ELSA
"Kronprinz Ash von Lockwood und seine Schwester Lucy von Lockwood.", verkündet der Hofmarschall unablässig die Namen der eintreffenden Gäste.
Anna und ich stehen vor dem Thron und begrüßen besagte Eintreffenden höflich. Gerade knickst Lucy vor mir und Ash küsst meine Hand.
"Es ist mir eine Ehre euch zu besuchen.", meint er höflich.
"Die Ehre ist ganz meinerseits. Ich habe von der Verlobung eurer Cousine gehört. Da sie heute leider nicht kommen kann frage ich euch an ihrer Stelle. Gefällt ihr die Verbindung?", betreibe ich höflich Konversation und stelle die erwarteten Standartfragen. Da bricht Ashs Fassade und er antwortet persönlich und ehrlich. Der betont Höfliche Teil ist also vorbei.
"Sie kann ihn nicht leiden. Prinz Caspian ist arrogant und machtgierig. Ich hätte ihr so sehr gewünscht jemand nettes zu heiraten, aber unser Onkel hat da andere Pläne." Seufzend blickt Ash zu seiner Schwester, welche seine Ausführungen ergänzt.
"Aber wir arbeiten daran, dass unser Onkel seine Meinung noch ändert und sie sich selbst aussuchen kann, wen sie heiraten möchte.", lächeld sieht Lucy mir in die Augen. Ich mag die beiden. Aus der ganzen Adelsgesellschaft sind sie mit die Freundlichsten. In den letzten Jahren hat sich zwischen uns fast etwas wie eine Freundschaft oder zu mindest eine Allianz aufgebaut. Auf Bällen treffen wir und oft und unterhalten uns. Sie sind wirklich nett, haben nur leider die Falsche Familie erwischt. Die Lockwoods sind größtenteils darauf aus, ihren Einfluss zu vergrößern. Ihr hoffe, dass Ash und Lucy ihren Partner selbst wählen können.
"Elsa, der Saal ist wunderschön hergerichtet.", holt mich Lucy aus meinen Gedanken zurück.
"Dankeschön "
"Hast du das alles alleine gemacht. Also ich meine, bleibt das nur wegen dir so?", fragt Ash.
"Ja, aber ihr wisst doch, was ich kann."
"Ja schon, aber ich habe es mir nicht so...groß vorgestellt."
"Blindon meinte, ich sollte zeigen, dass ich keine Gefahr für andere darstelle.", erkläre ich den Beiden.
"Das hast du auf jedenfalls geschafft. Es ist grandios.", die Geschwister sehen sich anerkennend im Raum um. Leider entdeckt sie dabei ein anderes Adelshaus und winkt sie beiden zu sich.
"Ich glaube wir müssen weiter. Wir sehen uns später?"
"Bestimmt.", antworte ich auf Lucy's Frage und wende mich dem nächsten Gast zu.JACK
Ich fliege zum Schloss und lande vor dem großen geöffneten Portal.
"Wie ist ihr Name?", fragt mich ein Mann in Rüstung. Ich glaub es nicht! Das ist ja Doof! Eine der beiden Palastwachen, die mich in meiner Zelle abgeführt haben.
"Ich glaube wir kennen uns schon.", antworte ich der Blechbüchse. Erstaunlich dass dieser Spargeltatsan das Gewicht der Rüstung überhaupt tragen kann.
"Und ich glaube, dass sie auf dieser Veranstaltung nicht erwünscht sind.", entgegnet Doof spitz.
"Na dann schau doch mal nach, ob ein 'Jack Frost aus dem Hohen Norden' mit auf der Liste steht, die du da so pflichtbewusst hältst."
Misbilligend sieht er erst mich und dann die Liste an. Sein Gesichtsausdruck ändert sich allerdings schlagartig, als er offensichtlich meinen Namen findet.
"Von der Königin höchst persönlich....Ehrengast...Prinz..", nuschelt der schmale Ritter entsetzt.
"Ich...euer Hoheit...Folgen Sie mir bitte.", stammelte er und geht dann eiligen Schrittes los. Die Rüstung müsste mal geölt werden, denn es quietscht zum gotterbarmen. Also für eine Überraschungsangriff ist Doof nun wirklich nicht zu gebrauchen. Er ist wohl eher...Dosenfutter.
Der rostige Ritter führt mich durch verschiedene Gänge und liefert mich schließlich bei einem dicken Mann im Frack ab. Die beiden wechseln ein paar Worte bist Quitscheisen sich mit einer letzten, lauten, Verneinung entfernt. Der Frackträger deutet mit dem Kopf auf ein weiteres großes Portal, das sich sofort öffnet. Dann geht er vor mir in den Raum, aus dem schon lautes Stimmengewirr zu hören ist. Mit einem Stimmvolumen, dass ihr ihm im Leben nicht zugetraut hätte übertönt er die Menge und kündigt mich an.
"Prinz Jack Frost aus dem hohen Norden."
Wie jetzt? Ich bin der einzige Adelige aus dem hohen Norden und nicht mal Kronprinz? Wie unlogisch ist das denn?
Innerlich kopfschüttelnd betrete ich den verschneiten Saal. Einige Augenpaare der bunten Adeligen Mischung sehen in meine Richtung und unterhalten sich darauf hin angeregt.
I love to entertain you, kann ich dazu nur sagen. Aber wo ist Elsa nur?
Suchend lasse ich den Blick durch den Raum schweifen. Da! Sie steht auf etwas erhöht vor dem Thron und sie sieht umwerfend aus! Wie ein Schneeengel in einem Kleid aus einen gefrorenen Nachthimmel. Ihr Anblick raubt mir en Atem und ich bleibe wie angewurzelt stehen. Auch sie sieht in meine Richtung und scheint, soweit ich das über die Entfernung beurteilen kann über mein Aussehen nicht enttäuscht aus. Natürlich habe ich mich umgezogen und trage nun eine selbst kreierten dunklen Anzug. Unter den anderen Adeligen falle ich eigentlich nicht auf, jedoch sieht Elsa mich im Moment so an, als wären wir die Einzigen im Saal. Der Schnee fällt schneller.
Hastig löse ich mich aus meiner Erstarrung und gehe zu ihr. Vor mir redet noch noch eine andere Prinzessin mit Elsa, doch sie verabschiedet sich schnell von ihr und kommt ein paar Schritte auf mich zu. Ich nehme ihre Hand und plaziere einen Kuss darauf. Irgendwo habe ich mal gehört, dass ein Handkuss an solchen Ereignissen angebracht ist. Als ich ihr wieder in die Augen sehe sind ihre Wangen leicht gerötet und ihr Blick glücklich.
"Ich freue mich Eurem Fest beiwohnen zu können.", fahre ich höflich fort. Ihr lächeln wird breiter.
"Jack. Du bist hier."
"Das habe ich dir doch versprochen."
Ein Räuspern erregt meine Aufmerksamkeit und erst jetzt bemerke ich das Mädchen im roten Kleid neben Elsa.
"Und ihr müsst Prinzessin Anna sein. Ich gebe auch ihr eine flüchtigen Handkuss.
"Freut mich eure Bekanntschaft zu machen.", vollenden ich meinen (hoffentlich) Standesgemäßen Auftritt.
"Du bist also Jack Frost, der erste Junge, der meiner Schwester den Kopf verdrehen konnte."
Ich bin also ihr erster Freund. Und sie hat ihrer Schwester von mir erzählt! Anna gefällt mir.
Schockiert sieht Elsa zu Anna.
"Ja, der bin ich."
"Und du hast die selben Fähigkeiten wie sie?"
"Ja."
"Und...", wir werden nie erfahren, was Anna in diesem Moment sagen wollte, denn ein kleiner Schneemann kommt durch die Menge auf uns zu gewatschelt. Gerade, als er die letzte Reihe Menschen zwischen ihm und uns durchbrochen hat Ruft er "Jack Frost!" aus und umklammert meine Beine. "Hi, ich bin Olaf und ich liebe Umarmungen." Na gut. Irgendwie niedlich ist er schon.
Vorsichtig löse ich die Ästchen von meinen Beinen, hocke mich hin und schenke ihm eine richtige Umarmung. Das hat er sich dafür, dass ich das letzte mal so unfreundlich zu ihm war, verdient. Olaf quietscht auf und sieht mich aus großen Augen an, als ich ihn wieder loslasse.
"Dich mag ich.", meint er plötzlich. "Heiratet du und Elsa jetzt?" Korrigiere. So niedlich ist er doch nicht.
"Nein, wir heiraten nicht.", antworte ich ihm.
"Schade", jetzt sieht er wiklich traurig aus.
"Sag mal Rübennase," meine ich aus einem Impuls heraus, "Du hast aber deine Geschwister und Marschmallow zu Hause gelassen, oder?"
"Ja! Ich habe mich genau an das gehalten, was Elsa gesagt hat.", antwortet er stolz.
"Toll.", bestätige ich, "Das hast du sehr gut gemacht. Wie wäre es, wenn du dich ein bißchen mit den Leuten da hinten unterhälst.", schlage ich vor und deute auf ein Mädchen und einen Jungen, die gerade sehr unglücklich in einer Unterhaltung aussehen. Olaf könnte sie daraus erlösen.
"Und umsichtig und Schneemanfreundlich ist er auch!", höre ich Anna begeistert zu Elsa flüstern und kann mir das Lächeln nicht verneifen.
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Jelsa - Wie Eis und Schnee
FanfictionTEIL 1: Jelsa - Wie Eis und Schnee TEIL 2: Jelsa - gefrorener Kuss Wie geht es mit Elsa weiter? Niemand kann sofort so tief verankerte Ängste ablegen und natürlich hat Elsa immer noch mit ihnen zu kämpfen. Doch wie passt Jack Frost in die ganze Ges...