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"Du hast was?!". "Jetzt hör mir doch zu ende zu!", meckerte ich und verschränkte meine Arme, worauf er laut ausatmete und nickte. "Okay, ich war dort, deine Mutter meinte, sie wollte dich mit nehmen, aber dein Vater wollte es nicht und sie musste gehen wegen deiner Grandma, weil sie krank war und sie hat dir Briefe gschrieben, aber du hast nie geantwortet", sagte ich und er lachte schnaubend. "Jason, sie hat geweint, als ich ihr ein Foto gezeigt habe und sie mir alles erzählt hat. Sie ist stolz auf dich und liebt dich", sagte ich ruhig und sah ihn durchdringend an, während er nur zu Boden sah. "Sie will dich sehen, genauso wie deine Großmutter. Ich habe sie eingeladen", sagte ich und er riss seine Augen auf. "Was?! D-Du hast sie eingeladen?", polterte er los und ich verdrehte die Augen. "Ja, und ich hab gesagt sie sollen zur Hochzeit kommen", fuhr ich fort und er lachte spöttisch. "Woher willst du wissen, dass ich sehen will? Vielleicht verabscheue ich sie?", fragte er und ich sah ihn ernst an. "Sie ist deine Mutter. Außerdem sagtest du, du würdest sie sehen, wenn du könntest". "Da wusste ich nicht, dass du sie aufsucht", sagte er und ich schüttelte den Kopf. "Da macht man sich die Mühe und fliegt nach St. Louise und du schreist mich nur an", zickte ich und er verdrehte seine Augen. "Und hör auf deine Augen zu verdrehen", zischte ich und setzte mich auf die Couch. Zum Glück waren wir alleine hier. "Okay es tut mir leid, aber es wäre besser, wenn du mir erst davon erzählt hättest, dann hätte ich mich besser vorbereiten können", erklärte er und ich nickte wissend. "Willst du mit ihr telefonieren?", fragte ich und er nickte zögernd, während er sich auf die Unterlippe biss. Ich stand auf und wählte die Nummer seiner Mutter in seinem Handy, danach gab ich es ihm. "Soll ich raus gehen?", fragte ich und er schüttelte den Kopf. Danach weitete er seine Augen und kratzte sich am Nacken. "Hallo Mum", sagte er und fing an durch den Raum zu gehen. "Ja, mir geht es gut und dir?", hörte ich ihn danach sagen und lehnte mich zurück, während ich ihm schmunzelnd zuhörte. "Ja, sie ist unglaublich, nicht? Wie geht es Grandma?". Ich zog meine Augenbrauen hoch und stand auf, um in die Küche zu gehen und etwas zu kochen. "Das ist gut. Nein, Dad habe ich lange nicht mehr gesehen. Er hat geheiratet, allerdings habe ich nie Briefe von dir bekommen", sagte er und ich blieb am Türrahmen stehen. "Ja, er war schon immer ein Vollidiot", kichernd betrat ich die Küche und fing an etwas zu kochen.

Nach einer Weile, Ryan war wieder gekommen und Jason telefonierte immer noch mit seiner Mutter, war ich fertig mit dem Essen und deckte den Tisch. "Hey, mit wem telefoniert der da?", fragte er und holte Getränke aus dem Kühlschrank. "Mit seiner Mutter", sagte ich und stellte die Teller auf den Tisch. "Was? Erzähl kein' Scheiß", sagte er geschockt und ich nickte. "Ich war heute in St.Louise. Chad hat mir geholfen sie aufzufinden und ich habe mit ihr geredet", erklärte ich und er weitete seine Augen. "Und jetzt telefoniert er mit ihr? Ganz locker?", fragte er und setzte sich danach an den Tisch. "Naja, wir hatten eine kleine Diskussion, aber dann hab ich ihn überredet", gab ich zu und setzte mich ebenfalls. "War ja klar", sagte er und ich schüttelte lachend den Kopf. "Das gehört nun mal zum Leben dazu. Wenn du mal eine Freundin hast, wirst du es wissen", sagte ich und er nickte wissend. "Apropos, hast du nicht vor dich irgendwie umzusehen, also nach einer Freundin?", fragte ich und legte mir etwas zu essen in den Teller. "Ich weiß nicht, wer würde schon mit mir zusammen sein, wenn sie von meiner Nebenbeschäftigung erfahren würde...", sagte er und ich sha ihn aufmunternd an. "Du bist viel zu pessimistisch. Jason hat mich gefunden und Frank hat Joanna, na gut, das zwischen Jason und mir ist etwas anderes, aber Joanna. Frank ist genauso wie ihr und sie liebt ihn trotzdem", wies ich ihn hin und er zuckte mit den Schultern. "Mal sehen", murmelte er und fing an zu essen, dann kam Jason in die Küche und setzte sich. "Und?", fragte ich neugierigund schob mir danach eine volle Gabel in den Mund. "Sie hat mir alles erklärt und ich verstehe es, einigermaßen jedenfalls", sagte er und legte sich etwas zu Essen in den Teller. "Hast du sie eingeladen?", fragte ich und er schüttelte den Kopf. "Das hast du doch schon gemacht", sagte er und ich nickte. "Aber sie wissen nicht wo wir wohnen und-". "Wir wissen selbst nicht mal, wo wir wohnen", unterbrach er mich und sah mich abwartend an, worauf ich nickte. "Du hast recht", sagte ich und überlegte. "Sie denken wahrscheinlich, dass wir alleine in einem kleinen Haus oder so was leben, aber wir wohnen bei Freunden", sagte ich und er nickte. "Eine andere Sache gibt es auch noch. Was ist, wenn sie fragen, wo wir arbeiten? Wir haben unmengen von Geld, aber sitzen Zuhause", sagte er ernst und ich nun nickte ich wissend. "Wir müssen sie wohl oder übel anglügen, wir können nicht die Wahrheit sagen", wies ich ihn hin und er nickte kauend. "Ihr habt euch mächtig in die Scheiße geritten, dazu müsst ihr noch eine Hochzeit organisieren", meinte Ryan und ich atmete laut aus. "Das kannst du laut sagen", sagte ich jetzt schon erschöpft von dem ganzen Stress und sah Jason an. "Das wird schon alles klappen, wir müssen ja keine riesen Hochzeit feiern", beruhigte er mich und ich nickte. "Wenn ihr wollt, kann ich euch etwas unter die Arme greifen, ihr habt immerhin noch nichts geplant", schlug er vor und ich sah ihn hoffnungsvoll an. "Würdest du das wirklich tun?", fragte ich und er nickte. "Einiges kann ich ja machen", sagte er und ich grinste. "Danke, du bist wirklich eine große Hilfe", sagte ich und er lachte. "Wer sind eure Trauzeugen?", fragte er nun neugierig und ich sagte:"Joanna, ich hab nur eine". Jason kaute zu ende und sah ihn danach an. "Du, Chad und Frank", meinte er locker und aß danach weiter. "Tatsächlich? Hattest du vor, es mir zu sagen?", fragte er und Jason zuckte mit den Schultern. "Ich dachte, dass es schon klar wäre", meinte er und Ryan schnaubte lachend. "Na wenn das so ist, machen wir diese Hochzeit zum Kracher".

Red Death - The girl in red |Jason McCannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt