Royal #39

6.4K 279 5
                                    

29.12.2017 ; 21:34

~Kriegen wir dieses Buch wohl auf mal in die Top 10 ? :D

Jonathan

Nachdem Valentin mich nach zwei Durchgänge gnadenlos vernichtet hatte, ging ich Richtung Aufzüge und dachte kurz daran runter zu Karolina zu gehen, doch das würde zu viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen und ich will sie nicht bedrängen. "Auf ein Wort, mein Prinz?" neben mir tauchte Hendry auf, drückte für mich auf den Aufzugsknopf und zerrte mich quasi hinein. "Nur weil wir befreundet sind, darfst du mich nicht anfassen", sagte ich scherzend, wobei mein Lächeln aber sofort verblasste, als ich in Hendrys ernstes Gesicht sah. "Nur weil mein Vater tot ist, musst du jetzt nicht seinen Job übernehmen" genervt, bevor Whales überhaupt was sagen konnte, drückte ich den Knopf zu meiner Etage, doch Hendry drückte sofort auf den 'Stop' Knopf. "Es muss unglaublich schwer sein, seinen Vater zu verlieren, aber das gibt selbst dir nicht das Recht deine Aufgaben fallen zu lassen und dich komplett zu vergessen" wies er mich zurecht und ein wenig Recht musste ich ihm geben, ich habe mich gehen lassen, aber es war nicht nur irgendwer, der starb. "Ich bin wieder ich", sagte ich fast überzeugend, "gut, dann zurück zum Tagesplan".

"In einer halben Stunde hast du ein Pressetermin hier im Palast, in einer guten Stunde geht es dann für dich zu einem Meeting mit dem Sicherheitspersonal des Hauses, Stellen müssen neu verteilt werden, wo dein Vater nun weg ist. Danach ist direkt eine Anprobe für einen maßgeschneiderten Anzug für den Ball, wo ihre Majestät mitteilen lässt, dass du dir die Gästeliste anschauen sollst. Direkt nachdem die Termine erledigt sind, hast du einen Stunde andauernden Termin mit der PR-Beraterin und dann kommt das wichtigste für heute, dein Treffen mit der Ministerin um über die nächsten Schritte zu reden[...]. Nach den ersten drei Sätzen fing ich an Hendry Stimme auszublenden und dachte darüber nach, wie stressig jetzt erst alles werden würde, jetzt wo der Thron immer näher kam.

Karolina

"Oh" Realey drehte seinen Kopf schnell zum Fernseher und lief rot an, wie ich, wenn Jonathan vor mir stand "Realey?". Neugierig schaltete ich den Fernseher aus und drehte mich in Realeys Richtung, der lediglich weiter stur gerade aus sah. "Es ist okay, Relly", sagte ich leise und legte meine Arme um meinen ältesten Freund "ich hab alles versucht, aber ich kann einfach nicht anders", hauchte er aufgelöst, wo ich sah, wie eine Träne über seine Wange lief. "Das ist doch nichts Schlimmes, jeder sollte das mögen, was er mag" versuchte ich ihn aufzumuntern, doch darauf kam nur ein kühles Lachen von ihm. "So einfach ist das nicht, du fühlst dich so unverstanden und schuldig" "ich verstehe vielleicht nicht, wie es ist, das gleiche Geschlecht zu mögen, aber ich kenne meinen besten Freund und ich würde alles aufgeben, um ihn glücklich zu machen" selber fast am Weinen kuschelte ich mich an Realey, der dann anfing, an zu schluchzen und einen Arm um mich legte. "Bitte sag es keinem", flüsterte Realey leise, worauf ich nur nickte und ihn fest an mich zog. Niemals würde ich etwas zwischen uns beide kommen lassen, für mich war Freundschaft mehr als nur eine Bezeichnung für eine Verbindung. Es ist eine Art liebe, die so schwer zu beschreiben ist, dennoch spürt man sie im Herzen, wenn man daran denkt, wie gern man diesen Menschen hat. Freunde machen einen zu besseren Menschen, sie helfen dir, du zu sein. Natürlich können sie auch genau das Gegenteil davon tun, aber irgendwann wird jeder seinen eigenen kleinen Seelenverwandten finden, denn man mehr geben würde, als sich selber. In meiner Meinung ist die Eigenschaft tiefe Gefühle für eine Person zu hegen, auf einer Art und weiße, die keine körperliche Beziehung benötigt, sondern alleine den Charakter,  dass letztendlich schönste Geschenk an die Menschheit. Jeder, der mal einen Freund verloren hat, weiß wie weh es tut, weiß wie schwer es ist die Person nicht mehr zu lieben und einfach aus seinem Leben zu verbannen. Es ist bestimmt nicht bei jedem so, aber die Leute die einmal tiefe Freunde von mir waren, die werden nie wieder zu "normalen" Menschen für mich. Sie werden immer eine Sonderposition haben, egal wie nah wir uns noch stehen. Ich würde Liebe jederzeit für Freundschaft aufgeben, denn sie ist so wertvoll und unglaublich stark. Kein Mann, nicht einmal Jonathan, hätte die Macht mich von Realey zu trennen. Nichts und niemand. Auf Ewigkeit.

Zwei Uhren ticken zusammen, doch nur solange beide Uhren den großen und kleinen Zeiger schlagen hören.

Jonathan

Eigentlich war ich es gewohnt einen langen Arbeitstag zu haben, mit vielen wichtigen Personen ernste Gespräche zu führen, die Konzentration verlangen und auch den Zeitdruck, der immer herrschte, doch nun pochte mein Kopf, als würde man ihn mit einem Schraubenzieher durchbohren. "Geht es dir gut, Jonathan?", fragte mich die Ministerin von Großbritannien, Sarina Koslowski (Valentins Mutter). "Ja, ich danke dir für deine Zeit, wir sind heute einen großen Schritt weiter gekommen", antwortete ich höflich und verabschiedete mich von Sarina und rannte förmlich raus an die frische Luft.

Das Gefühl, das der Sauerstoff aus meinen Lungen raste, wurde immer stärker und das Schlagen meines Herzens immer schneller.' Ich glaube, ich kriege eine Panikattacke oder ein Burnout', dachte ich selber, weil ich keine Ahnung mehr hatte, wo ich war und was um Gottes willen ich hier tat. Mein Kopf war leer und schwarz, nur das stetige Pochen in meinem Kopf, versicherte mir, dass ich noch bei Bewusstsein war. Ich gebe mir wirklich mühe, den Alltag wieder normal zu gestalten, doch nur eine Woche nach dem Tod meines Vaters über die Thronfolge zu sprechen, bereite mir Panik und entsetzten. Es fühlte sich an, als würde meine Welt stehen bleiben, bei ihm und alle anderen drehten sich ohne uns weiter. Manchmal wenn einen der Halt verloren geht und man nicht weiß, wo man sich festhalten soll, wäre es so viel einfacher sich einfach fallen zu lassen.

Zitternd öffnete ich mein Handy und scrollte in meiner Kontaktliste zwischen Valentin und Karolina hin und her, ich wusste nicht, wen ich jetzt anrufen sollte. Vor nicht ganz so kurzer Zeit wäre das nie eine Frage gewesen, doch nun war da etwas, was mich von Valentin entfernte.

Karolina

In Realeys Armen guckten wir beide uns einen alten Film an, wobei wir kein Wort sagen, aber dennoch für einander da waren. Gerade als meine Augen langsam zu fielen, klingelte mein Handy laut und bei Jonathans Namen machte mein Herz einen großen Sprung. Ich würde jetzt so gerne dran gehen und seine Stimme hören, doch Realey brauchte mich, diesmal war er dran.

Jonathan

"Scheiße" verzweifelt wollte ich fast das Handy aus meiner Hand werfen, als Karolinas Mailbox ansprang und ich aushalten musste, wie sich langsam alles um mich herum drehte. "Jonathan" eine freundliche Stimme drang in meinen Kopf, doch meine Augen waren zu verschwommen, dass ich sehen könnte, wer vor mir stand. "Geht es dir gut?" die Stimme wurde besorgter, doch mein Kopf driftete immer mehr ab, sodass ich meinen Körper kaum noch spürte. "Evan, verdammt antworte" hörte ich jetzt eine zweite Stimme, die ich ohne nachzudenken Valentin zu ordnen konnte. "Ich kriege kaum Luft" versuchte ich zu sagen, doch meine Stimme brach immer wieder, bis ich schließlich merkte, wie etwas Schweres mich zu Boden zog. Das war definitiv keine Panikattacke mehr "ruf den Krankenwagen!" war das letzte, was ich hörte.  

Viel passiert oder ?  Vorschläge immer in die Kommentare, da freue mich immer :D 

Manchmal ist das Schicksal ein mieser Verräter

Royal Blood #wattys2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt