Das Haus am See

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Meine Grundperspektive ist die von Jack. Sollte es sich ändern steht es kurz darüber ;)

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JACK

Es ist dunkel geworden und ich sitze an meinem Küchentisch (aus Eis) und schaue aus dem Fester (aus Eis) auf den See (zugefrorenen und mit Eis bedeckt), als es an meiner Tür klopft. Man muss sich mein Häuschen, als größeres Jägerhäuschen vorstellen. Mit spitzem Dach, Fachwerk, einem großen Geweih an der Front und diesen Holzpferdeköpfen auf der Dachspitze. Das Ganze ist aus undurchsichtigem Eis und wirkt auf Fremde sicher... abschreckend. Da finde ich es doch bemerkenswert, dass gleich am ersten Tag jemand vorbei kommt und klopft. Ich gehe zur Tür und öffne sie. Aufgebracht Funkeln mir zwei blaue Augen entgegen.
"Elsa?" Verblüfft stehe ich in meiner Tür. "Was machst du hier?"
"Das gleiche könnte ich dich fragen. Wie kommst du dazu einfach hier an diesem See ein Haus zu bauen?"
Das fragt sie mich jetzt nicht wirklich, oder?
"Na ja, ich habe sonst keinen Platz an dem ich schlafen könnte und dann bin ich hier vorbei gekommen und Dachte mir: Hey, das ist doch ein schöner Platz für ein Häuschen!"
"Ja, aber warum hier? Wenn jemand hier vorbei kommt denkt er doch, dass ich das war."
"Ja und?" Was ist denn daran jetzt so schlimm? Sie kann doch auch ein Eisschloss erschaffen. Wieso denn nicht noch ein Eishäuschen?
"Dann...", ihr Blick huscht hektisch um her bis er schließlich an meinem Gesicht hängen bleibt und sie  resigniert seufzt. Ich weiß, dass sie das Häuschen akzeptiert hat.
"Komm doch erst einmal rein.", bitte ich sie freundlich und gehe einen Schritt zurück.
Etwas unbeholfen steht sie im Zimmer und ich habe Zeit sie zu mustern. Mit den großen staunenden Augen, mit denen sie sich im Haus umschaut, sieht sie viel zu jung für eine Königin aus. Viel zu zart für so viel Verantwortung. Deutlich wird mir bewusst, dass sie nicht viel älter als 18 sein kann. Ob sie wohl schon jemandem versprochen wurde? Ich meine: Wir sind hier immerhin in Zeiten einer Monarchie, da war es üblich Territorien mit Heirat zu sichern. Aber Jack, wieso denkst du darüber überhaupt nach? Leicht schüttele den Kopf um ihn frei zu bekommen und setzt mich auf eine Stuhl an den Tisch. Mit den Augen bedeute ich ihr sich zu mir zu setzen und warte bis sie es mir gleich getan hat.
"Ich würde dir gerne etwas zu Trinken oder so anbieten, aber ich bin nicht nicht dazu gekommen einzukaufen. Tut mir leid.", probiere ich es vorsichtig mit Konversation.
"Ach, Jack!", vereint sie Frustration gekonnt in zwei Worten.
"Was hätte ich denn deiner Meinung nach tun sollen? Auf de Straße bleiben?"
"Nein, aber... Mist, ich weiß auch nicht. Es tut mir Leid. Es hat mich einfach nur überrascht, besonders, weil Anna mit Kristoff morgen mit mir herkommen wollte und..."
"Und was?" Jetzt bin ich neugierig und sehe sie interessiert an.
"Sie wollen schwimmen.", seufzt sie.
"Mitten im Winter?!", frage ich sie überrascht, doch dann setzen sich die Teile in meinem Kopf zusammen.
"Du sollst das Eis schmelzen und den See erwärmen, oder?" Sie nickt gequält. "Da ist noch mehr, stimmt's?" Wieder das gequälte Nicken. Da geht mir ein Licht auf. "Du hast Angst, dass du es noch nicht gut genug kontrollieren kannst. Und weil die Beiden nichts von deinem Problem wissen und es auch nicht wissen sollen, wirst du es entweder riskieren, oder absagen müssen." 
"Ich kann nicht absagen. Ich habe Anna schon viel zu lange im alleine gelassen." Ein bitterer Tonfall mischt sich unter das Gesagte und ihr Gesicht verdüstert sich merklich. Nicht mal ich würde jetzt noch nachbohren, was passiert ist.
"Was ist wenn ich dir helfe. Ich könnte das Wasser erwärmen und du tust so, als ob du es machen würdest.", schlage ich vor.
"Das würdest du für mich machen?"
"Klar."
Hoffnung flammt in ihren Gesicht auf und ich freue mich, ihre schlechte Laune etwas vertrieben zu haben. "Du könntest dich hinter einem Busch verstecken.", meint sie begeistert.
"Wenn du mich ihnen vorstellen würdest, bräuchtest du keine Ausrede mehr, wieso du so oft in der Bergen bist.", antworte ich mir einem schiefen Grinsen. Doch als ich die Panik in ihrem Gesicht sehe setze ich schnell hinter her, "Hey, das muss nicht gleich passieren. Wir machen es, wie du vorgeschlagen hast. Aber was ist mit dem Haus? Ich möchte es eigentlich nicht gleich wieder verschwinden lassen. Es hat mich schon eine Menge Arbeit gekostet." Sie weiß gar nicht wie viel Arbeit. Ehrlichgesagt war ich direkt nachdem ich es erschaffen habe ziemlich fertig und wäre fast zusammen geklappt. Mittlerweile ist es besser, aber ich bin immernoch echt fertig. Hier scheint es mich mehr zu kosten meine Magie zu benutzen. Heute Morgen ist es mir nicht so aufgefallen aber jetzt habe ich wirklich Kopfschmerzen und bin müde. Sie scheint zu bemerken, dass es mir nicht ganz gut geht und antwortet versöhnlich: "Ich sage einfach, es ist von mir."
Ich nicke nur und stehe auf. "Wann wollt ihr denn vorbei kommen?"
"Ich weiß nicht. So gegen 3 Uhr?" Auch Elsa ist aufgestanden und geht jetzt Richtung Tür. Sie lässt das Eis selbstständig verschwinden und bleibt noch etwas unschlüssig im Rahmen stehen. "Dann sehen wir uns morgen.", stellt sie entschlossen fest
"Ja.", antworte ich kurz angebunden. Die Erschöpfung holt mich plötzlich wieder ein. Durch den Schock, dass Elsa so plötzlich vor meiner Tür steht bin ich zwar etwas wacher geworden, aber jetzt verflüchtigt sich alles wieder und ich bin noch kraftloser als vorher. Sie nicht mir noch einmal zu und verlässt mein Haus mit einem schüchternen Lächeln, dass in mir ein warmes Gefühl auslöst. Während ich ihr noch hinterher sehe, wie sie die Lichtung verlösst, bildet sich meine Tür neu. Mühsam schleppe ich mich ins Bett und bin noch eingeschlafen, bevor mein Kopf das Kissen berührt.

ELSA

Ich mache mich auf den Rückweg zum Schloss. Und ja, ich mache mir Vorwürfe ohne Ende, wieso ich überhaupt losgegangen bin. Wäre ich schon von Anfang an im Schloss geblieben, hätte ich Jack nicht so angefahren. Aber nein, ich musste ja unbedingt nachsehen, was am See los ist und habe mal wieder nur an mich selbst gedacht, als ich einfach in das Haus marschiert bin. Natürlich habe ich die dunklen Schatten unter Jack's Augen erst viel zu spät bemerkt. Oder, dass seine sonst so wachen Augen matt und müde waren. Nein, Königin Elsa denkt mal wieder nur an sich selbst. Ich passiere das Schlosstor. Hoffentlich hat Jack nichts ernstes. Er kann doch von dem Haus nicht so fertig sein, oder? Nein, ausgeschlossen. Jack ist zu stark, als dass ihm so etwas so zusetzen kann. Oder liegt es an seine Sprung in das Buch. Vielleicht hat ihn das doch mehr aus gelaugt, als er dachte. Aber wieso mache ich mir hier überhaupt Gedanken über ihn?! Ich mag in ja nicht einmal. Er hilft mir nur bei meinem Problem. Doch egal, was ich mir einzureden versuche, die Sorge bleibt.

In meinem Zimmer angekommen lege ich mich ins Bett und Schafe wundersamerweise gleich ein.
Ich bin wieder sechs Jahre alt und spiele mit Anna in großen Saal. Sie wollte dass ich es schneien lasse und jetzt ist der ganze Raum zugefrorenen. Ich kenne diesen Traum. Es ist der Altbekannte Albtraum, bei dem ich Anna verletze und sie danach zu den Kobolden gebracht werden muss. Ergeben überlasse ich mich dem Albtraum. Je eher ich aufgebe mich dagegen zu wehren, desto eher kann ich aufwachen. Mittendrin aufzuwachen habe ich noch nie geschafft. Der Albtraum nimmt seinen Lauf. Panik fährt in meine Glieder, als Anna von einem Eisblitz getroffen wir und zu Boden fällt. Normalerweise kommen jetzt Wachen herein herein und helfen Anna, aber nicht heute. Dieses mal fällt Anna zu Boden und niemand kommt um ihr zu helfen. Ich renne zu ihr und wir sind plötzlich wieder so alt wie sonst. Anna bleibt reglos liegen. Ich versuche ihr zu helfen, aber vergebens. Ihre Atemzüge werden flacher ,bis sie schließlich ganz verstummen. Ich schreie und flehe zu Gott, dass er sie mir nicht nehmen gekannt,  aber nichts hilft. Anna stirbt in meinen Armen.
Irgendwann wache, ich von meinen eigene Schreien schweißgebadet auf.

Jelsa - Wie Eis und Schnee Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt