Royal #28

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10.07.2017 ; 20:38 Uhr


Karolina

Dick eingepackt in meinen Lieblings Pullover stand ich mit Realey am Herd und briet die Steaks, die wir planmäßig für das Grillen besorgt hatten, in einer der Pfannen der Villa. "Realey?" skeptisch darüber mich vielleicht zu täuschen, beobachtete ich, wie mein bester Freund seinen Blick nachdenklich auf den Rotschopf gerichtet hatte und blind das Öl neben den Herd schüttete. "Verdammt" gereizt sprang Realey einen großen Schritt nach hinten und sah sich wütend seine selbstgemachte Sauerei an . "Das kommt vom Starren" sagte ich lachend und schnappte mir das nah legendesten Tuch um das fettige Öl noch von dem teuren Boden zu bekommen. "Ich habe nicht gestarrt" "Nein, natürlich nicht" sarkastisch stupste ich ihn an, worauf hin sein Kopf wieder knallrot wurde, wie jedes mal, wenn er sich schämte. "Wenn das so weiter geht, denke ich bald noch du wärst Schwul" Gedankenlos ging ich zum Mülleimer um das Tuch weg zu schmeißen und sah dabei nicht, wie Realey hinter mir das Herz stehen blieb und die röte aus seinem Gesicht verschwand. "Was willst du eigentlich von mir?" aggressiv rammte Realey mich und ging wütend aus der Küche raus, wo ich verwundert stehen blieb und mich fragte, was das gerade bitte war.

Jonathan

Angespannt zog ich meine Jogginghose von meiner Hüfte und ignorierte Valentin, der sich stumm neben mir umzog und sich seltsam gegenüber mir benahm. Gerade wo ich mir trockene Sachen aus dem Schrank genommenen hatte und schnell ins Bad gehen wollte, wurde die Tür aufgerissen und zuerst fiel mein Blick auf Valentin, der mich ansah, nur nicht in mein Gesicht. Danach guckte ich zu der offenen Tür , wo Hawkings stand und mit mürrischen Gesicht den bereits bekleideten Valentin ansah. Als Realeys Augen langsam auf mich fielen, weiteten sie sich kurz und streiften meinen Körper entlang, bis er in meine hoffentlich eiskalten Augen traf. "Auch wenn wir zusammen hier sind, gehst du niemals ohne zu klopfen in mein Zimmer, ich bin immer noch" "Jonathan" unterbrach mich Valentin, wobei er das erste Mal seit einer langen Zeit meinen Vornamen aussprach. "Du bist Tattöwiert?" unglaubwürdig zeigte Realey auf meinen Oberkörper, der mehr Tinte zeigte, als Haut "raus, Hawkings!" gereizt verschwand ich in das anliegende Bad und zog mich komplett um, was zwar mein Wohlgefühl steigerte, aber noch lange nicht meine stetig sinkende Laune.

Karolina

Alleine und mit einer angenehmen Ruhe deckte ich den großen Glastisch, der direkt im Nebenraum der Küche stand und lächelte Whales an, der leise zu mir schlich und das erste Mal vor mir nur ein weißes Hemd trug, ohne das gewohnte Jackett und die Krawatte. "Miss Baskin" höflich nickte Whales mir zu und stellte sich gegenüber von mir und beobachte mich aufmerksam. "Jonathan mag sie sehr" sagte Hendry schmunzelnd und guckte so warmherzig, dass es mich an meinen Vater erinnerte. "Sie mögen ihn sehr, oder?", fragte ich ehrlich interessiert, und platzierte die letzte Servierte an ihren Platz "mir ist nicht erlaubt so etwas von mir zugeben" Wahles lächelte leicht und hielt kurz seine Hand an eine Schnur, die von seinem Ohr bis zu seinem Hemd ging zu "aber er ist wie ein Sohn für mich".

Am Abend saßen wir vier endlich zusammen am Tisch und aßen stumm und unter Anspannung zusammen, wo mir auffiel, dass Valentin versuchte Jonathan zu ignorieren, was dieser bei mir versuchte. Gerade als ich mein drittes Glas Wein trinken wollte, legte Realey laut seine Gabel auf dem Tisch ab und sah uns alle einen kurzen Moment an "das ist doch lächerlich" kopfschüttelnd guckte er zu Jonathan und grinste gespielt höflich. "Ich habe eben gesehen, dass du ein Tattoo von dem Big ben hast, fühlt man sich als Prinz, als würde der einem gehören?", fragte Realey spitz, was sogar Valentin ein kleines Lächeln entpuppte "nein, aber tatsächlich würde mir das gefallen" Jonathan grinste schief und schien kein Stück beeindruckt von Realeys Arroganz. "Nein, jetzt mal ehrlich, wie ist es so aufzuwachsen?" diesmal lag in Realeys Augen eine Ehrlichkeit, die ich oft bei ernsten Gesprächen bei ihm entdeckte "es ist schwierig" Jonathan nahm einen großen Schluck von seinem Wein und sah dann mir in die Augen. "Und wie haben sich eure Wege gekreuzt?".

Nach einem langen Gespräch, wo Valentin sich nach einer Zeit beteiligt hatte, haben wir den Abend mit viel Wein und noch mehr Essen ausklingen lassen und so standen nun Jonathan und ich in der Küche und räumte das dreckige Besteck in die Spülmaschine. "Was ist dein Lieblingsbuch?", fragte Evan und lächelte mich dabei kurz an, dass mein Herz wieder kurz stolperte. "Was ihr wollt" bei dem Gedanken an mein Lieblingsbuch fing ich an zu grinsen und freute mich, als auch Jonathans Gesichtszüge sich erhellten. "Shakespeare, warum ausgerechnet er?" "Wer kann schon sagen, warum genau ein Schriftsteller dich mitreißen kann, wie kein anderer", sagte ich ehrlich und merkte die Parallelen zu Jonathans Talent mich mitzureißen, wie kein anderer. "Ja, manchmal ist so etwas unerklärlich" wie ein offenes Buch konnte ich Jonathans gemischten Gefühle in seinem Gesicht lesen und wollte gerade etwas erwidern, als sein Blick so plötzlich verschlossen und kalt wurde, das ich Gänsehaut bekam, doch schnell bemerkte ich, dass dieser Hass nicht mir galt. Es war die Angst vor Gefühlen, die Angst sich fallen zu lassen und vielleicht glücklich werden zu können.

"Ich werde ins Bett gehen, du bist ein guter Mensch, Karolina" Jonathan berührte kurz meinen Arm, der sofort unter Strom stand. "Ich habe das Gefühl, als würdest du dich verabschieden" sagte ich traurig und erwartete ein nein oder etwas Ähnliches, doch Jonathans trauriges Lächeln riss mich auf den Boden der Tatsachen "ich fürchte, ich habe noch nie einen Menschen in meinem Leben Willkommen geheißen".

Nachdem ich mit verletzten Gefühlen und auch ein wenig gekränkt in ein Gästezimmer der Villa gegangen war, bemerkte ich die kleine Lampe, die neben dem Bett leuchtete und ging vorsichtig darauf zu. Vor mir lag eine ältere, aber daher umso wertvollere Ausgabe von Hamlet, was mein zweites Lieblingswerk von Shakespeare war und nachdem ich das Buch vorsichtig geöffnet hatte, erschien ein kleiner Zettel zwischen den Seiten, der Jonathans Handschrift zierte.

Don't give me those eyes- James Blunt

J.E.C

Neugierig holte ich mein Handy aus meiner Tasche und gab den Titel im Internet ein, wo sofort die sanfte Stimme von James Blunt erklang und ich leise den text lauschte, wo mir immer wieder Strophen auffielen, die dazu führten, dass meine Augen glasig wurden und heiße Tränen auf Jonathans Zettel tropfen.

And I taste your love, and I taste your love...

Well it's not enough, no it's not enough
I want to believe in
In a thing called love...

Don't give me those eyes 'cause you know me and I can't say no to you
We can't have each other even if we wanted to
In another life, darling, I'll do anything to be with you...

...I love you but I hate it...

Eins meiner Lieblingskapitel bis jetzt, was denkt ihr? Was wünscht ihr euch was passiert?:D

Royal Blood #wattys2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt