3.Ein Traum

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Nachdem ich mit dem Wasserspeier wieder den Hof erreichte, sah ich mich nach diesem Mann um. Ich fand ihn schließlich am Eingang des Portals und lief auf ihn zu. Ohne etwas zu sagen drehte er sich um und lief zu der großen Holztür. Dahinter befand sich ebenfalls eine große Halle und gegenüber von uns war eine noch größere Tür.
,,Die große Halle. Hier findet die Anfangs- und Endzeremonie des Schuljahres statt, sowie die Mahlzeiten von 6-8 Uhr, von 12-13:30 Uhr und von 18-20 Uhr.", teilte mir der Mann mit und lief weiter.
Mit dieser Tour ging es weiter zu den Treppen, die ihre Richtungen ändern, in verschiedene Korridore und schließlich in den siebten Stock. Dort blieb Severus vor einer Steinwand stehen. Etwas ratlos sah ihn an, was ihn dazu brachte die Augen zu verdehen.
,,Sie müssen sich einfach das vorstellen, was sie gerade am meisten benötigen. In ihrem Fall, ein Übergangsquatier.", half er mir auf die Sprünge und ging einfach.
Nun stand ich alleine mit Samira, die während des Weges ihre Normalgröße erreicht hatte, vor dieser Wand und stellte mir ein Zimmer vor. Aber nicht irgendeins, sondern meines. Da hörte ich auf einmal ein leichtes knirschen und es erschien eine kleine Tür in der Wand. Voller Neugier ging ich auf sie zu, öffnete sie und war sprachlos. Dieser Raum sah genauso aus, wie meiner in Hellmir. Das Bett, das Regal...alles stand an seinen Platz. Doch freuen konnte ich mich nicht wirklich. Es erinnerte mich sehr an mein zu Hause und meine Familie. Ohne es zu bemerken, hatte ich angefangen zu weinen. Schnell wischte ich mir die Tränen mit den Händen weg und sah zu Samira. Augenblicklich kam sie zu mir und begann sich an mich zu schmusen. Leicht lächelnd sah ich zu ihr hinunter, ehe ich auf das Bett zuging. Es war groß und sah ungemein bequem aus. So wie meines. Ohne lange zu zögern, setzte ich mich darauf und ließ mich nach hinten fallen. Es fühlte sich so an wie meines und beinahe hätte ich gedacht die Stimmen meiner Schwestern gehört zu haben. Doch das konnte ja leider nicht sein, ich war weit weg von ihnen, in "Sicherheit". Wenn ER nicht wieder aufgetaucht wäre, hätte ich jetzt im Schloss sitzen können, mit meinen Schwestern üben und durch unseren Garten laufen können.
Wieder liefen mir einige Tränen die Wangen hinunter, doch ich machte mir nicht die Mühe sie weg zu wischen. Neben mir bemerkte ich eine Bewegung und sah in die Richtung. Samira hatte es sich neben mir, wie in meinem Zimmer, auf dem Bett gemütlich gemacht und sah mich mit großen Augen an. Egal ob ich mir einredete, dass es mir gut ginge, Samira konnte mich jedes Mal durchschauen und mir auf ihre Weise helfen. Schniefend tätschelte ich ihren Kopf und setzte mich wieder auf. Da fiel mir mein Koffer ein und holte die Miniaturausgabe und meinen Zauberstab aus meinem Umhang. Schnell legte ich ihn auf den Boden.
,,Finite.", murmelte ich und keine Sekunde später wuchs der Koffer wieder zu seiner alten Größe. Erst jetzt bemerkte ich, wie müde ich eigentlich war und zog meinen Umhang aus. Darunter trug ich Menschenkleidung: ein weißes T-Shirt mit halblangen Ärmeln, eine schwarze Hose und dunkelbraune Stiefel. Gerade als ich meinen Umhang auf die Truhe am Bettende hinlegen wollte, schrie ich verängstigt auf. Dabei sprang Samira überrascht auf und wuchs auf die Hälfte ihrer anderen Gestalt. Doch das bekam ich nur im Augenwinkel mit. Auf meinen linken Arm prangte ein schwarzes Symbol. Es waren drei Ranken, die zu einander führten. An sich war es nicht sehr groß, vielleicht zwei Zentimeter, aber als ich in Hellmir war, hatte ich dieses...dieses Ding noch nicht gehabt. Woher, um Hellmir's Willen, kommt das nur? Schnell versuchte ich die Ursache herauszufinden.
,,Also als wir heute vom Palast losfuhren, hatte ich es noch nicht. Das weiß ich. Auch auf der Kutschfahrt ist nichts ungewöhnliches passiert. Alles wurde erst so unheimlich als...", und da fiel es mir, wie Schuppen von den Augen. 
,,Alles ist erst so passiert, als uns diese Schatten verfolgten. Und kurz bevor wie durch das Portal gereist sind, habe ich noch etwas gehört. Carnio. Aber es muss noch mehr gegeben haben, was ich jedoch nicht verstanden hatte anscheinend.", murmelte ich vor mich hin und sah dabei entweder auf meinen Arm oder zu Samira, die sich wieder beruhigt hatte. Nach langem hin und her überlegen, entschied ich mich dazu, Albus morgen davon zu erzählen. Schnell kramte ich aus meinem Koffer eine Jogginghose und ein Langarmshirt heraus und tauschte diese mit meinen Klamotten. Schließlich legte ich mich in mein Bett und deckte mich zu. Samira legte sich kurze Zeit später an mein Fußende und schlief seelenruhig. Schnell wünschte ich mir, dass das Licht aus wäre und es geschah. Nun schloss auch ich meine Augen und schlief sofort ein.

Engel der Nacht (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt