Aubrey's Sicht
Nate hatte sich wirklich schon um die Autos gekümmert, als ich aufwachte.
Gestern oder besser gesagt diese Nacht, hatte ich noch geduscht als ich heim kam und war dann endlich zur Morgendämmerung eingeschlafen.Ich schlief wie ein Murmeltier bis 14 Uhr und rief dann Ally an, um zu fragen wann sie gestern heim kam und wie es ihr ging.
Anscheinend hatte sie noch irgend einen netten Jungen kennengelernt.
Mehr Infos bekam ich vorerst nicht, denn ich sollte in allen Einzelheiten erzählen, ob Nate mich noch gefunden hatte und was dann passierte.
Ich erzählte ihr alles und musste dann auflegen, da ich vor Hunger fast starb. Ich wusste gar nicht mehr, wann ich das letzte mal etwas zwischen die Zähne bekommen hatte.Ashley schlief ebenfalls lange, aber nicht so lange wie ich. Sie kam gerade vom Gym, als ich mein Sandwich gegessen hatte. Ich wusste wirklich nicht, wie sie nach dieser Party schon wieder so fitt sein konnte. Für mich war die Nacht erstmal Sport genug.
Nate hatte ihr anscheinend schon von dem Vorfall mit dem Auto erzählt, denn wieder erwartens war sie gar nicht sauer.
"Es tut mir echt leid. Ich bezahle den Schaden..." entschuldigte ich mich mehrfach, aber Ashley umarmte mich nur und war froh, dass mir nicht mehr passiert war.Da ich jetzt kein Auto hatte und sowieso noch völlig kaputt war, sagte ich Mum und Dad ab, dass ich sie nicht besuchen kommen würde.
"Die erste Woche wieder im Land und schon lässt sie sich nicht mehr bei uns blicken..." meinte meine Mum halb belustigt, halb ernst am Telefon.
Ich versprach nächsten Sonntag wirklich vorbei zu kommen und überlegte, was ich den restlichen Tag noch anfangen sollte.Draußen war im Gegensatz zu gestern wunderschönes Wetter und ich entschied mich noch ein bisschen raus zu gehen. Die Temperaturen waren für Spätsommer noch einmal richtig angestiegen.
Gerade als ich mir eine dünne Jacke über mein Top anzog, kam mir ein Gedanke.
"Ashley! " rief ich durch die Wohnung und fand meine Schwester in ihrem Zimmer."Wo wohnt Nate?" fragte ich sie.
"Winston? Mein Nate?" Misstrauisch runzelte sie die Stirn. Bei dem Wort MEIN, zog sich mein Bauch unangenehm zusammen.
"Warum willst du das wissen?" hakte sie nach.
Ich erklärte ihr, dass ich mich bei ihm noch bedanken musste und erzählte grob was auf der Landstraße passiert war.Nach langem Nachgefrage gab sie mir die Adresse und ich musste echt froh sein dass sie nicht auf diesen spontanen Besuch mit kam.
Als ich nach draußen trat, war es so warm, dass ich meine Jacke gar nicht brauchte.Ich fuhr mit dem Bus zur nächsten Station und musste dann nur noch ein kleines Stück laufen, dann kam auch schon Nate's Haus in Sicht.
Da Ashley's Auto morgen noch nicht von der Werkstatt kommen würde, müsste ich mich dann wohl mal mit dem Bus begnügen.Ich staunte nicht schlecht, als das große Haus vor mir aufragte, mit einem großen Garten ringsherum.
Ich öffnete das Gartentor und wollte gerade klingeln, als ich Nate im Garten entdeckte.
Oberkörperfrei.
Nur mit Badeshorts bekleidet.Anscheinend hatte er immerhin das sportliche mit meiner Schwester gemeinsam, ansonsten würde er nicht hier draußen auf dem Rasen Liegestützen machen.
Bei jedem Hinabbeugen spannten sich seine Oberkörper Muskeln.
Ich konnte nicht anders als fasziniert zu starren.
Es waren etliche Liegestützen, bis Nate sich auf den Rasen fallen ließ und mich entdeckte.Ich stand da wie eine Spannerin. Was ich ja auch offensichtlich war.
Überrascht weiteten sich Nate's Augen, dann grinste er und setzte sich langsam auf. "Hey..."
"Hi" brachte ich nur heraus und zwang mich den Blick von seiner nackten Haut abzuwenden.
Die nebenbei bemerkt ziemlich attraktiv war.
"Hattest du schon Sehnsucht nach mir oder was verschafft mir die Ehre?" Grinsend warf er mir einen Blick zu, der mein Herz einen Schlag lang aussetzen ließ.Ich räusperte mich und beobachtete, wie er sich leider ein Shirt überzog.
Andererseits war ich auch froh darüber, ansonsten hätte ich wahrscheinlich gar keinen Ton raus gebracht.
Verärgert über mich selbst verschränkte ich die Arme und sagte: "Eigentlich wollte ich mich nur wegen gestern noch bei dir bedanken. Irgendwie kam ich nicht mehr dazu."
"Okey...und dafür bist du extra hier her gekommen? " Er hob eine Augenbraue und versuchte sein Grinsen zu unterdrücken, was ihm nicht gelang.
"Jedenfalls-Danke.""Dafür, dass ich so umwerfend bin oder-"
Bevor sein Ego noch mehr heraus kam, unterbrach ich ihn. "Für alles."
"Kein Problem, ich weiß schon wie toll ich bin."
Genervt seufzte ich. Gestern hatte er mir eindeutig besser gefallen.
"Kannst du bitte einmal ernst bleiben!?"
Er musste mir wohl angesehen haben, das ich am liebsten gleich wieder gegangen wäre, denn er lächelte leicht. Sein süßes Lächeln. "Okey, keine Ursache."Ich nickte und wusste nicht mehr was ich sagen sollte, weswegen ich den Blick umher schweifen ließ.
Das gabs doch nicht. Nate hatte sogar einen eigenen Pool.
"Und, gefällt dir mein Heim?"
"Nicht schlecht.." murmelte ich nur und versuchte meine Beeindruckung zu verbergen.Er winkte mir zu, dass ich ihm nach drinnen folgen sollte. "Hast du hunger? Ich koch uns was."
Lachend folgte ich ihm. "Das war jetzt Spaß oder?"
Gespielt beleidigt schmollte Nate. "Glaubst du mir etwa nicht?" Er kruschtelte in einem Gefrierfach über dem Kühlschrank herum, während ich die moderne Einrichtung des Hauses bestaunte."Käse Stäbchen?" fragte er an mich gewandt.
Nachdem ich nur mit den Schultern gezuckt hatte, schob er hinter her: "Sorry ich hab nichts anderes da."
Ich hatte sowieso nicht so viel Hunger.
"Ahja, lag es nur daran?" neckte ich ihn, als er eine Pfanne heraus holte.
Schelmisch zwinkerte er mir zu und schaltete den Herd an."Nö. Ich kann auch so nicht kochen." Aus einem der oberen Schränke holte er zwei Teller heraus.
"Ich bin ja sonst schon so perfekt, da brauche ich anstandshalber ja eine Schwäche. "
"Oh gott" Eigentlich nervte mich sein Ego ziemlich, aber trotzdem konnte ich irgendwie mein Lachen nicht ganz unterdrücken.Es dauerte nicht lange, da waren die Käsestäbchen fertig und wir setzten uns an den Tisch im Esszimmer.
Nate hatte es tatsächlich geschafft sie nicht anbrennen zu lassen.
"Wie wird es eigentlich Ashley gefallen, dass ich hier bei dir esse...?" Ich nahm die Gabel und schob mir ein Stück von dem Käse in den Mund.
Nate zuckte mit den Schultern und zwinkerte mir zu. "Ich bin doch nur gastfreundlich. Wir haben ja nichts schlimmes getan."
Nachdem ich ihn nicht sehr überzeugt ansah grinste er schief. "...oder besteht noch die Chance, dass zu ändern?"
"Meine Güte, du bist echt anstrengend." stöhnte ich.Die nächste Minute aß jeder vor sich schweigend hin.
"Sind deine Eltern nicht da?" fragte ich dann. Es dauerte etwas, bis Nate antwortete.
"Nein. Das ist das Haus von meinem Onkel. Er hat geschäftlich viel zu tun. Er finanziert das ganze hier."
An seinem Tonfall bemerkte ich, dass ich mich auf vereistem Terrain bewegte, also wartete ich geduldig.
Es dauerte nicht lange, da sprach er weiter. Die ausgelassene Stimmung von vorhin war verflogen.
"Meine Eltern sind an einem Autounfall gestorben, wo ich 16 war.
Ich habe zu trinken angefangen, bis 17 einhalb. Darauf bin ich echt nicht stolz. Irgendwann bin ich wohl doch noch zur Vernunft gekommen. Ansonsten hätte ich auch noch so enden könnte wie sie. Seitdem rühre ich keinen Tropfen mehr an." erklärte er.Sprachlos hielt ich mit meiner Gabel inne. Was sollte ich dazu sagen?
Am besten gar nichts, entschied ich. Nichts konnte seine Situation besser machen.
Statt etwas zu sagen streckte ich einfach meine Hand aus und griff nach seiner.
Überrascht sah er mich an, zog sie aber nicht weg.
Er lächelte leicht und ich wollte gerade vorsichtig zurück lächeln, als mein Handy klingelte.Sofort zog ich meine Hand weg und sprang erschrocken auf, als ich Ashley's ungeduldige Nachricht sah.
Wo bleibst du?
Das ist aber ein langes entschuldigen....Ab da wurde mir erst so richtig bewusst, dass ich hier mit dem Freund meiner Schwester saß.
"Sorry ich muss gehen." entschuldigte ich mich hektisch. "Danke fürs Essen."
Was dachte ich mir nur dabei??
Ich musste mich von Nate fernhalten.Käsestäbchen sehen von außen so aus, wie Fischstäbchen. Wer kennt sie? :)
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Different feelings
Ficção AdolescenteEs ändert sich ziemlich viel, wenn man ein Jahr im Ausland verbracht hat und dann wieder zurück auf die alte Highschool geht. Das Gebäude, die beste Freundin, süße Typen.... Vorallem ein Junge stellt Aubrey's komplettes Leben auf den Kopf. Gut geba...