5.Blicke und Freunde

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Als der Jubel an unserem Tisch verstummte, eröffnete Albus das Festessen. Es war wirklich lecker und da ich nicht alles kannte, probierte ich von überall mal etwas. Nachdem alle fertig waren, verschwanden die Teller und es kamen plötzlich ein schwarzhaariger Junge und ein blondes Mädchen in die große Halle und setzten sich jeweils zu ihren Häusern.
,,Warum ist er bloß immer voller Blut?", fragte Ginny uns verständnislos und starrte den Jungen an. Eigentlich wollte ich meine Kräfte nicht einsetzen, aber irgendwas veranlasste mich doch dazu. Also konzentrierte ich mich auf Ginnys Seele und sah schließlich viele verzweigte Stränge. Auch zu dem Jungem führte eine starke leicht rosane Linie hin. Das bedeutet wohl, dass sie in ihn verliebt ist. Wie niedlich.
,,Wo warst du und warum blutest du mal wieder?", hielt Hermine ihm eine Standpauke während er sich mir gegenüber setzte.
,,Erklär ich euch nachher. Wer bist du eigentlich?"
,,Harry das Thalia Rave. Sie geht in unser Haus."
,,Also bist du neu hier?"
,,Ja bin ich. Ich hatte früher Privatunterricht wollte dann aber unbedingt hier her."
,,In welche Klasse wirst du eigentlich gehen, Thalia.", fragte mich Ginny.
,,In die sechste.", antwortete ich ihr und bemerkte wie sie leicht traurig wurde.
,,Warum müsst ihr alle ein Jahr über mir sein?", jammerte sie und brachte uns damit zum schmunzeln. Als wir jedoch bemerkten wie Albus sich erhob, verstummten wir sofort.
,,Willkommen, liebe Schüler, zu einem neuem Schuljahr hier in Hogwarts.", begann Albus seine Rede und ich hörte nicht wirklich zu. Zwar waren die meisten Blicke auf unseren Schulleiter gerichtet worden, jedoch spürte ich immer wieder einige Augenpaare auf mir. Nervös fing ich an mit meiner Kette zu spielen und Samira zu kraulen, die nun auf meinem Schoß saß. Schließlich horchte ich auf, als Dumbeldore ein Thema anschnitt, welches mir Sorgen bereitete.
,,Einst, vor vielen Jahren, lief ein Schüler durch die selben Gänge wie ihr und schlief in den selben Betten wie ihr. Sein Name war Tom Riddle. Doch heute ist er unter einem ganz anderen Namen bekannt. Das Ministerium wünscht nicht, dass ich euch das erzähle. Doch es wird eine Bedrohung auf uns zu kommen, die wir nicht erahnen können. Deshalb werdet ihr wahrscheinlich auch die neuen Sicherheitsmaßnahmen bemerkt haben, die jeden kontrolliert haben, der auf diesen Ländereien geht. Dies dient alles zu eurer Sicherheit. Denn jeden Tag, jede Stunde, vielleicht sogar in dieser Minute versuchen dunkle Kräfte in das Schloss zu dringen. Deshalb rate ich jedem einzelnen von euch: seit jeder Zeit wachsam und achtet auf euch und eure Freunde.", beendete er die Rede und ich bemerkte, wie still es hier doch in diesem Moment war.
,,So und nun ab mit euch in eure Schlafsäle.", sprach Albus noch als letztes und alle Schüler erhoben sich. Da ich nicht wusste, wo ich hin sollte, hielt ich mich an Hermine.
,,Wo liegt denn eigentlich unser Schlafsaal?", fragte ich sie neugierig.
,,Stimmt ja, du weißt noch nicht, wo du hin gehen musst. Also wir, die Gryffindors, gehen die Treppen hier vorne hoch bis in den fünften Stock. Dort ist an der Wand ein Bild von der Fetten Dame und da musst du ein Passwort sagen. Es lautet Drachenherz.", erklärte mir Hermine und zusammen mit ihr liefen Samira und ich die Treppen nach oben. Schließlich erreichten wir das Gemälde mit den anderen Gryffindors und Hermine sagte das Passwort. Sofort schwang das Portrait der Frau auf und ließ uns hinein. Der Raum in den wir gelangten, besaß viele Sitzmöglichkeiten und einen Kamin. Was mir aber sofort ins Auge stach, war die Farbe, in die der Raum getaucht war: alles in Rot. Als ich bemerkte, dass Hermine weiter gegangen war, lief ich ihr schnell hinterher. Zusammen liefen wir eine Steintreppe nach oben und wandten uns oben angekommen zu der linken Tür und öffneten sie. Dahinter lag ein großer runder Raum mit sechs rötlichen Betten darin. Auf jedem Bett lag ein Koffer und auch meinen erkannte ich. Schnell lief ich auf ihn zu und setzte mich neben ihn auf das Bett. Es fühlte sich sehr bequem an. Hermine ließ sich auf das Nachbarbett fallen und grinste mich an.
,,Und wie gefällt dir Hogwarts so?"
,,Es ist unglaublich schön hier. Viel besser als ich es mir vorgestellt habe.", antwortete ich ihr und stand auf, um meinen Koffer auf den Boden zu stellen. Hermine tat es mir gleich und zusammen begannen wir unsere Sachen in die Schränke zu räumen. Meine Zeichensachen ließ ich im Koffer, damit niemand wusste das ich malte. Ich hasse, wenn jemand meine Zeichenutensilien anfässt.
Meine Schulbücher verstaute ich in meinem Nachtschränkchen und als ich fertig war schnappte ich mir meine Schlafsachen und Badartikel und lief in das angrenzende Bad. Dort duschte ich mich schnell, zog meine Schlafsachen an und putzte mir die Zähne. Als ich fertig war, ging ich wieder in unser Zimmer und sah, dass dort bereits die restlichen Mädchen saßen und sich unterhielten. Als sie mich bemerkten, lächelten sie mich freundlich an. Alle außer eine mit braunen gelockten Haaren, diese hatte ein künstliches Lächeln aufgesetzt. Solche kleinen Sachen kann ich ohne weiteres erkennen. Ein Vorteil für eine Tutor Anima.
,,Hallo Thalia ich bin Pavarti und das sind Lavender, Romilda und Katie.", begrüßte mich ein Mädchen mit indischen Aussehen.
,,Hallo. Das Bad ist frei wer möchte.", sagte ich und lief auf mein Bett zu. Dort setzte ich mich hin und wollte gerade die Vorhänge zu ziehen, als ich ein Miauen hörte und Samira auf das Bett sprang. Leicht schmunzelnd schloss ich die Vorhänge und legte mich auf den Bauch. Samira kuschelte sich an meine rechte Schulter. Vorsichtig nahm ich meine Kette ab und hielt sie in den Händen. Aufmunternd stupste meine Katze mich an und ich drückte den Knopf des Anhängers. Sofort sprang der Deckel zur Seite und gab den Blick frei auf das Bild. Meine Familie, wie sehr ich sie doch vermisse. Ich bin gerade mal eine Woch hier und hab jetzt schon schreckliches Heimweh. Wie soll ich da bloß das Schuljahr überstehen?
,,Warum weinst du Thalia?", fragte mich jemand und ich schloss erschrocken das Medaillion. Schnell drehte ich mich zur Seite und erkannte Hermine, die mich mitfühlend ansah.
,,Nichts. Ich habe bloß ein wenig Heimweh.", antwortete ich ihr. Hermine sah mich kurz mit einen Blick an, den ich nicht deuten konnte, ehe sie sich zu mir auf das Bett setzte.
,,Ich kann dich gut verstehen. In meinem ersten Schuljahr hier, hatte ich auch Heimweh. Aber das vergeht auch nach einer Weile. Du wirst schon sehen.", erzählte sie mir. Ich hoffte sie hat recht. Wir unterhielten uns noch eine Weile, bis wir schließlich müde wurden und ins Bett gingen. Bevor ich einschlief, legte ich mir noch meine Kette um. Anschließend fiel ich zusammen mit Samira in einen tiefen Schlaf.

Engel der Nacht (Harry Potter FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt