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Dampfend steht der Teller mit Spaghetti vor mir. Sky fängt schon an zu essen und als ihm eine Spaghetti seitlich aus dem Mund kommt, muss ich lachen. Verdammt, wieso ist er so süß?

Ich freue mich so, so glücklich zu sein. Ich weiß noch ganz genau, wie es war, bevor ich die Jungs kennengelernt habe. Tagelang kam ich kaum aus dem Bett und habe nur ganz wenig gegessen. Das lag daran, dass ich keine Kraft hatte, einkaufen zu gehen und, weil das Geld am Ende des Monats sehr knapp war. Meiner Mom ging es immer schlechter, weshalb ich mich immer in den Schlaf geweint habe. Irgendwann habe ich kaum noch etwas mitbekommen. Ich habe mich auf die Schule konzentriert, aber das war eine sehr große Herausfroderung für mich. Gefühlt habe ich kaum noch was. Manchmal sind die Tränen einfach so gekommen ohne, dass ich es gemerkt habe.

Ich muss ziemlich weggetreten aussehen, denn Sky steht jetzt vor mir und blickt mich besorgt an. Mit einer Hand streicht er mir sanft über meine Wange, um meine Tränen verschwinden zu lassen. Diese blöden Verräter.

"Baby, was ist denn?", fragt er sanft und beugt sich zu mir herunter.

"Ich..es ist so viel auf einmal. Sky, ich hatte nichts. Nichts. Und jetzt habe ich Freunde und plötzlich ist alles anders.", schluchze ich und klammere mich an ihn.

"Es tut mir leid. Ich weiß. So viele neue Eindrücke in einer so kurzen Zeit sind echt krass. Hilft es vielleicht, wenn wir über früher und jetzt reden? Dann wird dir vielleicht bewusst, wie viel besser es dir jetzt geht.", schlägt er vor und streichelt meinen Kopf. Würde mir das denn helfen? Naja, schaden kann es bestimmt nicht.

"Ich habe früher darüber nachgedacht, mich umzubringen. Aber ich wollte meine Mom nicht alleine sterben lasse.", erkläre ich ihm und krämple meine Ärmel nach oben, um ihm meine Schnitte an meinen Armen zu zeigen, die ich mir selbst zugefügt habe.

Sky schluckt und fährt dann behutsam mit seinen Fingern meine Narben nach. "Wieso habe ich die nicht früher bemerkt?", flüstert er vor sich hin. Ich antworte ihm nicht, da das doch nicht wichtig ist.

"Baby, bitte tu das nie wieder. Sonst brichst du mir mein Herz.", flüstert Sky und verteilt kleine Küsschen meinen Arm entlang.

"Werde ich nicht, versprochen. Jetzt habe ich keinen Grund mehr dazu. Es ist nur schwierig für mich, weil ich keine Freunde hatte und dann plötzlich so viele, die mich dann auch noch so herzlich aufnehmen.", erkläre ich ihm und weiß, dass er versteht. Er versteht mich immer.

"Ich werde ihnen sagen, dass sie sich etwas zurückhalten sollen, ja?", schlägt er vor.

"Nein, nein, alles in Ordnung. Ich gewöhne mich ja langsam daran.", versichere ich ihm. Ich will nicht, dass die Jungs mich wie ein rohes Ei behandeln.

Sky steht auf, zieht mich mit sich und küsst mich sanft. Seine Küsse bringen mich um den Verstand. So süß und verlangend, ich weiß nie, was als nächstes kommt. Vielleicht der Weltuntergang, aber das wäre egal, denn solange Sky mich küsst, kann noch viel mehr passieren. Während die Welt untergeht, könnte er anfangen, mich verführerisch zu küssen. Wenn Sky mich küsst, ist alles möglich und doch interessiert es mich nicht, da nur der Kuss zählt.

"Lass uns tanzen. Nicht auf deine Art, auf meine.", haucht er an mein Ohr und zieht mich ins Wohnzimmer, wo seine Lautsprecher stehen. Die armen Spaghetti.

An seinem Laptop stellt er ein Lied an, das sofort durch die Lautsprecher dröhnt. Dröhnt ist nicht das richtige Wort. Dafür ist das Lied viel zu sanft und melodisch. Es ist ein spanisches Lied, das mir bekannt vorkommt. Auf den Namen des Künstlers komme ich bedauernderweise nicht.

Zögernd lege ich meine Hände auf Skys Schultern, nachdem er seine auf meine Hüften gelegt hat. Ich zögere, da ich nicht tanzen kann. Eine Schande, ja. Vor allem, da ja in 6 Tagen der Winterball ist.

"Sky, wenn du keine gebrochenen Füße haben möchtest, dann solltest du mich lieber nicht tanzen lassen.", flüstere ich, obwohl ich es doch versuchen möchte.

"Ich führe dich. Außerdem wiegst du keine 100 Kilo.", versichert er mir. Okay, na gut, wenn er dann aber rumjammert, ist das seine Schuld.

Und wie immer hat Sky Recht. Ich bin ihm nur zwei Mal auf seine Füße getreten, aber sie sehen immer noch normal aus. Nicht so, als wäre ein Elefant auf ihnen herumgetrampelt. Er ist wirklich ein hervorragender Tanzpartner.

"Wo hast du denn gelernt, so gut zu tanzen?", frage ich interessiert.

"Früher haben mich meine Eltern zu Tanzkursen geschleppt.", erklärt er mir und der Gedanke daran, wie klein Sky herausgeputzt zur Tanzstunde musste, bringt mich zum Kichern.

"Machst du dich lustig über mich?", fragt er gespielt beleidigt.

"Nein.", versuche ich ernst zu antworten, was mir aber nicht ganz gelingt.

"Doch, machst du. Vor allem, nachdem du mir tausendmal auf meine Füße getreten bist."

"Bin ich gar nicht! Das war nur zwei Mal!", antworte ich empört. Das nächste Mal, wenn wir tanzen, werde ich es ihm zeigen.

"Okay, dann nur zwei Mal. Trotzdem viel zu oft.", meint er.

"Ich habe davor noch nie getanzt. Das wird mir hier zu blöd. Ich gehe jetzt weiter essen. Dank dir sind meine Spaghetti jetzt bestimmt schon ganz kalt.", erkläre ich und wende mich zum Gehen.

"Du, Prinzessin bleibst hier. Wir arbeiten jetzt noch an deinen nicht vorhandenen Tanzkünsten.", ekrlärt er grinsend und zieht mich zu sich zurück.

Mit einem "Pff", versuche ich zu rebellieren, doch Sky gewinnt und so üben wir noch für Freitag.




Wie versprochen noch ein Kapitel. So, und jetzt darf ich arbeiten gehen. An einem Sonntag. Schrecklich :/

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