Los lassen

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Heute gibt es ein extra Kapitel, weil Jack Frost das erste mal in diesem Jahr bei mir war! Es hat geschneit und das nicht wenig. Yey!❄☃ Vielen Dank Jack. Wir glauben an dich!

-❄-

"Das ist Jack. Jack Frost"

Jetzt erkenne ich ihn wieder. Es ist tatsächlich Kristoff, der mit Anna und dem Rentier so fröhlich mit am See war. Momentan hingegen schaut er uns nur verdutzt an.
Vielleicht sollte ich den ersten Schritt machen. Mit meinem Stab so unbedrohlich wie möglich in der linken Hand gehe ich auf ihn zu und Strecke ihm meine Rechte entgegen. Er nimmt sie sogar und schüttelt sie fest.
"Hallo Kristoff."
"Schön dich kennen zu lernen.", erwiedere er mit tiefer freundlicher Stimme und bringt sogar ein Lächeln zustande.
"Ich habe schon viel von dir gehört."
"Ach wirklich?", frage ich mit eiem Blick auf Elsa, die nur mit roten Wangen, ergeben die Schultern hochziehen und einfach hinreißend lächelt.
"Ja, aber nur gutes." Er macht eine kurze und schaut mit den Augen zwischen Elsa und mir hin und her. "Gut...Dann lasse ich euch mal wieder alleine.", schließt er unser kurzes kennenlernen.
Doch plötzlich schnappe ich von seinen Gefühlen einen aufwallenden Beschützerinstinkt auf und noch im selben Moment flüstert er mir im vorbeigehen etwas zu.
"Wenn du ihr das Herz brichst bekommst du es mit mir zu tun."
Damit geht er weiter und lächelt Elsa noch einmal zu.
Obwohl er mir gedroht hat, finde ich Kristoff sympatisch. Es ist ja auch nicht so, als würde ich mir vornehmen mit Absicht Elsas Herz zu brechen. Ich glaube nicht mal, dass ich sie einfach so alleine lassen könnte.
Was ist, wenn du wieder nach Hause gehst? Flüstert eine Stimme in meinem Kopf bedrohlich. Dafür werden wir eine Lösung finden. Antworte ich mir selbst entschlossen.

Elsa schließt zu mir auf.
"Was hat er zu dir gesagt?"
"Nichts wichtiges."
"Er hat dich gewarnt, oder?"
"Wovor?", spiele ich den Unwissenden.
"Vor mir. Dass ich unberechenbar bin, stimmt's." Hä?
"Was? Wieso sollte er das?"
"Weil...", verlegen schaut sie nach unten, "...Ich eventuell vor einem Jahr das Königreich eingefroren habe...?" Was?!
"Das hast du geschafft? Nur die Stadt oder auch das Umland?"
"Alles.", meint sie kleinlaut.
Krass.
"Wow. Respekt. Unglaublich was alles in dir steckt!", sage ich nicht ohne Bewunderung. Und das meine ich auch so. Das Land ist riesig. Man muss schon wissen was man tut, um das alles hinzubekommen.
"Ehrlich?", fragt sie erstaunt und sieht mir verwundert in die Augen.
"Du bist jetzt nicht enttäuscht oder hast jetzt Angst vor mir?"
Darauf muss ich lachen.
"Ich soll jetzt Angst vor dir haben und enttäuscht sein? Elsa, was meinst du wie lange es gedauert hat, bis ich meine Kräfte vernünftig anwenden konnte. North hat immernoch  mindestens einmal im Monat einen Wutausbruch, weil ich wieder irgendwas ausversehen eingefrohren habe. Einmal ist der ganze Flur mir eingefroren, als in meinem Zimmer geschlafen habe und irgendwas geräumt habe. Bunny ist darauf ausgerutscht und durch den ganzen Gang geschlittert, bis North ihn gebremst hat. So lagen beide auf dem rutschigen Untergrund und konnten nicht aufstehen weil es so glatt war. Von dem Tumult bin ich natürlich aufgewacht und hatte den Lachanfall meines Lebens. Stell dir ein Känguru und einen riesigen Russen auf Glatteis vor. Unter schlimmsten russischen Beschimpfungen auf mich haben beide verzweifelt versucht aufzustehen, erfolglos versteht sich. Wie Bambi auf dem Eis. Einfach zum schießen. Seit dem gehen weder Bunny noch North vor meinem Zimmer entlang, wenn der Verdacht besteht, ich könnte darin sein."
Nur von dem Gedanken an diese Episode muss ich lachen und Elsa stimmt mit ein.
"Was ist Bambi?"
"Oh, entschuldige. Manchmal vergesse ich wo ich bin. Bambi ist die Hauptfigur aus einem Disney-Film." Auf ihren verständnislos en Blick hin erkläre ich weiter. "Das sind bewegte Bilder auf einer Scheibe wie... warte ich zeigst dir. Bleib hier stehen."
Sie tut wie ihr geheißen und ich gehe ein paar Schritte nach vorne und lasse eine durchsichtige Glasplatte mitten im Gang erscheinen.
Dann stelle ich mir so gut es geht die entsprechende Szene aus Bambi vor und versuche sie in milchig Eis zu verwandeln. Um die Figuren zu Bewegen lasse ich neues Eis entstehen und nehme altes weg. Es sieht tatsächlich fast wie Fernsehen aus. Jetzt präsentiere ich Elsa mein Werk und versuche die Szene so gut es geht aus meinem Gedächtnis ablaufen zu lassen. 
Elsa atmet erstaunt ein und geht näher an meinen Eisbildschirm heran.
"Und so etwas habt ihr bei euch zu Hause?", fragt sie bewundernd.
"Ja, so ähnlich. Verstehst du jetzt was ich meinte?"
"Ja."
"Sehr gut. Elsa, es ist keine Schande seine Fähigkeiten nicht gleich kontrollieren zu können. Wir arbeiten daran und ab jetzt schämst du dich nie wieder dafür, wer du bist, ok?"
"Ok."
"Gut. Dann lass uns mit dem Üben anfangen. Wo geht es lang? Ich habe keinen blassen Schimmer wo in diese verwinkelten Schloss wir sind."
Lachend entgegnet sie "Wir müssen nur noch zweimal links und dann den Flur entlag."
Und gesagt getan sind wir schon fast am Ziel.

---

"Wie soll es denn überhaupt aussehen?", frage ich, während ich den Ballsaal inspiziere.
"Hm... Ich weiß auch nicht vielleicht..."
"

Halt!", stoppe ich sie spontan. "Ich habe eine bessere Idee."
Fragend schaut sie mich an.
"Lektion Nummer 1: Vorstellungen umsetzten. Verwandelt den Raum in das, was du dir vorstellst. Du musst keine Angst haben, dass etwas passieren könnt. Ich bin ja da, falls etwas passieren könnte und die Tür habe ich", schnell schwenken ich meinen Stab in besagte Richtung und lasse eine. Zentimeter dich Eisschicht entstehen, "Jetzt versiegelt. Es kann uns also niemand stören."
Elsa bekommt rote Wangen und dann wird auch mir der Sinn meiner Worte klar.
"Argh, so meinte ich das nicht, sondern eher, ach du weißt schon." Hilflos wedele ich mit dem Armen. Nach der Eisfläche zu schließen, auf der sie steht hat sie zwar verstanden, was ich meinte, aber definitiv noch andere Gedanken. Möglicherweise unzüchtige... Lächeln sehe ich auf den besagten Boden und als ihr Blick meinem folgt verstärkt sich die Röte in ihrem Gesicht, was sie noch süßer aussehen lässt, als sie sowiso schon tut. Einige Strähnen haben sich aus ihrem Zopf gelost und hängen ihr ins Gesicht, was zusammen mit dem funkelnden in dem blau ihrer Augen, das Verlangen in mir auslöst, ihr über die glühenden Wangen zu streichen. Und vielleicht noch mehr ... Plötzlich kichert Elsa und blickt belustigt auf meinen Stab. Als ich in dir Richtung sehe, spüre ich auch in meine Wangen Hitze steigen. Um den kompletten Stab hat es so stark angefangen zu schneien, dass sich schon eine ganze Schneewehe gebildet hat.
Das ist mir ja ewig nicht mehr passiert...
Mit einer Handbewegung meinerseits verschwinden die Flocken und ich lächele Elsa verlegen an.
"Das ist aber nich allein meine Schuld. Mit deinen roten Wangen, solltest du verboten werden. Du bringst mich aus dem Konzept." Daraufhin sieht sie mir so sonderbar in die Augen, dass mir Wärme aus dem Bauch bis in die Zehenspitzen steigt und ich Schwierigkeiten habe, mich darauf konzentrieren, wo wir gerade sind. "Wo waren wir noch gleich....? Ach ja! Ok, lass einfach los. Stell dir den Raum so vor, wie er werden soll und lass es raus. Keine Sorge, es wird nichts schlimmes passieren."
Darauf ernte ich nur einen skeptischen Blick. Ich seufze.
"Probier es einfach. Oh! Und mach am Anfang die Augen zu, das hilft."
Dann gehe ich einige Schritte rückwärts und stelle mich an den Rand des Saales. Von hier aus kann ich sie gut beobachten,  gebe ihr aber auch genug Raum für sich. Einen Moment steht sie so mit geschlossenen Augen in der Mitte, bis sie die Hände hebt und daraus blaue Magie fließen lässt. Es fängt an zu schneien und der Boden friert zu. Einen Moment bin ich an die Eisfläche erinnert, in die meine Schwester damals eingebrochen ist, aber ich schiebe de Gedanken zu Seite. Jetzt ist nicht der passende Moment, um sich damit zu befassen. Später.
Glänzende Kronleuchter bilden sich an der Decke und Tische und Stühle aus Eis schieben sich aus den Boden wie Bäume. Die Wände bedecken sich mit Eisblumen und Teller in Form von Schneeflocken gesellen sich zu den Tischen. Eine leichte Brise weht durch den Raum und lässt Elsa wie einen Engel erscheinen.
"Wunderschön.", hauche ich und gehe auf sie zu bis ich direkt vor ihr stehe.  "Das hat du sehr gut gemacht.", flüstere ich ihr mit rauer Stimme zu.
Sie öffnet die Augen und sieht sich ihr Werk an. Darauf hin empfange ich einen Stich de Traurigkeit und Schuldgefühle.
"Hey, was ist denn los?", frage ich vorsichtig und sehe ihr in die traurig drein blinkenden Augen.
"Nichts.", kommt die gemurmelte Antwort.
Ich möchte Sie aufmuntern und durchbreche aus einem Impuls heraus die geschlossene Scheedecke um eine Schneeball zu formen.
"Möchtest du einen Schneemann bauen?", frage ich in der Hoffnung,  dass sie darauf anspringt. Doch es war genau die falsche Frage, denn sie erstattt erst und sieht mich nur entgeistert an bis sie plötzlich aufgelöst zur Tür stürmt. Schneller als ich reagieren kann löst sie die eisige Versiegelung auf und flüchtet hinaus. Die Welle aus Schuldgefühlen, Angst und Verzweiflung lässt sie hingegen bei mir alleine zurück.

Jelsa - Wie Eis und Schnee Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt