es etwas langsamer an, aber trotzdem den nächsten Schritt, zwar nicht den ganzen, aber den halben. Mache den nächsten halben Schritt".

Jason's P.O.V

"Und? Ist das Prinzesschen schon auf deine Masche reingefallen?", fragte mich Chad, während ich gelangweilt auf der Couch lag und Fern sah. "Welche Masche?", gab ich monton von mir, worauf Chad mit seinen Augenbrauen wackelte. "Ach halt die Klappe", murmelte ich und ließ mich nicht weiter von dem Idioten stören. "Seit bist du so sanft? Gehst du jetzt nur auf Kuscheltouren?", neckte er mich und setzte sich neben mich, worauf ich ihn genervt ansah. "Das geht dich einen feuchten Kericht an", antwortete ich nur, weswegen er seine Augen verdrehte. "Jason, wir sind doch Freunde, ich dachte Freunde erzählen sich alles", meinte er und zwinkerte provokant, was mich sehr aufregte. "Dir kann man nichts erzählen, du bist ein Volltrottel", sagte ich und merkte, wie er sich räusperte. "Wer von uns beiden hat sich verliebt?", fragte er und zog seine Augenbrauen hoch, während ich den Fernseher ausschaltete und ihn ansah. "Hast du nicht eigentlich irgendetwas zu tun? Musst du mich so nerven?", gab ich nur gehässig von mir, er aber hob unschuldig seine Arme. "Sorry, aber wir sind Verbrecher, Liebe passt einfach nicht in unser Leben", sagte er und stand auf, ich sah ihn nur an und sagte nichts. "Ich bin dein Freund, ich gebe dir so etwas wie einen Freundschaftlichen Rat. Ich will dir nichts böses, aber es ist die Wahrheit", er ging hinauf, worauf ich laut ausatmete und dann auf die Uhr sah. 16:34 Uhr. Ich stand ächzend auf und zog mir meine Schuhe an, danach fuhr ich zu ihr.

Cara's P.O.V

Ich schloss die Haustür auf und ging sofort hinauf. Keiner war Zuhause, weshalb ich verwundert war, als Licht in meinem Zimmer brannte, da es bereits dunkel draußen war. Ich zuckte zusammen, als ich Jason sah, der sich ein Bild anschaute und dann grinste, als er mich sah. "Was tust du hier ganz alleine?", fragte ich überrascht und zog mir meine Schuhe aus. "Ich wollte dich sehen, aber du warst scheinbar shoppen", er deutete auf meine Victoria Secret Tüte, die ich abstellte und dann auf ihn zu ging. "Wie bist du hier rein gekommen?", fragte ich und hing meine Lederjacke auf den Stuhl. "Du solltest dein Fenster zumachen, wenn du weg gehst", wies er mich hin und stellte das Bild hin. "Ist das deine beste Freundin?", fragte er und deutete auf das Bild, welches er soeben in den Händen hielt. "Ja, sie heißt Joanna", antwortete ich und kam ihm noch näher. "Wer ist das?", fragte er nun und zeigte auf die brünette Frau auf einem der Bilder. "Das ist...meine Mutter", sagte ich ruhig und merkte, wie er sich räusperte. "Sie sieht genauso aus wie du, was ist mir ihr...", er beendete den Satz nicht und sah mich nur an. "Sie wurde ermordet, als ich vier Jahre alt war. Einer der Gründe, weswegen mein Vater auf die böse Seite wechselte, er wollte Rache", antwortete ich und lächelte, als ich mich an den Tag erinnerte, den wir mit dem Foto festgehalten hatten. "Verständlich", murmelte er und sah sich die anderen Bilder an. "Du warst ja schon immer so heiß", sagte er nun und zog die Augenbrauen hoch, weswegen ich kicherte. "Du bist unverbesserlich", lachend griff ich nach seiner Hand und sah ihm die Augen. "Ich weiß, aber deswegen liebst du mich auch", flüsterte er und legte seine Stirn gegen meine. Meine Augen weiteten sich, aber ich bekam keinen Ton raus. Die einzige Geste, die als Bestätigung diente, war mein Lächeln. "Soll ich dir ein Geheimnis verraten?", fragte er nun und seine Hand fuhr über meine Wange, worauf er seinen Daumen über meine Unterlippe gleiten ließ. Ich nickte schwach und schluckte, da es mich immer noch faszinierte, wie nervös er mich machte, obwohl ich mich bereits an seine Nähe gewöhnt hatte. "Ich liebe dich Cara", sagte er und lächelte schwach, weswegen ich meine Augen weitete und spürte, wie tausende von Schmetterlingen in meinem Bauch herum flogen. Mein Herz klopfte, ich hatte sogar Angst, dass er es hören konnte. "Ich liebe dich auch", flüsterte ich und spürte im nächsten Moment seine weichen Lippen auf meinen. Eine Gänsehaut breitete sich auf meiner Haut aus und seine Hände fuhren meine Seiten runter und er griff in meinen Hintern. Ich vertiefte den Kuss, indem ich meine Zunge in seinen Mund gleiten ließ und zog leicht an seinen Nackenhärchen. Mit einem Ruck hob er mich auf und setzte mich auf der Kommode ab, worauf ich meine Beine um seine Mitte schlang. Er zog mich noch näher an sich und sog leicht an meiner Unterlippe, während meine Hände über seinen Oberkörper fuhren und ihm dann sein Shirt über den Kopf zog. Atemlos lösten wir uns voneinander und er fing an sanfte Küsse auf meinem Hals und auf meinem Schlüsselbein zu verteilen. Ich erinnerte mich an Joannas Rat und fing an, den nächsten halben Schritt zu wagen.

Red Death - The girl in red |Jason McCannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt