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"Onkel Larry!", ich umarmte meinen Onkel, als er an der Tür stand und seine Arme öffnete. "Meine kleine Cara, ich konnte es kaum glauben, als ich die Einladung sah", sagte er und umarmte mich fest. "Ich auch nicht", scherzte ich und er lachte, danach betrat er das Haus. Jason und die Jungs waren bei einem ihrer Aufträge, er war bereits hier denn die Hochzeit würde nächste Woche stattfinden. "Es tut mir ja so leid, dass dein Vater das hier nicht miterleben kann, aber ich wette er sieht zu und ist verdammt stolz auf dich", sagte er und ich nickte. "Ich hoffe es", sagte ich und er nickte, während wir uns an den Tisch setzten. "Apropos, es gibt keinen, der mich ans Altar führen wird. Also wollte ich dich fragen, ob du vielleicht-". "Natürlich doch mein Schätzchen, du bist wie eine Tochter für mich und ich habe deinen Vater geliebt", unterbrach er mich und ich lächelte. "Danke, dass bedeutet mir viel", sagte ich und er lächelte. Sein Lächeln verschwand, als die Tür aufging und Jason rein kam. Gefolgt von Ryan und Chad. Jason sah Larry ernst an, danach mich. "Das ist mein Onkel Larry, Onkel Larry, dass ist mein Verlobter Jason", sagte ich und stand auf, danach nickte Larry. "Ich weiß", sagte er und ich zog die Augenbrauen hoch, genauso wie Jason und die anderen. "Nun Cara, es war mir wirklich eine Freude, aber ich muss jetzt gehen", sagte Larry und stand auf, worauf ich ihn umarmte und er danach das Haus verließ. "Was war denn los?", fragte ich Jason und er atmete laut aus. "Ich kenne ihn", wies er mich hin und ich zog die Augenbrauen hoch. "Woher?", fragte ich verwundert und er zog sich seine Lederjacke aus. "Ich habe ein paar mal mitbekommen, wie er mit deinem Vater stritt. Wir sprachen oft, er hat mir vertraut", erklärte er und ich nickte wissend. Sofort erinnerte ich mich daran, als ich hörte, wie sie stritten. Es war einige Tage bevor Dad-. Ich unterbrach mich selbst, als mir ein Gedanke ins Hirn schoss. Ich hielt mir die Hand vor dem Mund und sah Jason an, der mich verwundert ansah. "Was ist los? Du siehst aus, als hättest du plötzlich einen Geist gesehen", meinte er und ich sah ihn nur an. Fassungslos. "I-Ich habe eine schreckliche Vermutung", stotterte ich und merkte, wie sich sein Blick versteinerte. "Ich hatte diese Vermutung schon von Anfang an. Ich kenne niemanden, der Probleme mit deinem Vater hatte, außer er", sagte er ernst und ich schüttelte sprachlos den Kopf. "Das kann nicht sein, er meinte er liebte ihn", sagte ich und er lachte spöttisch. "Sagen kann man viel. Wir sind uns nicht hundert Prozent sicher, deswegen müssen wir ihn im Auge behalten", sagte er und ich nickte. Sicher war ich mir nicht, aber ich hatte die Vermutung. Hatte Onkel Larry wirklich meinem Vater ermordet?

Nach langem überlegen, entschied ich mich endlich dazu, etwas abzuschalten. Meine Gedanken kreisten die ganze Zeit nur um Onkel Larry. Ich konnte es kaum glauben, ich wusste zwar nicht, ob es wirklich wahr war, aber ich hatte dieses Gefühl. Onkel Larry war immer sehr nett zu mir. Schon als ich klein war war er da. Er feierte mit uns Weihnachten, da Dad und ich nur zu zweit waren. So etwas konnte ich ihm nicht zutrauen. Ich versprach meinem Vater, dass ich seinen Tod rächen würde. Wenn Onkel Larry tatsächlich der Mörder meines Vaters war, müsste ich ihn umbringen.

Die halbe Nacht lag ich wach da und bekam kein Auge zu. Mein Hirn wollte einfach nicht schweigen. Laut ausatmend drehte ich mich auf den Bauch und merkte, wie Jason seinen Kopf zu mir drehte. "Was ist los?", fragte er und ich sah nur zur Decke. "Ich muss immer zu daran denken. Was, wenn er schon Pläne schmiedet?", fragte ich und merkte, wie er neugierig wurde und sich auf seinen Arm stützte, während er mich ansah. "Was meinst du?", fragte er und ich setzte mich auf. "Na, dass er vielleicht geplant hat mich oder dich bei der Hochzeit zu töten", erklärte ich und er zog skeptisch die Augenbrauen hoch. "Das ist doch albern", meinte er aber ich schüttelte den Kopf. "Wenn er das getan hat, dann traue ich ihm das auch zu", sagte ich ernst und er nickte nachgebend. "Keine Sorge, es wird nichts passieren. Wir werden nächste Woche in Ruhe heiraten und danach in Ruhe unser Leben genießen", beruhigte er mich und legte sich wieder hin, was ich ihm gleich tat. "Hoffentlich", sagte ich und schloss wieder meine Augen, während er mich umarmte und ich beruhigt in seinen warmen, starken Armen, die mich mit aller Kraft beschützten, einschlief.

Red Death - The girl in red |Jason McCannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt