ACHTUNDSECHZIG

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Ich saß in Taddls Armen da und starrte in die Leere. Er selber war wohl eingeschlafen, denn sein Atem war regelmäßig. Langsam versuchte ich mich von seinen Armen zu lösen, was nach einer Weile auch recht gut klappte. Somit stand ich auf und lief in dir Mitte des Raumes. Ich wusste zwar nicht, was das bezwecken sollte, aber ich tat es trotzdem.

"Na Ardian?", ging es plötzlich durch die Lautsprechanlagen. Diesmal war die Stimme nicht so laut wie sonst, sondern ein weniger leiser. Vielleicht um Taddl nicht zu wecken. "Wie geht es dir so da unten?", fragte er daraufhin in der selben Tonlage.

"Lass uns frei.", meinte ich daraufhin mit meiner heiseren Stimme, ohne auf die Frage einzugehen. Ein Lachen war zu vernehmen.

"Warum sollte ich das tun? Ihr wollt mich wahrscheinlich doch nur töten. Weil ich die Mutter von Thaddeus umgebracht habe, nh?", meinte er provozierend, was mich einfach immer wütender machte.

"Du solltest dich doch lieber um deinen Sohn kümmern, als ihn hier einsperren zu lassen! Du hättest kein Säufer sein sollen, sondern dich um deine Familie kümmern! Du solltest doch einfach menschlich sein! Ist das zu viel verlangt?!", schrie ich und wurde nach jedem Satz immer lauter. Er antwortete nicht, sodass ich nicht deuten könnte, was mit ihm los ist. Wahrscheinlich trinkt er erstmal ein Schlückchen Bier, während wir hier unten kurz vorm Verdursten sind. Unentschlossen stand ich immer noch so da.

"Was ist denn los, Ardy?", fragte Taddl. Seine Stimme war ebenfalls heiser, doch nicht so schlimm wie meine.

"Nichts. Alles in Ordnung.", meinte ich und lief zu ihm hin, um mich neben ihn zu setzten. Er legte seinen Kopf sanft auf meine Schulter ab.

"Du musst mich nicht anlügen. Ich habe es mitbekommen.", flüsterte er dann und ich seufzte.

"Du hast Recht. Es tut mir leid."

"Du musst dich nicht entschuldigen.", erwiderte er daraufhin als es plötzlich hell im Raum wurde.

brotherly love. || Tardy FF ||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt