Royal #8

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18.09.2016 ; 20:00 Uhr

~Ich freue mich so, dass die Geschichte bis jetzt gut ankommt, danke :) <3

Karolina

Mit langsamen Schritten ging ich auf Prinz Jonathan zu, der mich nicht mehr belustigt, sondern auf einer Art und Weise verletzt anguckte. "Bitte kommen Sie rein" seine Augen flehten mich gerade dazu an, sofort auf ihn zu zu rennen, und endlich die Blicke von den vielen Leuten von uns zu reißen.

Anstatt mich noch einmal umzudrehen, hob ich meinen Kopf und redete mir wahrscheinlich selber Stärke ein, und ging an Jonathan vorbei in eine kleine Goldgrube. Sein Zimmer war so groß wie unsere ganze Wohnung und fast alles, was ich sah, war aus reinem Gold. Als ich das laute schließen der Türen hörte, drehte ich mich zu dem Prinzen, der sofort ein wenig in sich zusammen sackte. Seine vorher gestraften Schultern sanken runter, und seine feste Miene ging zu einem kaputten Gesichtsausdruck über. "Miss Baskin, dachten Sie wirklich ich würde Sie hier rein bitten, und gegen Ihren Willen mit ihnen schlafen?" "ja" ich sprach leise und versuchte mit meinen Händen meine Brust zu verdecken, was er sofort bemerkte, und an mir vorbei zu seinem Schrank ging. "Es krängt mich, das Menschen so von mir denken" aus seinem großen Schrank suchte er einen schwarzen Pullover raus und reichte ihn mir "danke". Ich nuschelte leise, und bekam wie sonst eigentlich immer, kein einziges Wort selbstsicher herraus. "Ich wollte Sie lediglich aus dieser Situation raus holen, und ihnen etwas zum anziehen geben, da die Wachen von ihren freien Auftreten abgelenkt werden" seine Stimme war dunkel und rau, und jetzt erst fiel mir auf wie viele Tattoos seine nackte Brust zierten, die meisten davon waren Englische Aushängeschilder, wie das Riesenrad, der Big ben und die Tower Bridge. Ein Prinz, der sein Land liebte. "Ist es normal, das jemand in Ihrem Zimmer sein darf?" unsicher guckte ich hoch zu seinem Gesicht, was in den Zeitungen immer viel Markanter und makelloser aussah. Er hatte braune Haare, die ihm gerade wild auf dem Kopf lagen und helle blaue Augen, die seine gebräunte  Hautfarbe unterstrichen. "Ich fürchte Sie sind nicht der erste Mensch, ich habe öfters mal Besuch, auch von dem Personal, ich spreche gerne mit den Leuten" überrascht lachte ich leise und zog mir schnell den gut riechenden Pullover über den Kopf, der mir wie eine große Jacke von meinem Dad, über die Schultern fiel und mich beinahe verschluckte. "Es tut mir sehr leid, dass ich Sie nicht für den Prinzen gehalten habe" Jonathan lachte und hob eine blaue Sporthose von dem Boden auf und zog sie sich über seine Hüften . "Wissen Sie, ich hatte eine sehr anstrengende Woche und musste viele falsche Emotionen rüber bringen, da war es recht amüsant mal für seine wahre Haut missverstanden zu werden" "warum reden Sie so?" fragend zog Jonathan die Augenbrauen hoch und zeigte auf einen Stuhl, und setzte sich selber auf sein großes Bett. "Wie denn?" "Ich kann verstehen, dass Sie eine gewählte Aussprache haben müssen, aber Sie reden nicht wie ein 23 Jahre alter Mann, sondern wie ein Politiker" wieder lachte der Prinz und stützte sich mit seinen muskulösen Armen auf seine Beine ab. "Ist ein Prinz nicht so etwas wie ein Politiker? Ich bin es nicht gewohnt, eine Art von Sprache zu führen, die wahrscheinlich die meisten Jungen Menschen sprechen, aber warum sollte ich es beherrschen?". Ich überlegte kurz, doch eigentlich gab es auf die Art von Frage, immer nur die eine Antwort "wenn man immer hinterfragt, warum man etwas machen oder können sollte, wird man niemals zu etwas neuen kommen. Sie Sind der spätere Herrscher des Landes und sehen nicht mal einen Grund dazu, unsere Sprache zu kennen, Sie sollten uns nahe sein, und nicht über uns stehen wollen". Erst huschte ein böser Ausblick über Jonathans Gesicht, doch dann wurde es weicher. Seine blauen Augen trafen wieder auf meine "ich bin kein Herrscher, ich bin egoistisch und lebe meistens nur für mich, ich wäre kein guter Beschützer" vorsichtig stand ich auf, und guckte auf meine Hausschuhe, die in diesem Raum wie Müll aussahen. "Für sich Leben ist kein Egoismus, wären Sie kein Beschützer eure Königliche Hoheit, dann würden Sie nicht eine Frau in ihr Zimmer lassen und ihr ein Oberteil geben. Ich bitte um Entschuldigung, aber ich fühle mich hier nicht wohl" nickend stand Prinz Jonathan auf und guckte kurz an mir runter, was mir einen roten Kopf verschaffte. "Warum fühlen Sie sich nicht wohl?" "Ich empfinde es als unmenschlich, einen Menschen 'eure königliche Hoheit' nennen zu müssen, oder eine Mann durchlaufend so ausgesprochen höflich anzusprechen, weil ich Angst haben muss, dass Sie über dem Gesetz stehen. Ich fühle mich unwohl, weil ich nicht an Könige, Präsidenten und Bürgermeister glaube" verwundert, aber nicht verletzt, guckte Jonathan mich an und runzelte nachdenklich seine Stirn. "In welcher Form glauben?" "Ich glaube nicht, dass Menschen über anderen stehen, ich glaube nicht an Demokratie, Monarchie, noch an jede Art von Rechts System, ich glaube an Freiheit, an etwas unmögliches".

Jonathan

Mit diesen Worten drehte sich Karolina von mir um und öffnete die Türen, worauf hin Mister Baskin sie sofort in Arm nehmen wollte, sie jedoch seinen Arm weg schlug und mit erhobene Kopf davon ging.

War Freiheit etwas unmögliches geworden?

Überfordert mit meinen eigenen Gefühlen setzte ich mich an meinen Laptop und tippte im Internet das Wort Freiheit ein.

Freiheit

Freiheit wird in der Regel als die Möglichkeit verstanden, ohne Zwang zwischen unterschiedlichen Möglichkeiten auswählen und entscheiden zu können.

Der philosophische Freiheitsbegriff befindet sich nicht nur ständig in Diskussion und damit in einem permanenten Wandel, sondern umfasst gleichzeitig psychologische, soziale, kulturelle, religiöse, politische und rechtliche Dimensionen und gehört damit zu den zentralen Begriffen der menschlichen Ideengeschichte. (Quelle: Wikipedia)

Royal Blood #wattys2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt