Different feelings

Kapitel 5

Der 2. Schultag lief bis jetzt super. Die Lehrer waren zu ertragen, Ally und ich würden heute Abend schon wieder etwas zusammen unternehmen und Nate war wirklich....nett.
Durch ihn wurde der Journalismus Kurs echt unterhaltsam und am Ende der Stunde konnte ich nicht mal zählen, wie oft ich in den paar Minuten gelacht hatte.
Sein Angebot später mit ihm noch zu "chillen", fand ich etwas übereilt, aber er war sowiso ein ziemlich selbstsicherer Kerl. Eigentlich genauso wie Ally mal erwähnt hatte: Ein Playboy- aber ein äußerst süßer.

Trotzdem war ich froh, dass ich auf dem Weg zum Auto einen Gesprächspartner hatte, denn Ally hatte heute noch länger Schule, da sie im Cheerleader Team mit machte.
"Ja-da wären wir." Beim Auto angekommen blieb ich stehen und zwirbelte eine Haarsträhne von mir um den Zeigefinger.
"Ist das nicht Ash's Auto?"
Mit dieser Frage überraschte er mich und verwirrt nickte ich. "Doch. Du kennst meine Schwester?"
Er grinste schief. "Klar, ihr seht fast gleich aus."
Bevor ich noch was erwidern konnte, schenkte er mir zum Abschied eine Umarmung, wobei ich durch sein dünnes Shirt seine Muskeln spürte.
Ich umarmte ihn ebenfalls kurz und stieg dann ins Auto. "Bis dann."

Wir sahen uns schneller wieder als gedacht. Am Abend hatten Ally und ich uns entschieden uns in eine Bar in der Stadt rein zu setzen. Ein gut aussehender Kerl stand hinter der Bar und mixte nebenher einen Drink. "Und, was darf ich euch 2 Ladies bringen?"

"Für mich bitte ein Desperados." bestellte ich, während Ally kokett lächelte und meinte: "Ich lasse mich überraschen."
Ich beobachtete den Barkeeper während wir auf unsere Drinks warteten. "Ich liebe Desperados..." seufzte ich und sah mich in der Bar um. "Ich war schon ganz schön lange nicht mehr hier."

"Ich war das letzte mal mit meinem früheren Freund hier. In der Schule habe ich immer mit ihm abgehangen. Derek hat diese Bar geliebt." wehmütig nahm Ally unsere Bestellungen von dem Barkeeper entgegen.
"Was ist mit ihm passiert? " fragte ich vorsichtig nach. Vage konnte ich mich wirklich noch an irgend einen Jungen erinnern, den ich letztes Jahr mit ihr zusammen ab und an im Schulgebäude gesehen hatte.

Seufzend nippte sie von ihrem Getränk. "Der klassische Fall. Vor 5 Monaten ist er weg gezogen. Wir wollten die Beziehung beide eigentlich noch halten, aber es hat nicht einmal einen Monat gedauert, da war schluss." Sie winkte ab und lenkte das Gespräch in eine andere Richtung.
Wir unterhielten uns gerade über unsere Lieblingsfilme, da sah Ally über meine Schulter und grinste vom einen Ohr zum anderen. "Schau mal, wer da kommt..."

Nate, der gerade die Bar betrat stach von seinen beiden Freunden an seiner Seit eindeutig hervor.
Er hatte sein Oberteil gewechselt und das Gel in seine Haaren stand ihm definitiv.
Seine muskulösen Schultern und Rücken zeichneten sich bei jeder Bewegung unter seinem dünnen Shirt ab. Um nicht wie jedes andere Mädchen im Raum zu starren, sah ich weg, aber die drei hatten uns schon entdeckt.
Und kamen direkt auf uns zu.

"Die Welt ist klein.." murmelte der blondhaarige von den drei Jungs.
"Hi Mädels. " begrüßte Nate uns gut gelaunt, während sein andere Kumpel uns zu nickte.
Mir wurde etwas unwohl zu mute, als Nate mein Outfit abcheckte.
"Warum heute so schick angezogen?" fragte er mit einem aufgesetzten schiefen Grinsen, das bei mir aber nicht zog.
Es war genau der Blick, mit dem er die weiblichen Lehrerinnen bezirzte, wenn er gerade nicht aufgepasst hatte und jeder andere Ärger bekommen hätte. 

"Bin ich doch gar nicht." erwiderte ich, denn es war wirklich nichts besonderes. Jeans, ein rotes Top und eine dünne Jacke darüber.
"Warum hast du dein T-Shirt an?" gab ich zurück.
"Weils gut aussieht." antwortete er selbstgefällig und winkte dem Barkeeper zu, dass sie auch bestellen wollten.
"Aiden, für mich bitte ein Alkoholfreies Weizen! " rief er dem blondhaarigen Junge zu, ließ sich neben mir nieder und beäugte mein Getränk.  
"Du weißt schon, dass das eigentlich ein Party-, Sommergetränk ist?"
Ich ignorierte das provozierende Funkeln in seinen hübschen Augen und zuckte nur mit den Schultern. Sagte gerade der, der alkoholfreies Bier trank. "Ich fahr auf Desperados ab."
"Genauso wie du auf mich abfährst.", gab Nate schlagfertig zurück und grinste breit.
"Der war jetzt schlecht", lachte ich.

"Komm schon Nate, hör auf zu flirten und beweg deinen Arsch hier rüber!" rief ihm da sein Kumpel zu, von dem ich noch nicht wusste, wie er hieß.
Nate zeigte ihm den Mittelfinger und wand sich uns noch einmal lachend zu.
"Wir sehen uns."

Mit hoch gezogenen Augenbrauen  sah ich ihm nach. "Komischer Typ."
"Heißer Typ, meinst du wohl." grinste Ally und knuffte mich in die Seite.
"Aber ich wusste gar nicht, dass ihr euch schon so gut kennt..."
"Naja, in den 2 Stunden Journalismus konnte ich ihn ziemlich schnell durchschauen."
"Mmmh, ich glaube den Jungen kann niemand verstehen. Ok-außer vielleicht sein bester Freund Trey." Sie nahm einen kleinen Schluck von ihrem Getränk und sah zu diesem Aiden, Nate und den Typen, zu denen sich die 3 gesetzt hatten. "Der nebenbei auch eigentlich ganz süß ist."
"Wer? " fragte ich nach.
Ally deutete auf den namenslosen Jungen, der mit Nate die Bar betreten hatte.
"Joar nicht schlecht." murmelte ich und sah schleunigst weg, da Nate sich gerade zu uns umgedreht hatte.

"Shit, meine Eltern!" Zerknirscht sah ich auf mein Handy. Ich hätte mich eigentlich schon gestern bei ihnen melden sollen und ein bisschen erzählen, wies mir wieder in der Schule erging.
"Bin gleich wieder da.." sagte ich zu Ally und ging eine Weile raus und rief sie an.

Anfangs waren meine Eltern ein bisschen sauer, dass ich sie vergessen hatte, aber der Ärger verpuffte relativ schnell.
Ich erzählte ihnen von Mindy und das ihre Freundschaft im Eimer war.
"Hast du denn dann jemand anderen gefunden?" fragte meine Mum besorgt.
"Ja-Ally. Ich bin gerade mit ihr in einer Bar. Wir verstehen uns super, keine Sorge."
"Das ist schön. Ist Ashley auch dabei?"
"Nein, ich hab sie gestern auch nur mal kurz im Flur in der Schule getroffen, ansonsten sehen wir uns so gut wie gar nicht."
Mein Dad kam kurz drauf auch noch mal ans Telefon, dann legte ich nach einer Weile auf und ging wieder rein.

Lange blieben Ally und ich nicht mehr, da es schon spät wurde und morgen wieder Schule war. In
Ashley's Wohnung angekommen, fand ich sie noch auf dem Sofa Fernseher schauend vor.
"Gute Nacht!" rief ich ihr zu, kraulte noch Nino hinter den Ohren, der angetappt kam und ging dann auch schon schlafen.