Royal #33

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  17.09.2017 ; 21:56 Uhr

Karolina


Immer mehr Menschen verließen die Grabstelle, immer mehr Menschen gingen an mir vorbei und sahen mich abwertend an. Die Menschen hatten den Zeitungsartikel über mich gesehen, ich war hier nirgends mehr willkommen, alle dachten, ich hätte sein Herz gebrochen, nicht er meins. Doch was war das gegen den Tod eines Menschen.

„Evelyn" eine sanfte und beinahe bekannte Stimme tauchte in meinem Kopf auf, weswegen ich mich zügig zu der Königin umdrehte, die das erste Mal ein kleines Lächeln zustande brachte und ihren großen Schwarzen Hut richtete. Vor ihr stand eine braun haarige Frau mit dem Rücken zu mir, doch nur einen Blick auf mein Vater reichte aus, um genau zu wissen, wer sie war. „Marthilda, danke das du gekommen bist" Evelyn nahm die Hände von der Frau, die mich verlassen hatte und setzte ein freundliches Gesicht auf „Meine Familie und ich wünschen euch alle Kraft der Welt".

„Tu dir das nicht an" erschrocken nahm ich Valentin neben mir wahr, dessen Augen genau so betroffen und dunkel aussahen, wie von jeden hier. Er hatte einen schwarzen Anzug an und hatte seine Haare streng zurückgekämmt. „Ich dachte, es würde mehr weh tun, sie zu sehen" „doch es ist nur der Hass und die Wut, die du spürst" beendete Valentin mein Satz perfekt und sah mich mit einem schiefen Grinsen an. Kurz lachte ich kalt auf, worauf Jonathans Blick, der noch immer vor dem Grab stand, sofort auf mich fiel und ich so etwas wie Wut in seinen Gesicht lesen konnte. „Gibt er mir die Schuld?", fragte ich Valentin leise und sah dabei zu Jonathan „er gibt sich die Schuld, dich an sich gelassen zu haben, hättest du dich einfach benommen, würde Jeffrey noch leben" kurz merkte ich einen Stich im Herzen, doch irgendwo wusste ich ganz genau, dass es nicht meine Schuld war, genauso wenig wie es Jonathans Schuld war. Der Tod kommt, er sucht keine Gründe warum.

„Willst du nicht hingehen?", fragte mich Jonathans bester Freund, was mich daran erinnerte, das mein bester Freund nicht hier sein durfte. Ich war nur gestattet, weil mein Vater der Freund des Königs war. „Egal wer du bist, wenn du ein Kind kriegst, solltest du gefällig auch dafür da sein, besonders wenn man mehr als das nötigste dafür besitzt".

Jonathan


Der laute Regen tropfte langsam über das Autofenster, wo ich fixiert nach draußen guckte. Ich ignorierte meine trauernde Mutter, die neben mir saß, einfach, weil ich noch nicht bereit war, mich dem allen zu stellen. Ich habe mich schon immer versteckt, wenn es drauf ankam, ich war schon immer ein Feigling. Statt jetzt alleine nach Hause zu fahren, um einen Vater zu trauern, bei dem ich nicht die Chance hatte, seinen Vorstellungen gerecht zu werden, könnte ich schon meine eigene Familie haben. Könnte so etwas wie Glück willkommen heißen. Gerade als ich davor war die Dunkelheit mich komplett auffressen zu lassen, klingelte mein Handy kurz auf, was ich darauf in die Hand nahm und ein kleines Lächeln sich über meine Lippen schlich. Nicht weil die Nachricht lustig war, sondern weil mein naives Herz darauf ansprang

Karolina

Bibliothek? Ich werde dort warten.  


Kurzes Kapitel, aber was denkt ihr, was wird in der Bibliothek geschehen? was wünscht ihr euch was passiert?

Royal Blood #wattys2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt