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"Und?", fragte Jason, als ich auf den Display sah und die Ärztin die Augen verkniff, während sie ebenfalls versuchte etwas zu erkennen. "Ich bedauere, man kann nichts erkennen", sagte sie und ich stöhnte genervt auf. "Das kann doch wohl nicht wahr sein", jammerte ich, ich habe mich so gefreut endlich das Geschlecht zu erfahren und jetzt liegt es so, dass man nichts erkennen kann. "Doch, leider, ich kann versuchen es etwas zu erschrecken, vielleicht bewegt es sich ja. Hat es bereits getreten?", fragte sie und ich nickte, aber der Gedanke, dass sie das Baby erschrecken will, gefiel mir nicht. "Nein nein, wir warten einfach ab", sagte ich und nun weitete sie die Augen. "Es hat sich bewegt", sagte sie und ich zog die Augenbrauen hoch, Jason sah sie nur neugierig an. "Und?", fragte er erneut und ich spürte die Aufregung. "Es ist...", fing sie an und tippte auf der Tastatur herum. "Eine Vagina, ich sehe Schamlippen", sagte sie und ich fing an zu lachen. "Also ein Mädchen", meinte Jason und sie nickte. Ich dankte ihr für die Beschreibung des Geschlechtsorganes, jedenfalls wussten wir jetzt, dass es ein Mädchen war. "Na toll, jetzt muss ich mir mein ganzes Leben lang Sorgen machen", murmelte Jason, worauf ich ihn genervt ansah. Anstatt das er sich freute machte er so eine Bemerkung. "Also, dann sehen wir uns nächsten Monat wieder, auf Wiedersehen", sagte sie und verließ das Behangdlungszimmer, während ich aufstand, mein Shirt runterzog und meine Tasche nahm. "Du freust dich ja gar nicht", murmelte ich, als wir die Praxis verließen und er seine Augen verdrehte. "Natürlich freue ich mich, ich kann es einfach nicht so zeigen wie ihr Frauen, du bist außerdem auch nicht aufgesprungen", meinte er und öffnete das Auto, als wir da waren. "Trotzdem, deine Bemerkung war total unangebracht", wies ich ihn hin und er stieg ein, genauso wie ich.  Ächzend schnallte ich mich an und atmete tief aus. Der dicke Bauch störte mich sehr in meinem Alltag, obwohl er noch gar nicht so groß war, ich war ja erst im 5. Monat. "Du machst wieder aus einer Mücke einen Elefanten", meinte er und fuhr los, während ich ihn genervt ansah. "Tut mir leid, ich habe wenigstens etwas Freude erwartet, schon wieder Streiten wir total unnötig", sagte ich und schüttelte genervt den Kopf. "Du fängst doch an zu streiten, ich hab doch gar nichts gemacht", redete er sich raus, während ich wirlich sauer wurde, ich nahm es mir sehr zu Herzen. "Halt einfach deine Klappe, bitte", bat ich schnippisch und massierte meine Schläfen. "Siehst du, du willst das Problem nicht mal klären, du fliehst immer nur". "Jason halt die Klappe!", zischte ich nun und sah ihn sauer an, worauf er mich sauer ansah und die Klappe hielt, er atmete tief aus. Ich spürte wirkliche Wut in mir, ich hatte keine Ahnung woher sie kam. Als wir wieder Zuhause waren fühlte ich mich unwohl, denn komischer Weise war ich unten rum leicht feucht, aber ich machte mir nichts daraus, denn ich dachte, dass ich nur etwas geschwitzt hatte. Jason musste auch immer die blöde Sitzheizung anfeuern. Als es nicht aufhörte, ging ich auf die Toilette, wo ich einen Schock bekam, als ich mich auf die Toilette setzte. Ich sah viel Blut, da meine Hose schwarz war viel es nicht auf, aber meine Unterhose war voller Blut. Panisch zog ich mich wieder an und ging zu Jason. "Wir müssen ins Krankenhaus", sagte ich und merkte, wie er die Stirn runzelte. "Was ist nun in dich gefahren?", fragte er genervt und ich zog mir meine Schuhe an. "Ich blute, bring mich ins Krankenhaus", sagte ich ernst und merkte nun, wie sich sein Blick versteinerte und er sofort aufstand und sich anzog.

Als die Ärzte mich untersuchten und mir versicherten, dass alles okay war und sowas mal vorkam, beruhigte ich mich enorm, jetzt lag ich auf einer Liege und Jason holte mir Wasser. An meinem Bauch waren Geräte, die den Herzschlag des Kindes messten, so wussten wir, dass alles okay war. Jason setzte sich und fuhr sich durch die Haare. Insgeheim hoffte ich, dass es ihm leid tat, aber er tat mir auch leid, er sorgte sich genauso wie ich, allerdings hatte er noch nichts gesagt. Dankend nahm ich das Wasser und nahm einen kräftigen Schluck. Meine Schwangerschaft stand echt nicht in guten Sternen, ständig passierte etwas. Langsam nervte es mich ständig Angst zu haben. "Ich freue mich, nur ich kann es einfach nicht immer so zeigen wie andere", sagte er plötzlich, was mich überraschte. "Ich weiß", sagte ich und legte beruhigend meine Hand auf seine. Ich war wie ausgewechselt, vorhin wäre ich beinahe explodiert und jetzt? Ich war echt nicht mehr ich selbst, ich hoffte sehr, dass es sich nach der Geburt wieder ändern würde. "Zum Glück ist alles okay", sagte er nun und ich nickte zustimmend. "Ja, du hast deiner Mama einen ganz schönen Schrecken eingejagt", sagte ich zu meinem Bauch und streichelte diesen, eine Krankenschwester kam danach zu uns und sah sich die Werte an. "Ihrem Baby geht es gut, es war vorhin nur etwas gestresst, jetzt ist alles gut, Sie können in Ruhe Heim", sagte sie und befreite mich von den Geräten. Beruhigt und erleichtert fuhren wir wieder nach Hause, dass erste was ich tat war, mir ein warmes Bad einzulassen. Nachdem ich mich in dieses gelegt hatte, merkte ich, dass Justin ebenfalls ins Bad kam und sich auszog. "Ich bezweifele, dass du hier rein passt, so fett wie ich bin", sagte ich amüsiert, aber er setzte sich trotzdem. "Du bist nicht fett und du wirst niemals fett sein, du bist und bleibst die schönste Frau der Welt", sagte er und fing an meine Füße zu massieren. Da war er wieder, der romantische Jason. "Ach hör auf", sagte ich verlegen und lehnte mich entspannt zurück. "Doch, für mich bist du es", sagte er nun und ich grinste ihn an. "Hat da jemand Schuldgefühle?", fragte ich neckend, er aber schüttelte den Kopf, danach verdrehte er die Augen. "Na gut, ein bissen schon, aber es ist wahr. Wir sollten uns einigen nicht mehr zu streiten", schlug er vor und ich nickte. Aber war das möglich? War es möglich, dass wir nicht streiten?

Red Death - The girl in red |Jason McCannWo Geschichten leben. Entdecke jetzt