Royal #35

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01.12.2017 ; 20:09 Uhr

~Ich bin wieder da:)

Ich glaube das jeder Mensch einen kleinen oder großen Kreis um sich gezogen hat, entweder ist er schwarz oder weiß, gestreift, gekachelt oder symmetrisch. Menschen gehen um diesen Kreis herum, manche dürfen hereinkommen, andere dürfen ihn nur umkreisen.

Wir alle sind manchmal einsam, wir alle sind manchmal kaputt, doch nur die wenigstens von uns sind wahrhaftig gute Menschen. Ich rede nicht von Großzügigkeit, sozialen Einsatz oder einen reinen guten Willen, ich rede von einer Reinheit, die schwerer erreichen ist als Reichtum, Glück oder Hoffnung. Nur die wenigsten Menschen auf dieser Welt wollen wirklich jeden Menschen etwas Gutes, ohne Hintergedanken, ohne sich selber einreden zu müssen, dass man das wirklich will, auch denen Menschen die man als Feinde bezeichnen kann.

Doch wenn du einen dieser wunderschönen Geschöpfe gefunden hast, dann halte ihn so lange fest, bist deine Welt aufhört zu drehen, bis alles stehen bleibt und nur der Moment vergeht.

Karolina

"Ich bin da" ineinander geschlungen ließen wir uns auf den Boden fallen, wo meine Tränen nicht mehr aufhörten über meine Wange zu rennen und der starke schnelle Herzschlag von Jonathan in meinen Kopf wieder klang. "Warum tut es so scheiße weh?" ein keines Lächeln schlich sich auf Jonathans Gesicht, doch es war von trauriger und verzweifelter Natur. "Ich weiß es nicht" eng zog Jona mich an sich und zog mich auf seinen Schoss, sodass ich jetzt mit meinen Oberkörper an seinen gepresst war. "Alle denken du bist auf den Namen aus" ein kleines Stechen schlich durch mein Herz, doch jetzt war nicht ich dran, er brauchte mich "und denkst du das gleiche?". "Nein, ich denke, du bist auf den Sex aus" traurig lachend strich Jonathan eine Strähne aus meinem Gesicht und guckte mich intensiv mit seinen blauen Augen an. "Ach, wirklich? Das eine mal soll mir direkt den Boden unter den Füßen weg gerissen haben?" stachelnd ging ich auf Jonathan ein, wobei ich genau wusste, dass er versuchte abzulenken "mir reichte allein dein Gesicht, als du dich zu mir umgedreht hast, während du bei deinem Dad in Büro saßt, diese störrischen blauen Augen, die mich verabscheuten, sie waren meine Rettung".

Valentin

Schmerz, Schmerz, mehr Schmerz. Er, Realey, ich und erst recht Karolina wussten was er gerade versuchte zu sagen. Ich weiß es ist nicht richtig, doch jetzt gerade wünschte ich mir wieder den Ausreißer Jonathan wieder, der so traurig und eingesperrt war, dass er auf die verrücktesten Ideen kam, das wir Nachts auf Berge fuhren und dort grillten. Jetzt mit einen Mann, den ich küsste, hinter ein Regal zu hocken und dabei zusah, wie er seine Verlustängste für ein Mädchen aufgeben konnte, zerbrach mehr als nur das Organ, was ihn so sehr begehrte.
"Ist das zum Kotzen", sagte ich leise und drehte mich zu Realey, der Tränen in den Augen hatte und mich geschockt ansah. "Der Kerl ist durch, er braucht sie" "er braucht keine andere Person, ich war immer genug".

Karolina

"Ich kann dich nicht retten, wenn du den Schmerz nicht endlich zu lässt, es ist okay zu trauen, Evan" "du nennst mich bei meinem Zweitnamen?" bemüht zu lächeln legte er seine Arme auf meinen Rücken ab und fuhr langsam mit seiner Hand hoch und runter. "Schmerz spielt nie nach den Regeln" fügte er leise hinterher und nahm jetzt meine linke Hand und musterte sie. "Lass es zu" sagte ich sanft und schloss meine Finger um seine.
"Hilf mir dabei" verloren sah er wieder zu mir hoch und ich wusste genau, wie sehr ich ihn jetzt weh tun musste, um ihn endlich die Trauer zu geben, die er nicht zulassen konnte. "Bitte verzeih mir", flüsterte ich mehr zu mir selber und richtete mich gerade auf "er ist tot Jonathan, er kommt nicht wieder. Du hast alles geben und der Welt zu zeigen, wie verkorkst du bist, du stehst schlecht da, aber das sollte dir endlich egal sein, dein Vater ist tot, nicht irgendwer, es ist dein Vater, der starb" sagte ich hart und merkte direkt, wie Jonathan sich zurückziehen wollte und seine Hand aus meiner löste. "Drifte nicht ab, du hörst zu, du bist Jonathan, du bist gerade nur ein Mann, der weinen darf, der schreien darf, der lieben darf, der vermissen darf" Langsam merkte ich, wie seine Augen glasiger wurden und seine Haltung in sich zusammen sackte. Er kam zu sich, zu seinem Körpergefühl, zu seinen eigenen Gefühlen.

Jonathan

"Mein Vater ist tot" das erste mal seit seinen tot, kam dieser Satz richtig in meinen Kopf an, wo er Zuschlag wie eine Bombe. "Es tut mir so leid Dad, ich war so schrecklich, ich wurde älter und wir fingen an zu streiten, aber das bist du nicht mehr, ich weiß nicht wie ich es sagen soll, es tut mir so leid, ich habe es versaut, ich hätte es besser machen sollen, ich hätte die Zeit nutzen sollen, mein Leben zusammen bekommen sollen" ich sprach leise, doch ich war mir sicher, sie verstand mich, nahm den Schmerz mit, den ich ihr förmlich auf drang. "Ich sollte jetzt jemand sein" "du bist jemand" unter Tränen nahm Karry mein Gesicht in die Hände und küsste mich kurz auf die Wange, wobei ich wahr nahm, wie sehr sie zitterte "für wen?" flüsterte ich und sah in ihre rot unterlaufenden Augen "für mich".

Karolina

Zitternd legte ich mich zu Jonathan ins Bett, wo er in seinen nassen Klamotten lag und neben sich klopfte. Immer noch waren wir beide nicht wieder in der Welt angekommen, ich weinte immer noch und er war immer noch fertig, aber wir hatten uns. Fest schloss Jonathan seine starken Arme und mich und zog mich so fest an sich, als würde das Bett nicht für uns beide reichten, obwohl es wahrscheinlich für vier Personen ausreichte. Ich konnte spüren wie er seinen Kopf in meine Haare vergrub und sein aufgeregtes Herz langsam zur Ruhe kam. Wir waren Kitsch nass und schrecklich verwirrt, doch all das wird morgen anders aussehen.

Valentin

Zerstört saß ich im Aufzug, der noch in Jonathans Etage hielt und wurde das Bild nicht aus den Augen, wie die beiden Hand in Hand, auch durch die fragenden Wachen, in sein Zimmer verschwanden und all diese Vertrautheit mitnahmen, die sie in der Bibliothek geschaffen hatten. So etwas hatte ich noch nie, nicht mal mit ihm. Sie hatten sich nicht einmal geküsst, sie waren einfach für einander da. So habe ich ihn noch nie erleben dürfen, niemand schätze ich.

Wir alle brauchen jemanden, der uns hält.

Weil ihr ALLE so VIEL geschrieben habt, dass es endlich weiter gehen soll, habe ich es endlich geschafft und ich liebe dieses Kapitel, weil so viele Gefühle rüber kommen, wie sie sein sollten :)

Was sagt ihr? Was fühlt ihr für die beiden? :) <3

Royal Blood #wattys2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt