12.Kontaktverbot

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Verschlafen sah ich mich um. Anscheinend bin ich irgendwann eingeschlafen, denn die Uhr zeigte gerade vier Uhr. Gerade als ich die Augen wieder schließen wollte, hörte ich ein lautes Klicken. Verwirrt blickte ich zur Tür und da fiel es mir wieder ein. Ich hatte mir ja eine Tür gewünscht, die sich nicht vor Neumonduntergang öffnen lies. Nun überlegte ich. Bleibe ich hier und schlafe weiter oder gehe ich lieber in den Schlafsaal?
Kurz darauf entschied ich mich für den Schlafsaal und schlüpfte aus dem Bett. Schnell wechselte ich mein Outfit gegen die gestrige Schuluniform und sah schmunzelnd zu Samira. Diese schlief immer noch und es tat mir leid, dass ich sie nun wecken musste.
,,Samira...komm aufstehen. Die Tür ist offen und wir müssen wieder zurück in den Schlafsaal, damit niemand etwas mitbekommt.", flüsterte ich ihr zu und streichelte sie dabei leicht am Kopf. Mit halb geöffneten Augen sah sie mich leicht genervt an, ehe sie vom Bett sprang und zur Tür lief. Kurzer Hand nahm ich mir noch meine Tasche mit all meinen Sachen und verließ mit meiner Katze den Raum der Wünsche. Vorsichtig schlichen wir durch die Korridore der Schule und mussten uns hin und wieder verstecken, da wir dachten etwas gehört zu haben. Schließlich kamen wir im fünften Stock an und ich flüsterte leise das Passwort. Lautlos schwang das Portrait der fetten Dame zur Seite und wir schlüpften in den Gemeinschaftsraum. Keine Minute später stand ich vor der Tür zum Mädchenschlafsaal und öffnete behutsam diese. Auf Zehenspitzen schlich ich mich zu meinem Bett und zog mir wieder meine Schlafsachen an. Vorsichtig legte ich mich unter die Bettdecke und schloss müde die Augen.

,,Thalia, aufstehen.", weckte mich eine Stimme aus meinen Träumen.
,,Wieso?", murrte ich genervt.
,,Weil wir jetzt frühstücken gehen und nachher zum Unterricht gehen wollen.", antwortete mir die Stimme, die sich wie Hermines anhörte. Verschlafen drehte ich mich um und sah in ihr Gesicht.
,,Okay.", meinte ich und stand langsam auf. Müde lief ich mit meinen Sachen in das Badezimmer. Nachdem ich fertig war, ging ich zusammen mit Samira und Hermine, die auf uns im Schlafsaal gewartet hat, in den Gemeinschaftsraum. Da wir dort jedoch niemanden von unserer Gruppe entdeckten, liefen wir in die große Halle. Unterwegs musste ich mehrmals hinter hervor gehaltener Hand gähnen, was auch Hermine bemerkte.
,,Sag mal wann bist du eigentlich gestern wieder  gekommen?"
,,Weiß ich gar nicht so genau. Professor Dumbeldore hat mich immer wieder etwas gefragt und da habe ich nicht so darauf geachtet.", sagte ich und bemerkte, wie Hermine die Stirn runzelte. Doch sie sagte nichts und schweigend gingen wir zum Frühstück.

Der restliche Tag verging ohne Vorkommnisse und der Abend verlief auch sehr lustig. Da meine Hausaufgaben bereits erledigt waren, half ich den anderen oder hörte ihnen zu, wenn sie sich über etwas unterhielten. Besonders ein Thema machte mich stutzig. Harry flüsterte Hermine und Ron gerade etwas über Privatunterricht bei Dumbeldore zu bevor ich mich einschaltete.
,,Wieso bekommst du Unterricht bei Professor Dumbeldore?", fragte ich ohne von meinem Buch aufzusehen. Erschrocken fuhren die drei auseinander.
,,Hast du uns  belauscht?", fragte Harry mich verwirrt.
,,Wenn du mit belauschen meinst ein Gespräch zu hören, dass auch fast der gesamte Raum mitbekommen könnte, dann ja. Dann habe ich  gelauscht.", antwortete ich sarkastisch und sah ihm in die Augen. Peinlich berührt sah er zu Boden, während Ron und Hermine schmunzelten.
,,Also noch einmal. Warum bekommst du Privatunterricht?"
,,Versprichst du mir nichts weiter zu erzählen?"
Ernst nickte ich. Vorsichtig sah sich Harry um bevor er mir antwortete.
,,Du hast doch bestimmt von den Vorkommnissen im Ministerium gehört vor den Sommerferien?", fragte er mich und ich nickte zustimmend. Dumbeldore hatte es mir in einer Unterrichtsstunde erzählt.
,,Dann weißt du ja auch, dass ...Voldemort wieder da ist. Dumbeldore hat mich in den Sommerferien aufgesucht und mit zu Slughorn genommen. Er braucht unbedingt eine Erinnerung von ihm um Horkruxe ausfindig zu machen und danach zu zerstören."
,,Deswegen hast du mich neulich gefragt, wie man von jemanden schnell das Vertrauen gewinnen kann.", stellte ich fest und mein Gegenüber nickte.
,,Genau. Aber es ist wirklich nicht einfach. Der redet die ganze Zeit nur von den ganzen prominenten Schülern, die er unterrichtet hat."
,,Du musst einfach Geduld haben. So schnell funktioniert es nun auch wieder nicht, sich das Vertrauen von jemanden zu verdienen.", sagte ich ihm.
,,Wann beginnt eigentlich morgen euer Auswahltraining?"
,,Direkt nach dem Frühstück.", antwortete Ron diesmal und sah ein wenig grün um die Nase aus.
,,Du schaffst das schon Ron.", versprach  ich ihm und sofort sahen mich die drei an.
,,Woher weißt du, dass ich auch mitmachen werde?", fragte er mich verwundert.
,,Du bist aufgeregt und das sieht man dir an. Gerade als wir uns über das Training unterhalten haben, bist du ganz weiß im Gesicht geworden.", antwortete ich ihm und alle drei sahen mich erstaunt an.
,,Hast du immer eine so große Auffassungsgabe?", fragte mich nun Hermine neugierig und sah mir in die Augen.
,,Es kommt und geht.", entgegnete ich ihr.
,,Ich gehe hoch. Bis morgen. Samira komm.", verabschiedete ich  mich von ihnen und ging in den Schlafsaal. Dort machte ich mich fertig und ging anschließend ins Bett.

Engel der Nacht (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt