42

391 26 0
                                    

Bibbernd stehe ich da, weshalb Sky mich fest umarmt und seinen Kopf auf meinem abstützt.

"Leute, das kann doch  noch nicht die ganze Party gewesen sein!", beklagt sich Marina.  Irgendwie hat sie ja recht. Das ist mein erster und letzter Winterball,  bevor ich mein Abi mache. Der muss noch etwas spektakulärer werden.

"Finde ich auch. Ihr habt doch alle noch nichts getrunken, oder?", frage ich, woraufhin alle ihre Köpfe schütteln.

"Na, dann können wir  doch irgendwo hinfahren? Nach Frankfurt vielleicht. Das ist nur eine  halbe Stunde entfernt.", schlage ich vor und bin unheimlich stolz auf  meine Idee.

"Eigentlich. Wieso  nicht?", fragt Dylan. Marina stimmt ihm zu und so ist es beschlossen,  dass wir nach Frankfurt fahren. Skys Meinung ist in diesem Fall nicht  gefragt.

Als wir alle in Dylans  Auto steigen, Dylan und Marina vorne, Sky und ich hinten, verbindet Marina ihr Handy mit den Lautsprechern des Autos, sodass sie ihre  Musik spielen kann. Aus den Lautsprechern wird plötzlich das Lied Crazy  von Aerosmith gespielt.

"Was? Du kennst das  Lied? Meine Mom liebt das!", rufe ich freudig. Als ich noch ein Kind war  und meine Mutter noch gesund war, hat sie das Lied immer gehört.  Aerosmith ist heute wie damals ihre Lieblingsband.

Dylan lacht und legt  seine Hand auf Marinas Oberschenkel. Sky zieht mich zu sich heran,  sodass ich meinen Kopf auf seiner Schulter platzieren kann. So hören wir  den Wörtern zu, die der Sänger singt. Nostalgie überkommt mich und  lässt mich an die schönen Momente mit Sky denken. Aber auch an die, die  ich mit meiner Mutter erlebt habe. Halt, stopp.

"Dylan, stopp! Ich muss ins Krankenhaus!", rufe ich aufgebracht.

"Meine Güte, Odessa,  bist du verrückt? Du musst doch nicht ins Krankenhaus!", ruft Dylan  aufgebracht, nachdem er eine Vollbremsung hingelegt hat.

"Doch, ich habe es  meiner Mutter versprochen!", rufe ich zurück und blicke Dylan flehend  an. Er scheint zu verstehen, wie wichtig mir das ist, denn er seufzt und  gibt sich geschlagen.

25 Minuten später stehen wir alle im Zimmer meiner Mutter, die noch nicht schläft, obwohl sie das eigentlich sollte.

"Kind, ich dachte schon, du hast dein Versprechen mir gegenüber vergessen.", meint Mama, als sie uns sieht.

"Nein, niemals.", antworte ich und drücke ihr einen Kuss auf ihre Stirn.

"Ah, Marina, du auch?", fragt meine Mutter und betrachtet ihr Kleid.

"Ja, Dylan hat mich eingeladen.", erklärt sie grinsend und nimmt Dylans Hand, woraufhin ihre Ketten anfängt zu leuchten.

"Ach Gott, ihr alle.  Wow, das ist ja großartig! Ihr alle seht ja unheimlich schick aus! Aber nochmal zu deinem Versprechen, Odessa?  Ich wäre dir nicht böse gewesen. Ihr solltet jetzt nicht im Krankenhaus  stehen, vor allem nicht, wenn die Besucherzeiten schon längst vorbei sind.", meint meine  Mutter mahnend.

Marina hat uns hier reinbekommen und hat wegen mir ihren Job auf's Spiel gesetzt. Sie hat wirklich etwas gut bei mir.

"So, und jetzt geht und  feiert ein bisschen. Seid doch nicht so langweilig.", fordert meine  Mutter kichernd. Ab sofort ist meine Mama die coolste Mom der Welt.

"Danke, Mama. Ich komme dich am Sonnatg wieder besuchen, ja?", versichere ich ihr.

"Na klar. Passt gut auf euch auf, ja?", bittet sie uns lächelnd.

"Natürlich. Hab dich lieb.", sage ich, umarme sie und wende mich zum Gehen.

"Hab dich auch lieb.", verabschiedet sich Marina auch umarmend.

"Ich dich auch.", ruft Dylan noch und läuft schnell zu meiner Mom, um sie zu umarmen.

"Und ich dich erst.",  meint Sky und drückt Mama einen Kuss auf die Wange, was mich zum Lachen bringt. Als ich die Tür zum Zimmer meiner  Mutter schließe, höre ich sie noch lachen. Ganz leise machen wir uns  dann auf den Weg raus aus dem Gebäude.

"So, und jetzt machen wir Party!", rufe ich und klettere ins Auto.

Knapp eine halbe Stunde  später kommen wir in Frankfurt an. Nachdem wir eine gefühlte Ewigkeit  nach einem Parkplatz gesucht haben, finden wir schließlich eine  Tiefgarage, in der Dylan das Auto parkt.

Lachend bretreten wir 10  Minuten später den ersten Club. Dylan und Sky gehen zur Bar, um  Getränke zu besorgen. während Marina und ich Plätze suchen. Nachdem ich  auch noch schnell geguckt habe, ob es ein Hotel in der Nähe gibt, das  noch Zimmer frei hat, lasse ich mein Handy in meiner Jackentasche  gleiten. Obwohl wir die einzigen sind, die so festlich gekleidet sind,  macht mir das erstaunlicherweise nichts aus.

Als die Jungs  zurückkommen, stellt mir Sky ein Getränk hin, an dem ich vorsichtig dran  nippe. Wow, das schmeckt ja echt nicht schlecht.

"Da ist Alkohol  drinne.", meint Dylan. Okay, was soll ich jetzt mit der Information. Als  ich den Drink ausgetrunken habe, holt Dylan noch einmal für alle von  uns Nachschub. Und dann noch einmal, noch einmal und noch einmal. Nach  dem 5. Drink lalle ich dummes Zeug vor mich hin und bin insgesamt viel  lockerer. Alles ist irgendwie mega witzig. Sky hält sich ziemlich zurück,  weshalb ich ihn als einen Langweiler bezeichne. Nach einer Weile  entscheiden Marina und ich, es wird Zeit zu tanzen.



Aerosmith ist richtig geil😍Und das Lied, das ich eingefügt habe ist nicht von Aerosmith!! Es ist von The Killers und heißt Shot at the night.

DreamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt