Royal #32

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16.09.2017 ; 22:21

  Jonathan

Es gibt selten Momente im Leben, wo es einen vorkommt, als würde die Welt vor einem verschwimmen, als würde nur noch der Schmerz existieren und du langsam wie in Ohnmacht auf den Boden sinkst und das Gefühl Luft in deine Lunge zu pumpen sich taub anfühlt, das die ganze Welt um dich herum surreal wird.

Wir sind immer der Meinung etwas vertragen zu können, bis zu dem Tag wo es eintritt. In dem einen Augenblick sehe ich in die verletzten Augen einer Frau, die keine Ahnung hat, was sie mit mir macht und das nächste was ich sehen konnte, war, wie meine Knie auf den harten Boden aufschlugen und mein Herz krampfhaft zusammen zog, als würde es jemand in die Hand nehmen und so fest drücken, dass Schmerz kein Begriff mehr ist.

Karolina

Nur drei Sekunden, nachdem ein Security Guard in den Raum gestürmt war und die vier Worte gesprochen hatte, die durch die Welt zogen, hörte ich einen Schmerz erfüllten Laut, dem nichts glich, was ich jemals fühlen musste. Keinen Augenblick musste ich nachdenken, um selber auf die Knie zu gehen und auf die Apathischen Augen von Jonathan zu blicken, die abwesend in meine sahen.

Jonathan


Nur nebenbei nahm ich noch war, wie sich warme Hände um meinen Körper legten und mich an die Person ran zog. „Jonathan" immer wieder hörte ich meinen Namen und nach einer gefühlten Ewigkeit hörte ich Autos anrasen, doch egal was gerade passierte, mein Bild war stumm, meine Gedanken taub, mein Herz bewegungsunfähig. „Es tut mir so leid, es tut mir so leid" leise sprach ich vor mich hin und konnte das Bild von meinen Vater kaum noch aus meinen Kopf schmeißen. Alles was ich sah, war er, wie er mich anschrie, wie er mich umarmte, wie er mir Fahrrad fahren bei brachte, wie er mir Kricket beibrachte, wie er anfing mich zu hassen, wie ich ihn enttäuschte.

„Er würde sich niemals so feige verpissen" laut schrie ich auf, ohne zu wissen, was ich redete, wo ich war. „Ich bin noch nicht fertig mit ihm" „ich weiß". Langsam wurde meine Sicht klarer und die Augen von Karolina stachen so weit in meine Seele, das ich mir sicher war, sie sah alles was ich versteckte. „Karry" gebrochen kamen die 5 kleinen Buchstaben aus meinen Mund, doch sie bedeutend gerade so viel mehr „ich liebe ihn, ich brauche ihn" der Schmerz ließ nach, aber nicht, weil es besser wurde, sondern weil ich mich verschloss. Ich würde nie behaupten, dass die Seele eines Menschen verschwinden konnte, doch ich würde heute auf die Sekunde schwören, dass meine mich verließ.

1 Woche später auf der Beerdigung

Karolina

Die Trauer, die durch die Nation floss, war etwas was ich so noch nie erlebt hatte, jeden Tag lagen Rosen vor den Toren. Das Wetter war seit dem Tag nur noch düster. Die Welt ging für eine Woche in Briten unter. Es war nicht nur der Tod eines Menschen, der die Leute so berührte, hauptsächlich war es Jonathan, dem wohl jeder helfen wollte.

Wir waren erst seit wenigen Minute aus der Messe heraus und auf dem Friedhof der Familie war es stark am Regnen nur wenige Leute waren hier, doch genau der eine war in meiner Sicht. Jonathan hatte an dem Todes Tag seines Vaters sein Motorrad raus geholt und fuhr komplett ohne Schutzkleidung und nur mit einer dünnen Jacke und einer Jeans durch die Stadt, wo er trotzt, seiner Umstände weiterhin von Paparazzi fotografiert wurde, die ihn regelrecht jagten und sich aus seiner Situation Proviet holten.

Am nächsten Tag war es das erste Mal, dass Jonathan in einem Shirt raus ging, wo die ganze Nation seine Tattoos sehen konnten, noch dazu in einer Bar, wo er sich Tage lang aufhielt und sich betrank. Er sah niemanden mehr an, er redete nicht mehr, er zeigte keine Mimik mehr, er war wie tot. Er betrank sich nur noch, fuhr Motorrad, sticht sich seit einer Woche jeden Tag ein neues Tattoo, hat sich die Zunge piercen lassen und trägt dabei immer den Ring seines Vaters um, den er von seinem Vater geschenkt bekommen hatte.

Jetzt stand er in einem schwarzen triefnassen Pullover, einer dunklen Jeans und schwarzen Boots vor dem offenen Grab. Ignorierte die Menschen um sich, machte keine Geste, als seine Mutter sich an ihn hing. Selbst Valentin konnte nicht mehr zu ihm dringen. Mich hatte er seitdem nicht einmal wieder angesehen, wahrscheinlich niemanden.

„Jonathan" vorsichtig ging ich zu ihm und legte meine Hand auf die Schulter. Ich hatte nicht vergessen, was vor dem Vorfall passiert war, doch das war nicht wichtig, nicht jetzt, nicht morgen, aber irgendwann. „Bitte guck mich an" klatsch nass und in einem schwarzen Kleid merkte ich, wie mir immer wieder Tränen über die bereits nassen Wangen liefen. Es war nicht Jeffreys tot, der mich quälte, es war den Schmerz, den Jonathan ausstrahlte. „Jonathan" verzweifelt wurde meine Stimme lauter und endlich seit einer Woche sahen zwei leblose Augen zu mir, wo rein gar nichts zusehen war. Seine Mimik blieb stumm und auch sonst, schien er kaum noch am Leben. „Es ist immer dunkel seit" Jonathan sprach heiser und so leise, dass ich mich anstrengen musste ihn zu hören" dem" sein Blick glitt zum Grab, wo der Sarg seines Vaters langsam zu gemacht wurde „ich kann deine Berührung gerade nicht ertragen, ich kann dein Blick nicht ertragen". Ernst sah er zu mir, doch diesmal waren Augen nicht mehr tot, sondern so verschlossen, dass mir kalt wurde.

Das sollte das letzte Mal sein, wo ich mein Herz spüren konnte, bevor er es mir brach.  


In diesem Kapitel wollte ich mal deutlich machen, dass egal was passiert ist, ein wahrer Mensch, der dich liebt, ist für dich da, wenn du es am meisten brauchst.

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