Royal #31

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28.08.2017 ; 17:03


Karolina

Als der Morgen langsam anbrach, merkte ich wie ich von der harten Unterfläche auf der ich schlief, wach wurde und erschrocken in Jonathans Gesicht sah. Er lag ruhig und tief am Schlafen neben mir, sein Oberkörper war frei, wo ich hunderte kleine Tattoos sehen konnte und die Muskeln die sich bewegten, als er seinen Arm auf seinen Bauch legte und erst da fiel mir wieder ein, warum ich hier neben ihm lag, nackt. "Was lässt du mich für Sachen machen?" erschrocken richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf Jonathans Gesicht, wo mich jetzt zwei blaue Augen anblickten. "Ich hab keine Ahnung was gestern mit mir los war" mit glühenden Gesicht richtete ich mich mit der Decke, vor meinen Oberkörper, auf und spürte darauf die sanften Finger von Jonathan auf meinen Rücken wandern.

"Karolina" "ja?" glücklich drehte ich mich zu Jonathan, der mich ernst ansah und beinahe schuldbewusst wirkte "ich will dich wirklich nicht kränken und ich vertraue dir, aber du musst..." Jonathan machte kurz Pause und sah auf seine Hände "gleich eine Verschwiegenheitsvereinbarung unterschreiben". Kurz saß ich weiterhin still neben den Prinzen Englands, bis seine Worte richtig in meinen Kopf ankamen und ich fassungslos die Decke von mir riss und mir die Klamotten vom Boden schnappte. "Ich bin noch nicht mal raus aus deinen Armen und schon kommst du mit sowas?" verletzt zog ich mir die Klamotten über, die mir die Scham ersparen sollen, die ich gerade fühlte. "Es geht nicht darum, dass ich dir nicht glaube oder das möchte, aber" "es ist Pflicht, ich habe schon verstanden, ich bin nichts weiter als eine kleines neues Tattoo auf deiner Haut" sagte ich metaphorisch und ging so schnell wie möglich aus dem Raum, der nach uns beiden Roch heraus und merkte wie meine Gefühle langsam verschwinden, wie alles einfach schwarz wurde.

Jonathan

"Jedes kleine Tattoo bedeutet mir die Welt", sagte ich leise und schlug fest auf den Boden und bereute sofort, was ich getan hatte. Ich hätte sie nicht anfassen dürfen, ich hätte sie gar nicht erst in mein Leben lassen dürfen. "Oh bitte, sie hatte nie eine Chance in dein Leben gelassen zu werden, niemand hat das" wütend drehte ich mich zur Tür, wo Valentin lehnte und mich tadelnd ansah, weil ich wahrscheinlich mal wieder laut gedacht hatte. "Ich bin am Arsch" bestürzt stütze ich meinen Kopf in meinen Händen ab und würde mich am liebsten selber schlagen "das bist du, liebst du sie?" überrascht von Valentin direkten Frage, sah ich in das Gesicht, was er immer machte, wenn er enttäuscht von mir war "ich weiß es nicht".

Karolina

Völlig durcheinander stopfte ich meine Klamotten in meine Tasche, wobei ich kaum noch etwas erkennen konnte, weil ein Tränenschleier meine Sicht verschwamm. "Miss Baskin" Stephans Stimme drang in mein Ohr, was mir aber gerade deutlich egal war "Miss Baskin" mahnend wurde Stephans Stimme lauter und ich konnte erkennen, wie er näher zu mir kam und mich voller Mitleid und einem undeutbaren Blick ansah. "Karolina!" "Was?" aufgelöst und wütend drehte ich mich komplett zu Stephan, wo auch Hendry stand und nur zwei Sekunden später kam Jonathan mit einem weißen Shirt und einer dunklen Jeans in mein Zimmer. Seine Haare waren immer noch unordentlich wie heute Morgen und der starke Geruch seines Parfüms strömte wieder in meine Nase. "Kannst du jetzt nicht mehr alleine vor mir stehen?" bemüht meine Tränen zurückzuhalten sah ich Jonathan in sein Gesicht, wo sich sein Kiefer kurz anspannte und seine Augen mich strafend ansah "ich habe nur Mr. White schreien hören". Hendry und Stephan sahen verwirrt zwischen Jonathan und mir hin und her bis Jonathan sich zu Hendry drehte und sein Gesicht verschloss. "Setzt Zuhause für Karolina eine Verschwiegenheitsvereinbarung auf" "eine allgemeine?" fragte Hendry und zog misstrauisch seine Augenbraue hoch und sah mich kritisch an. "Nein" Jonathan sah kurz zu mir und überlegte sichtlich, wie er unsere Situation beschreiben sollte "wenn du Hendry auch nur eine Zeile aufsetzten lässt, werde ich dir das niemals verziehen". Leise, aber deutlich sprach ich mit gebrochener Stimme und sah das entsetzt und enttäuschte Gesicht von Stephan, der langsam begriff und das fassungslose und wütende Gesicht von Hendry "Eure Königliche Hoheit?". Kühl richtete sich Hendry an Jonathan, der zu mir sah und dann den Kopf schüttelte. "Mein Prinz, das halte ich für keine gute Idee, auch wenn ich Miss Baskin nicht für einen schlechten Menschen einschätze" Hendry redete wie ein Angestellter, nicht mehr wie Jonathans Freund, was er sonst immer treu war. "Das muss sie auch nicht mehr", sagte Stephan und zeigte sein Handy in die Runde, wo ein Bild von Jonathan und mir abgebildet war, wo wir uns in Unterwäsche küssten, und dicht darunter in Großbuchstaben geschrieben war: "Das Mädchen, welches mit dem Prinzen schläft".

Heute Morgen bei der Zeitung

"Mr. Koslowski, sind Sie sich sicher, dass diese Bilder echt sind und nicht gefälscht?", fragte mich der Journalist, denn ich direkt aufgesucht hatte, als ich die beiden zusammen erwischt hatte "zu 100 Prozent, ich habe sie geschossen" "und warum?" der ältere Mann, der mit Sicherheit wusste, wie nah ich der Königsfamilie stand schien meine Hintergründe nicht verstehen zu können "Manchmal muss man Freunden helfen, wenn sie sich selber nicht mehr daraus retten können".

Evelyn Elisabeth Clarke (Die Königin)

Benommen schob ich die großen Gardinen im Wohnbereich zur Seite und erschrak jedes Mal, wenn ich wieder zu den vielen Fotografen, Bürgern und Journalisten sah, die sich vor den Toren unseres Hauses versammelt hatten. "Dieser Junge ist eine Schande" Jeffrey tigerte im Raum hoch und runter und diskutierte laut mit unseren PR Beratern und Anwälten, die uns versuchten aus dieser Misselage raus zu holen "für uns alle". Ich liebe Jonathan über alles, er ist mein Sohn, doch er war viel zu Stur und für ausstehende Befremdlich, als das er seinen strengen Vater gerecht werden konnte. "Jeffrey, du warst in deiner Jugend auch nicht anders" mahnte ich meinen Ehemann, der schon seit zwanzig Minuten wie ein wildes Tier durch unser Haus wütete "und dennoch war ich in der Lage zwischen brauchbar und unbrauchbar zu unterscheiden". Als die Wörter aus dem Mund meines Mannes kamen, hörte ich nur noch einen lauten Knall, der von meiner Hand verursacht wurde, die fest auf Jeffreys Wange traf. "Frauen wie Männer sind alle brauchbar, wir alle sind Menschen, wir beide sind nicht anders, als das junge Baskin Mädchen", sagte ich lauter als ich es gewöhnlich tat und setzte mich erschöpft auf unser weiches Sofa "Sie ist eine" Jeffrey brach mitten im Satz ab und fasste sich mit schmerz verzogenen Blick an seine Brust und sah mich flehend an. "Evelyn" hauchte er leise und sackte auf seine Knie, wo ich sofort zu seiner Seite trat und zusehen musste, wie der Mann der mein ganzes Leben war, den ich seit meiner Jugend liebte, der mir meinen Sohn schenkte, umfiel und sich nicht mehr bewegte.

Um 17 Uhr den 3. Spetember dieses Jahres senkte sich die britische Flagge auf Halbmast und die Nachricht, die durch die genze Welt zog, war eine einzige:

The King is down.


Royal Blood #wattys2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt