Weihnachtsspezial

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Merry Christmas!

Der warme, süße Duft von Zimtsternen umschmeichelt mich und dringt in meinen Traum.
Wohlich seufze ich und öffne die Augen, doch was ich sehe ist alles andere Weihnachtskekse.
Zwei kugelrunde gelbe Augen starren mich abwartend an, blinzeln einmal und fixieren mich unbeirrt weiter.
Erschrocken rutsche an das Kopfende, während ich gleichzeitig neben dem Bett, nach meinem Stab taste.
Von der hastigen Bewegung herunter gefegt richtet sich das Wesen zu Tode erschreckt auf und starrt mich stocksteif an.
Erst jetzt fällt mir auf, wie es während des Falls gebimmellt hat.
Ein Wichtel.

Der kleine Elf mit der glöckenbewährten Zupfelmütze versteckt sich schützend hinter einem silbernen Tablett auf dem offensichtlich ehemals die Zimtsterne lagen. Diese liegen jetzt quer durch das Zimmer verteilt auf dem Boden.
Der Anblick, der im Raum verstreuten Kekse, lässt mich innehalten und in Gedanken versunken meinen Stab sinken lassen.
Aber... Wie?
Es ist nämlich weder eines der Zimmer aus Elsas Schloss, noch meines in meinem Eishäuschen.

Nein, ich bin zu Hause.
Zu Hause bei North, Sandy, Bunny und Tooth, am Nordpol.

Der kleine verängstigte Elf traut sich langsam hinter seinem Schild hervor und beginnt sofort emsig das verstreute Weihnachsgebäck einzusammeln.
Ein dicker Schal um seinen Hals und Handschuhe schützen ihn vor der eisigen Kälte, die in meinem Zimmer herrscht.
Bewundernswert, dass er sich trotzdem getraut hat mich so lieb zu wecken. Normalerweise sind sie bei weitem nicht so eifrig.
Doch aus dem zu schließen, wie oft er sich zu mir umdreht, um sicher zu gehen, dass ich ihn nicht gleich schockfroste, hat er höllische Angst vor mir.
Wie gesagt, bewundernswert.
Doch heute bin ich gut gelaunt und lege meinen Stab demonstrativ zur Seite um ihm beim Aufsammeln der Kekse zu helfen.
Denn eines ist mir eben aufgefallen.
Heute ist der 24. Dezember.

-🎄-

Elsa ist da.
Das ist der erste Gedanke, als ich mein Zimmer verlasse.
Es ist für mich glasklar, dass sie da sein muss.
Arendell und das Amulett rücken in weite Ferne und es erscheint unwichtig was einmal war.
Es ist ein Gefühl ihrer Nähe, das sich in mir meldet. Ich spüre ihre Anwesenheit in der Luft, die heute sind viel klarer und magischer ist. Im Boden, der in seinen Tiefen eisige Kälte bewacht. Und in den Fenstern,  die mit den schönsten Eisrosen bedeckt sich, die man sich nur vorstellen kann.
Sie ist da, bei mir.
Ein unverrückbare Tatsache.

Der Weg zu Speisekammer wird von dem Geruch nach Zimt und Tannen geprägt und als ich durch die schwere Holztür trete, scheint die Weihnachtsstimmung mich fast zu erschlagen.
"Wow", hauche ich beeindruckt.
North hat sich mal wieder selbst übertroffen.
Aber was habe ich auch anderes erwartet? Schließlich bin ich im Haus des Weihnachtsmannes und das an Heiligabend.
Überall im Saal sind Kerzen verteilt und entzündet, sodass sie einen angenehme Atmosphäre verbreitetn. Auf dem Esstisch steht ein riesiger geschückter Adventzkranz dessen dicke rote Kerzen alle samt brennen.

Doch der ganze Raum wird von dem gigantischen Weihnachtsbaum dominiert, der hinten an der Wand lehnt. Er stellt die großen, von der Decke hängenden Zuckerstangen in den Schatten und lässt die vielen verteilten Weihnachtsgestecke blass wirken.
Seine Kerzen lassen die tausend bunten Kugeln funkeln und der Stene auf seiner Spitze macht einem echten Konkurrenz.
Ich hätte mich nicht gewandert,  wenn gleich ein Engel persönlich heringeschebt kommt um mir Frohe Weihnachten zu wünschen, würde es mich nicht im geringsten wundern.
Doch in diesem Moment kommt tatsächlich ein Engel heringeschwebt.
Und zwar nicht irgendein Engel, sondern mein Engel.

Elsa betritt lächelnd den Raum und geht zielstrebig auf den Tisch zu, um sich neben Bunny zu setzen. Ich habe die anderen bis eben nicht einmal bemerkt.
Dafür bemerke ich, dass ich immernoch in der Tür stehe und sie anstarre.
Heute ist sie noch schöner als sonst. Die roten Beeren des Stechpalmenzweigleins in ihrem Haar  sehen wunderschön aus und passen perfekt zu ihrem roten Kleid, dass sie mit einem Muster aus Eis besetzt hat.

Jelsa - Wie Eis und Schnee Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt